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Clockwork Orange

Clockwork Orange

Titel: Clockwork Orange
Autoren: Anthony Burgess
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interessieren, Bruder, wenn du mir freundlicherweise erlauben würdest, zu sehen, was für Bücher das sind, die du unter deinem Arm hast. Nichts gefällt mir auf dieser Welt besser als ein gutes, sauberes Buch, Bruder.«
    »Sauber«, sagte er. »Sauber, eh?«
    Und dann skvattete Pete ihm diese drei Bücher und gab zwei von ihnen skorri an Georgie und mich weiter. Bis auf Dim hatte jeder von uns eins zum Anschauen.
    Mein Buch hatte den Titel >Elementare Kristallographie< also schlug ich es auf und sagte: »Ausgezeichnet, wirklich erstklassig«, wobei ich in der Schwarte herumblätterte. Dann sagte ich in einer sehr schockierten Art von Goloß: »Aber was ist das hier? Was ist dieses unflätige Slovo? Ich erröte beim Anblick dieses Wortes. Du enttäuschst mich, Bruder, wirklich.«
    »Aber«, stammelte er, »aber, aber.«
    »Nun«, sagte Georgie, »hier ist was, das ich wirklich schmutzig nennen muß. Da ist ein Slovo, das fängt mit einem f an und hört mit einem k auf.« Er hatte ein Buch mit dem Titel >Das Wunder der Schneeflocken<. »Ah«, sagte der arme alte Dim, der über Petes Schulter smottete und wie immer ein bißchen zu weit ging, »hier steht, was er mit ihr gemacht hat, und da ist ein Bild und alles. Mensch«, sagte er, »du bist nichts als ein schmieriger alter Wüstling!«
    »Ein Mann von deinem Alter, Bruder«, sagte ich tadelnd und fing an, das Buch zu zerreißen, und die anderen taten das gleiche mit den Büchern, die sie hatten. Dim und Pete machten Tauziehen mit >Das rhomboedrische System<. Der alte Gichtnacken begann zu kreischen: »Aber dies sind nicht meine Bücher, sie sind Eigentum der Stadt! Das ist schierer Mutwille und Vandalismus«, oder so ähnlich. Und er versuchte uns die Bücher wieder abzunehmen, was irgendwie rührend war.
    »Du hast eine Lektion verdient, Bruder«, sagte ich, »das hast du.« Dieses Kristall-Buch, das ich hatte, war sehr fest gebunden und schwer in Stücke rizrazzen, denn es war richtig stari und in einer Zeit gemacht, wo die Sachen noch hielten, aber ich brachte es fertig, die Seiten bündelweise durchzureißen und sie eine Handvoll nach der anderen wie große Schneeflocken über diesen kreischenden alten Veck zu schmeißen, und dann taten die anderen das gleiche mit ihren Büchern, und der alte Dim tanzte bloß so rum wie der Clown, der er war. »Da hast du's«, sagte Pete. »Da hast du deine Haferflocken, du schmutziger Leser von Schund und Unflat.«
    »Du verdorbener alter Veck, du«, sagte ich, und dann begannen wir mit ihm herumzuspielen. Pete hielt seine Flossen, und Georgie hakte ihm das Maul weit auf, und Dim riß seine falschen Zubis raus, die oberen und die unteren, und schmiß sie aufs Pflaster, und dann spendierte ich ihnen die alte Stiefelsohle, aber sie waren harte Bastarde, aus irgendeinem neuen Horrorschau-Plastikzeug gemacht. Das regte den alten Veck mächtig auf, und er begann mampfende Schums zu machen - »wuf waf wof«-, also ließ Georgie seine Guber los, die er auseinandergehalten hatte, und gab ihm mit der beringten Faust einfach eine in die zahnlose Klappe, und da fing der alte Veck viel zu stöhnen an, und das Blut kam raus, meine Brüder, richtig schön. Dann zogen wir ihm nur noch seine äußern Platties aus, bis er in Weste und langen Unterhosen dastand (sehr stari; Dim smeckte sich fast den Kopf ab). Pete gab ihm noch einen hübschen Tritt in den Wanst, und wir ließen ihn gehen. Er zog wankend ab, denn es war wirklich kein zu harter Tollschock gewesen, und machte »Oh oh oh«, ohne richtig zu wissen, was vom und was hinten war, und wir prusteten ihm nach und gingen dann durch seine Taschen, während Dim mit seinem beschissenen Regenschirm rumtanzte, aber es gab nicht viel zu holen. Da waren ein paar stari Briefe, zum Teil noch aus der Zeit um 1960, mit Überschriften wie >Mein Liebster< und all diesen Tschipoka, und ein Schlüsselbund und ein altmodischer Füllhalter. Der alte Dim gab seinen Schirmtanz auf und mußte natürlich anfangen, einen von den Briefen laut vorzulesen, wie wenn er der leeren Straße zeigen wollte, daß er lesen konnte. »Mein einziger Liebling«, rezitierte er in einer ganz hohen Goloß, »ich werde an dich denken, während du fort bist, und hoffe, du wirst daran denken, dich warm anzuziehen, wenn du abends ausgehst.« Dann stieß er einen sehr schumny Smeck aus - »Ho ho ho« - und machte, wie wenn er sich den Hintern damit wischte.
    »Alsdann, o meine Brüder«, sagte ich »laßt fahren dahin.« In den Hosen
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