Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clockwork Orange

Clockwork Orange

Titel: Clockwork Orange
Autoren: Anthony Burgess
Vom Netzwerk:
komplett mit sechs schmutzigen Kugeln. Dim war schon hinter der Theke, skorri wie ein Vogel, und räumte einen Ständer mit Paketen von Knaster und ein Aufstellplakat ab, auf dem eine scharfe Pfanne mit all ihren Zubis die Kunden anblitzen und ihre Grudis raushängen ließ, um für irgendeine neue Marke von Krebsspargeln zu werben. Was du dann sehen konntest, war eine Art großer Ball, der durch den Vorhang in den hinteren Teil des Ladens rollte, und das waren der alte Dim und Slouse, die in so was wie einem Todeskampf ineinander verkrallt waren. Dann konntest du hinter dem Vorhang Stöhnen und Grunzen und Hiebe sluschen, und hinkrachende Wetsches und Flüche, und dann ging Glas klirr klirr klirr.
    Mutter Slouse, die Frau, stand wie gefroren hinter der Theke. Wir wußten, daß sie gleich Mord und Totschlag schreien würde, also sprang ich sehr skorri um die Theke und hielt sie fest, und sie war auch eine Horrorschau von einem großen Klumpen, nach Parfüm und Sardellen stinkend und mit großen wabbelnden flip flop Grudis an ihr. Ich hielt ihr die Klappe zu, um zu verhindern, daß sie Tod und Zerstörung in die vier Winde des Himmels hinausschmetterte, aber diese Wildsau verpaßte mir einen ekelhaften Biß, und nun war ich derjenige, der das Kreischen besorgte, und dann legte sie mit einem Mordsgeschrei nach der Polizei los. Nun, dann mußte sie mit einem der Gewichte von der Waage getollschockt werden, wie es sich gehört, und dann klopfte ich ihr noch mit einer Brechstange aufs Dach, die sie zum Kistenöffnen hatte, und das brachte das Rot zum Vorschein wie einen alten Freund. Dann hatten wir sie am Boden und rizrazzten ihre Platties und gaben ihr ein bißchen vom Stiefel, damit sie zu stöhnen aufhörte. Und wie ich sie so liegen sah, mit ihren Grudies und allem zur Besichtigung, überlegte ich: sollte ich, oder nicht, aber das war für später am Abend. Dann räumten wir die Kasse aus, und da waren Horrorschau-Einnahmen drin, diese Notschi, und jeder von uns steckte noch ein paar Päckchen von den allerbesten Krebsspargeln ein, und dann schoben wir ab, meine Brüder.
    »Ein richtig großer, schwerer Mordskerl von einem Bastard, dieser Slouse«, sagte Dim immer wieder. Er war nicht wenig stolz, daß er den Zweizentnermann ganz allein schlafen gelegt hatte, aber mir gefiel Dims Aussehen nicht; er sah schmutzig und unordentlich aus, wie ein Veck, der sich geprügelt hat, und das hatte er natürlich auch, aber man sollte niemals danach aussehen. Seine Krawatte war, wie wenn jemand darauf rumgetrampelt hätte, seine Maske war runtergezogen, und sein Litso war voll Dreck vom Fußboden, und so zogen wir ihn in eine Einfahrt und brachten ihn ein malenki in Ordnung, klopften seine Platties aus und weichten unsere Taschentücher in Spucke ein und putzten ihn damit sauber. Was wir alles für den alten Dim taten.
    Wir waren sehr skorri wieder im >Duke of New York<, und nach meiner Uhr gerechnet, waren wir nicht länger als fünfzehn Minuten weggewesen. Die alten Babuschkas waren noch bei ihrem Scotch und Kaffee und mampften Käsekuchen, was reinging, und wir sagten: »Hallo, ihr Mädchen, was soll's denn sein?« Sie fingen wieder mit dem alten »Sehr freundlich von euch, Jungs, Gott segne euch, Jungs« an, und wir läuteten die Kollokoll und bestellten eine Runde Bier, durstig wie wir waren, meine Brüder, und was immer die alten Titsas wollten. Dann sagte ich zu den alten Babuschkas: »Wir waren doch nicht weg, oder? Sind die ganze Zeit hier gewesen, nicht?« Sie kapierten sofort, wirklich skorri, und sagten: »Das ist richtig, Jungs. Nicht aus unseren Augen, nicht für eine Minute. Gott segne euch, Jungs.« Nicht daß es viel ausgemacht hätte. Ungefähr eine halbe Stunde verging, bevor die Polizei ein Lebenszeichen gab, und dann waren es bloß zwei sehr junge Bullen, die reinkamen, ganz rosig unter ihren großen Schlemmies. Einer sagte: »Wißt ihr was über die Vorgänge in Slouses Laden, heute abend?«
    »Wir?« sagte ich, unschuldig. »Wieso, was ist passiert?«
    »Raubüberfall. Zwei Einweisungen ins Krankenhaus. Wo habt ihr Pack euch heute abend rumgetrieben?«
    »Ich steh nicht auf diesen unflätigen Ton«, sagte ich. »Und diese Andeutungen verraten eine sehr mißtrauische Natur, meine kleinen Brüder.«»Sie sind den ganzen Abend hier gewesen!« krähten die alten Vetteln los. »Gott segne sie, es gibt keine netteren Jungen als diese hier, so freundlich und großzügig wie sie sind. Sie waren die ganze Zeit hier.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher