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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)
Autoren: Cassandra Clare
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sie in Jems Armen und er flüsterte »Ja. Ja, natürlich« in ihr Haar. Zögernd suchte er ihre Lippen – sie konnte seine leichte Anspannung spüren, das Gewicht der Jahre zwischen ihrem letzten Kuss und diesem hier. Tessa schlang die Arme um Jems Hals, zog ihn sanft zu sich herab und wisperte »Bie zhao ji«. Keine Sorge, mach dir keine Sorgen. Dann küsste sie ihn auf die Wange, auf den Mundwinkel und schließlich auf den Mund. Und der Druck seiner Lippen nahm zu, wurde verlangender und Oh, der schnelle Schlag seines Herzens, der Geschmack seines Mundes, der Rhythmus seines Atems. Erinnerungen überfluteten ihre Sinne: Damals war er so schrecklich dünn gewesen, die Schulterblätter so spitz wie Messer unter dem feinen Stoff der Leinenhemden, die er damals getragen hatte. Doch nun konnte sie kräftige, ausgeprägte Muskeln fühlen, das Pulsieren von Lebensenergie in seinem Körper, der sich an sie presste, das weiche Baumwollgewebe seines Pullovers unter ihren Fingern.
    Tessa war sich bewusst, dass oberhalb der kleinen Uferplattform noch immer Passanten über die Blackfriars Bridge gingen, dass der Verkehr noch immer vorbeirauschte und dass möglicherweise ein paar Leute zu ihnen hinabstarrten, aber es war ihr egal. Die Jahre hatten sie gelehrt, zwischen Wichtigem und Unwichtigem zu unterscheiden. Und das hier war wichtig: Jem, sein aufgeregter, rasender Herzschlag, seine sanften Hände, die ihr Gesicht behutsam umfassten, seine weichen Lippen auf ihren, als er die Konturen ihres Mundes mit kleinen Küssen nachzeichnete. Seine warme, wahre Gegenwart. Und zum ersten Mal seit langen Jahren spürte sie, wie ihr das Herz aufging, und sie empfand Liebe nicht mehr nur als eine Erinnerung.
    Nein, es kümmerte sie wirklich nicht, ob irgendwelche Leute einen jungen Mann und ein junges Mädchen anstarrten, die am Fluss standen und sich küssten, während London und seine Viertel, Bauwerke, Kirchen, Brücken und Straßen sie wie die Erinnerung an einen Traum umgaben. Und falls sich die Themse, die stetig und silbern in der Nachmittagssonne vorbeiströmte, an eine längst vergangene Nacht erinnerte, als der Mond so hell wie eine Münze geleuchtet und genau denselben jungen Mann und genau dasselbe junge Mädchen beschienen hatte, oder falls die Steine der Blackfriars Bridge ihre Schritte wiedererkannten und bei sich dachten Endlich, der Kreis hat sich geschlossen, so wahrten sie doch alle Schweigen.

A NMERKUNGEN ZU T ESSAS L ONDON
    Die Stadt London in Clockwork Princess ist genau wie in Clockwork Angel und Clockwork Prince eine Mischung aus Fakt und Fiktion, aus Berühmtem und Vergessenem. Das Landhaus der Lightwoods in Chiswick basiert in groben Zügen auf dem berühmten Chiswick House, das noch heute besichtigt werden kann. Woolsey Scotts Domizil – 16 Cheyne Walk – diente im 19. Jahrhundert Algernon Charles Swinburne, Dante Gabriel Rossetti und George Meredith als gemeinsamer Wohnsitz; die drei gehörten der Bewegung des Ästhetizismus an, genau wie Woolsey. Allerdings war keiner von ihnen (nachweislich) ein Werwolf. Die Argent Rooms basieren auf den berühmt-berüchtigten Argyle Rooms.
    Hinsichtlich Wills Höllenritt von London quer durch England bis nach Wales bin ich Clary Booker zu großem Dank verpflichtet. Denn sie hat mir geholfen, den Streckenverlauf nachzuempfinden, hat Gast- und Wirtshäuser herausgesucht, in denen Will damals übernachtet hätte, und hat Vermutungen über das Wetter angestellt. Ich habe versucht, mich weitestgehend an Straßen und Inns zu halten, die damals existierten. (Die Straße zwischen Shrewsbury und Welshpool ist die heutige A458.) Den Cadair Idris habe ich selbst erklommen; ich habe Dolgellau und Tal-y-Llyn besichtigt und den Llyn Cau gesehen, bin allerdings nicht hineingesprungen, um herauszufinden, wohin mich seine Tiefen wohl bringen würden.
    Blackfriars Bridge existiert natürlich noch heute und die Beschreibung im Epilog entspricht weitestgehend meinen eigenen Reiseerlebnissen. Die Chroniken der Schattenjäger nahmen ihren Anfang mit einem Tagtraum von Jem und Tessa auf der Blackfriars Bridge und ich denke, es passt, dass sie auch dort enden.

D ANKSAGUNG
    Ich danke Cindy und Margaret Pon für die Übersetzungen aus dem Mandarin, Clary Booker für das Kartieren von Wills Reise von London zum Cadair Idris, Emily-Jo Thomas für die Hilfe bei Wills und Cecilys walisischen Sätzen sowie Aspasia Diafa, Patrick Oltman und Wayne Miller für ihre Unterstützung bei den griechischen und
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