Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coaching mit DreamGuidance

Coaching mit DreamGuidance

Titel: Coaching mit DreamGuidance
Autoren: Birgitt Morrien
Vom Netzwerk:
mehr guttun, die unserer Gesundheit, unserer Weiterentwicklung, unserem Wohlbefinden schaden. Doch ein Verharren in einer wenn auch leidvollen Lebensform erscheint uns oft besser als der Aufbruch ins Unbekannte. Es könnte besser sein, sicherlich, aber es könnte auch noch schlimmer kommen – also lieber stillhalten und hoffen.
    Stehen wir schließlich vor einer ausgewachsenen Krise, gibt es kein Ausharren mehr, und dann ergreift uns üblicherweise Angst. Die Umstände zwingen uns, umzudenken, anders zu handeln oder doch zumindest einzusehen, dass das Festhalten am Alten keine Option mehr ist. Wo aber ist das Neue? Welchen Ausweg können wir nutzen? Brennende Fragen, auf die sich jetzt keine Antworten zeigen wollen. So versuchen wir uns oftmals doch noch einige verzweifelte Male am Bisherigen festzuklammern, auf Wunder zu hoffen oder auf das Erwachen aus einem bösen Traum. Die Realität aber erweist sich als stärker – sie ist, wie sie ist.
    Mit all dieser Dynamik ist die Krise der perfekte Zeitpunkt dafür, neue Perspektiven zu entwickeln. Das bislang Gültige trägt nicht mehr, zugleich ist noch nichts Neues in Sicht, das tragen könnte. In dieser Lücke ist der beinahe magische Raum, bisher Ungeahntes zu entwickeln. Fast alle alten Kulturen der Menschheitsgeschichte wussten um diese Zusammenhänge. Die Krisen mögen in früheren Jahrhunderten gänzlich andere Gesichter gezeigt haben. Doch ihr Grundmuster hat etwas gleichsam Archetypisches, das sich auch in der Natur zeigt: Wachstum und Vergehen gehören untrennbar zusammen. Altes, Absterbendes bereitet den Boden für das Neue.
    ■ Ich war es gewohnt, mindestens ein halbes Jahr im Voraus meine Auftragslage einschätzen zu können. Durch Umstrukturierungen und Sparmaßnahmen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sah die Situation jedoch plötzlich anders aus. Das machte mir Angst – Existenzangst. Teilweise bekam ich panikartige Anfälle, die ich nie zuvor erlebt hatte. Aus lauter Sorge, nicht über die Runden zu kommen, raffte ich jeden noch so kleinen Auftrag an mich. Dabei verzettelte ich mich so sehr, dass mein Zeitmanagement – so ich denn je eines besessen hatte – total in sich zusammenbrach. Ich wusste, so konnte ich auf Dauer nicht weitermachen.
    KATHRIN WAGNER ■
    Initiation als Wachstumsschub
    Schwere Einbrüche in der beruflichen Laufbahn, insbesondere das vorzeitige, ungeplante, wenn auch vielleicht nur vorläufige, so doch momentan als absolut erlebte Ende einer Karriere, werden als »sozialer Tod« erlebt. In einer stark auf Leistung ausgerichteten Gesellschaft beginnt die Orientierung auf das eigene Tun, Abschneiden und erfolgreich Konkurrieren bereits im frühen Kindesalter. Ein Großteil der persönlichen Identifikation beim Erwachsenen gehört dem Beruflichen: Ausbildung, Karriereschritte, Position, Reputation, Einkommen und Status. Bricht das alles plötzlich weg, scheint der Betroffene vor dem Nichts zu stehen. Selbst wenn das Karriereende finanziell aufgrund früher angehäufter Güter kein wirkliches Problem darstellt, ist mit einem Mal all das weg, was denjenigen in seinen eigenen Augen ausgemacht hat. Der Mensch, den es einmal gab, scheint tot zu sein. Er erfährt diesen Bruch nicht selten tatsächlich als ein – äußerst schmerzhaftes und von Scham- und Schuldgefühlen begleitetes – Sterben.
    Zu diesem Thema war ich 2010 Gast einer Talkrunde des Deutschlandfunks. 2 Schwerpunkt dieser Sendung war die Reflexion über berufliches Scheitern. Zu Gast war unter anderem Heide Simonis, die fünf Jahre zuvor ein abruptes Karriereende als Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein hatte verkraften müssen. Es hatte ihr eine einzige Stimme aus der zuvor verabredeten Koalition gefehlt, gewissermaßen aus den eigenen Reihen, was die in der Presse dann sogenannte Heidemörder-Debatte ausgelöst und einen tiefen Sturz der bislang sehr erfolgreichen Politikerin zur Folge hatte. In der Sendung dazu befragt, sprach Frau Simonis unter anderem von einem großen Loch, vor dem sie damals beinahe schockartig stand und noch immer stehe. Ich entgegnete ihr, dass dieses Loch ein tiefer Brunnen sei, in den zu tauchen es sich in einer solchen Situation sehr lohne. Aus einem Brunnen holten die Menschen jahrtausendelang das, was wir zum Leben brauchen: das Wasser. Im übertragenen Sinne lässt sich auch das daraus schöpfen, was wir brauchen, um in einer Krise wieder auf die Beine zu kommen und unser Leben neu auszurichten.
    In diesen Brunnen hineinzusteigen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher