Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clockwork Orange

Clockwork Orange

Titel: Clockwork Orange
Autoren: Anthony Burgess
Vom Netzwerk:
waschi arbeiten Ausflug Alpenveilchen werden verflixt gerissen<. Er war im anderen Land, völlig weg, und ich wußte, wie es war, weil ich es wie jeder andere versucht hatte, aber wie ich jetzt darüber nachdachte, fand ich, daß es irgendwie eine feige Masche war, o meine Brüder. Nachdem du die alte Moloko getrunken hast, liegst du so rum, und dann hast du auf einmal das Gefühl, daß alles um dich her irgendwie in der Vergangenheit sei. Du kannst es schon sehen, alles, ganz klar - Tische, die Stereoanlage, die Lampen, die Schnallen und die Malitschicks - aber das Ganze ist wie ein Haufen Kram, der mal da war, aber nicht mehr da ist. Und du bist wie hypnotisiert von deinem Stiefel oder Schuh, odervon einem Fingernagel oder was immer es sein mag, und zur gleichen Zeit fühlst du dich am alten Kragen gepackt und geschüttelt wie eine Katze. Du wirst geschüttelt und geschüttelt, bis nichts übrig ist. Du verlierst deinen Namen und deinen Körper und dein Selbst, und es ist dir einfach egal und du wartest, bis dein Stiefel oder dein Fingernagel gelb wird, dann gelber und immer noch gelber. Dann fangen die Lichter zu bersten an, und der Stiefel oder Fingernagel, oder meinetwege ein bißchen Schmutz an deinem Hosenbein verwandelt sich in ein großes, großes Mesto, größer als die ganze Welt, und du bist gerade dabei, dem alten Bog oder Gott vorgestellt zu werden, wenn plötzlich alles vorbei ist. Du kommst wimmernd ins Hier und Jetzt zurück, und deine Schnauze verzieht sich für ein großes Buuhuuhuu zum Rechteck, ob du es willst oder nicht. Nun, das ist ganz nett, aber sehr feige. Du wurdest nicht in diese Welt gesetzt, um mit Gott in Berührung zu kommen. Solche Sachen können einen Tschelloveck um seine Kraft und um sein bißchen Mozg bringen.
    »Was soll's denn nun sein, eh?« Die Stereomusik war an, und man hatte das Gefühl, daß die Goloß des Sängers sich von einem Ende der Bar zum anderen bewegte, zur Decke hinaufflog und dann wieder herabstieß und von Wand zu Wand flatterte. Es war Berti Laski, der eine begräbnisreife Nummer mit dem Titel >Du ziehst Blasen auf meiner Farbe< krächzte. Eine von den drei Titsas an der Theke, die mit der grünen Perücke, zog im Takt mit dem, was sie Musik nannten, ihren Bauch ein und stieß ihn wieder raus. Ich konnte fühlen, wie die Messer in der alten Moloko zu pieken anfingen, und nun war ich bereit für ein bißchen Zwanzig-gegen-einen. Also japste ich: »Raus, raus, raus!« wie ein Hund, und dann knallte ich diesem Veck, der neben mir saß und ganz weg war und noch immer vor sich hin blubberte, eine aufs Ohr, aber er merkte es nicht und brabbelte weiter mit seinem »Telefonische Eisenwaren und wenn der Kulule rote Regenbogen ballert«. Er würde es schon fühlen, wenn er aus dem anderen Land zu sich käme.
    »Wohin raus?« sagte Georgie.
    »Ach, bloß rumlatschen«, sagte ich, »um sehen, was sich ergibt, o meine kleinen Brüder.« Also verrollten wir uns ins Freie, in die große Winternotschi, gingen den Marghanita Boulevard hinunter und bogen dann in die Boothby Avenue ein, und dort fanden wir, wonach wir Ausschau gehalten hatten, einen kleinen malenki Spaß, um in Stimmung zu kommen. Da war ein tatteriger stari Schulmeistertyp von einem Veck, Brille auf und seinen Schnabel offen in der kalten Notschiluft. Er hatte Bücher unter seinem Arm, und einen beschissenen Regenschirm, und er kam gerade um die Ecke von der öffentlichen Biblio, die in jenen Tagen nicht viele Kunden hatte. Man sah nach Dunkelwerden niemals viele von den älteren Bourgeoistypen, mit dem Personalmangel bei der Polizei und uns feinen jungen Malitschickiwicks in den Straßen, und dieser Professorentyp von einem Tschelloveck war der einzige weit und breit. Also machten wir uns an ihn ran, sehr höflich, und ich sagte: »Entschuldige, Bruder.« Er sah ein malenki bißchen puglig aus; als er uns vier so sah, wie wir so still und höflich und lächelnd dastanden, aber er sagte: »Ja? Was ist?« in einer sehr lauten und scharfen Lehrergoloß, als ob er uns zu zeigen versuchte, daß er nicht puglig sei. Ich sagte: »Ich sehe, du hast Bücher unter deinem Arm, Bruder. Heutzutage ist es in der Tat ein seltenes Vergnügen, jemanden zu treffen, der noch liest, Bruder.«
    »Oh«, sagte er, ganz zittrig. »Wirklich?« Und er blickte von einem zum anderen von uns vieren und fand sich auf einmal in der Mitte eines sehr höflichen und lächelnden Vierecks.
    »Ja«, sagte ich. »Es würde mich in hohem Grade
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher