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Clockwork Orange

Clockwork Orange

Titel: Clockwork Orange
Autoren: Anthony Burgess
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darüber fast seinen Gulliver ab - »Ho ho ho«. Dann sahen wir einen jungen Malitschik, der mit seiner Pfanne unter einem Baum lubbilubbte, also hielten wir an und brachten Beifallsrufe aus, dann patschten wir ihnen ein paar halbherzige Tollschocks, bis sie weinten, und weiter ging's. Was wir jetzt vorhatten, war der alte Überraschungsbesuch. Das war immer ein runder Spaß und gut für Smecks und Spiele. Endlich kamen wir zu einer Art von Dorf, und ein kleines Stück außerhalb dieses Dorfes war ein Landhäuschen ganz für sich allein in einem kleinen Garten. Der Mond stand jetzt hoch, und wir konnten dieses Häuschen sehr schön sehen, als ich den Wagen ausrollen ließ und die Bremse trat, und die anderen drei kicherten wie bezumnie, und wir konnten sehen, daß der Name am Gartentor dieser Hütte HEIM war, ein glupiger Name. Ich stieg aus und befahl meinen Droogs, mit dem blödsinnigen Kichern aufzuhören und auf ernst zu machen, und dann öffnete ich diese malenki Pforte und ging durch den Garten zur Tür. Ich klopfte ein bißchen mehr, und diesmal konnte ich jemand kommen hören. Ein Riegel wurde zurückgezogen, und die Tür ging eine Handbreit oder so auf, und ein Auge linste mich an. Ich sah, daß die Tür an einer Kette war.
    »Ja? Wer ist da?« Es war die Goloß einer Frau, einer jüngeren Dewotschka, nach dem Klang zu urteilen, also sagte ich in einer sehr verfeinerten Redeweise, einer richtigen Gentlemans Goloß: »Entschuldigen Sie, Madam, es tut mir schrecklich leid, Sie zu stören, aber mein Freund und ich waren gerade unterwegs auf einem kleinen Spaziergang, als mein Freund von einem plötzlichen Unwohlsein befallen wurde, einer Herzschwäche, vielleicht, und jetzt liegt er dort draußen auf der Straße, hat das Bewußtsein verloren und stöhnt nur noch. Würden Sie die Güte haben, mich Ihr Telefon benützen zu lassen, damit ich eine Ambulanz rufen kann?«
    »Wir haben kein Telefon«, sagte diese Dewotschka. »Es tut mir leid, aber Sie werden anderswo hingehen müssen.« Aus dem Inneren dieser malenki Hütte konnte ich das Klack klack klacki klack klack klackity klackklack von irgendeinem Veck sluschen, der mit zwei Fingern auf einer Schreibmaschine herumhackte, und dann hörte das Tippen auf, und die Goloß von diesem Tschelloveck rief: »Was ist es, Liebes?«
    »Nun«, sagte ich, »würden Sie vielleicht die Freundlichkeit haben, mir ein Glas Wasser zu geben, damit ich es meinem Freund bringen kann? Es ist eine Ohnmacht, wissen Sie. Vielleicht kommt er zu sich, wenn ich ihm etwas Wasser einflößen oder sein Gesicht damit abreiben kann.« Die Dewotschka zögerte, und dann sagte sie: »Warten Sie.« Dann verschwand sie von der Tür, und meine drei Droogs waren inzwischen leise aus dem Auto gekommen und verstohlen rangeschlichen, und nun zogen sie ihre Horrorschau-Masken über, und ich tat das gleiche mit meiner, und dann brauchte ich bloß noch die Kette auszuhängen, denn mit meinem höflichen Slovos hatte ich diese Dewotschka so weich gemacht, daß sie nicht mal die Tür zugemacht hatte, wie sie es hätte tun sollen, wenn spät am Abend Fremde an die Tür klopfen. Wir vier stürmten dann mit Gebrüll rein, und Dim überzog die Schau wie gewöhnlich mit seinem Gehüpfe und seinem Singsang von schmutzigen Slovos, aber es waren ein hübsches malenki Häuschen, das muß ich sagen. Wir alle gingen smeckend in den Raum, wo Licht brannte, und da stand diese Dewotschka ganz verschreckt und puglig, ein hübsches junges Stück von einer Torte mit richtigen Horroschau-Grudies, und bei ihr war dieser Tschelloveck, der wohl ihr Alter war, mit horngerändeter Otschky, und auf dem Tisch vor ihm stand eine Schreibmaschine, und überall lagen Papiere und Zeitungen und Bücher rum. Neben der Maschine sah ich einen kleinen Stoß von Blättern, die das zu sein schienen, was er gerade getippt hatte, also war dies wieder so ein intelligenter Büchertyp wie der, mit dem wir vor ein paar Stunden gespielt hatten, bloß war dieser ein Schreiber, nicht ein Leser. Er sagte: »Was ist dies? Was hat das zu bedeuten? Wer sind Sie? Wie können Sie es wagen, mein Haus ohne Erlaubnis zu betreten?« Und dabei zitterte sein Goloß genauso wie seine Hände. So sagte ich: »Fürchte Er nichts. Wenn Er Furcht in Seinem Herzen hat, so verbanne Er sie sogleich, mein Bruder.« Dann gingen Georgie und Pete raus, die Küche zu suchen, während der alte Dim mit offenem Schnabel stehenblieb und auf Befehle wartete. »Was ist dies,
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