Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clockwork Orange

Clockwork Orange

Titel: Clockwork Orange
Autoren: Anthony Burgess
Vom Netzwerk:
heranwachsende Malitschicks und hatten tagsüber Schule, und als wir in die Korova kamen, fanden wir sie voller als zuerst. Aber der Tschelloveck, der im anderen Land vor sich hin gegurgelt hatte, völlig weg von seiner Weißen mit Synthemesk oder was immer, war noch dabei und quarrte: »Seeigel von Totensendung im Weg ho Heu die wettergeborene platonische Zeit.« Wahrscheinlich war er auf seinem dritten oder vierten Trip an diesem Abend, denn er hatte dieses blasse, totenhafte Aussehen, wie wenn er ein Ding geworden wäre und als ob sein Litso tatsächlich ein geschnitzter Gipsklumpen wäre. Wenn er so viel Zeit im Land verbringen wollte, hätte er von Rechts wegen in eins von den Kabuffs weiter hinten gehen und nicht im großen Mesto bleiben sollen, denn hier würden ein paar von den Malitschicks ein malenki bißchen mit ihm rumspielen, wenn auch nicht zuviel, denn in der alten Korova gab es starke Muskelmänner, die jeden Krawall unterdrücken konnten. Wie auch immer, Dim quetschte sich neben diesen Veck, und während er sein Maul zum Gähnen aufsperrte, daß du in seinen stinkigen Hals sehen konntest, stampfte er mit seinem großen schmutzigen Sabog auf den Fuß von diesem Typ. Aber der Veck, meine Brüder, merkte nichts, denn er war jetzt ganz über dem Körperlichen.
    Es waren hauptsächlich Nadsats da, die die alte Moloko oder auch Coke pitschten (Nadsats waren, was wir die zwischen vierzehn und achtzehn nannten), aber es gab auch ein paar von denen, die mehr starik waren, Vecks und Titsas (aber keine von den Bourgeois, die niemals), die an der Bar govoriteten und smeckten. Ihren Haaren und den lose hängenden Platties (meistens weite, grobgestrickte Pullover) konntest du ansehen, daß sie von den Fernsehstudios waren, gleich um die Ecke von der alten Korova. Die Dewotschkas unter ihnen hatten diese sehr lebhaften Litsos und breiten großen Münder, sehr rot und mit einer Menge Zubis, die man ständig sehen konnte, weil sie die ganze Zeit smeckten und lächelten, als ob diese ganze böse Welt sie nichts anginge. Und dann schwirrte die Platte auf dem Stereo aus (es war Jonny Zablinsky, einer von diesen Koschkas, die damals beliebt waren, mit der Nummer >Nur jeden zweiten Tag<), und in der kurzen Pause, bevor die nächste auf den Teller rutschte, kam eine von diesen Dewotschkas - sehr schön und mit langem roten Haar und vielleicht Anfang Dreißig - plötzlich mit ein paar Takten Gesang raus, als wollte sie nur ein Beispiel von was geben, über das sie die ganze Zeit govoriteten, und für einen Moment war es, o meine Brüder, wie wenn ein riesiger Vogel in die Milchbar geflogen wäre, und ich fühlte alle die kleinen malenki Haare auf meinem Plotti aufstehen, und die Schauer krochen über mein Fell wie langsame malenki Eidechsen, rauf und wieder runter. Denn ich wußte, was sie sang. Es war aus einer Oper von Friedrich Gitterfenster, die den Titel >Das Bettzeug< hatte, und es war die Stelle, wo sie mit durchschnittener Kehle darin schnüffelt, und die Slovos sind >Vielleicht besser so<. Jedenfalls, mich überlief es. Aber der alte Dim, als er diesen Klumpen von Gesang sluschte, der dir wie ein Lomtick von rotglühendem Fleisch auf den Teller plumpste, gab eine von seinen Gemeinheiten von sich, in diesem Fall bestehend aus einem Lippenfurz, gefolgt von zwei Fingern, die in der Luft ziemlich deutliche Signale machten, und einem schweinischen Lachen. Ich fühlte mich noch ganz im Fieber, und mir war, als ersöffe ich im rotglühenden Blut, als ich Dims Obszönitäten sah und hörte, und ich sagte: »Bastard. Schmutziger, sabbernder, manierloser Bastard.« Dann beugte ich mich an Georgie vorbei, der zwischen mir und dem widerlichen Dim saß, und drückte Dim sehr skorri eine in die Schnauze. Dim glupschte sehr verwundert, die Guber offen, und dann wischte er sich mit seinen Griffeln das Krowy ab und schaute wieder sehr erstaunt, als er das Rote sah.
    »Warum hast du das gemacht?« sagte er in seiner unwissenden Art. Nicht viele hatten gesehen, was ich getan hatte, und denen, die es gesehen hatten, war es egal. Das Stereo war wieder an und spielte irgendein elektronisches Gittarrenwetsch, das einen krank machen konnte. Ich sagte: »Weil du ein Bastard ohne Manieren bist und keinen Dunst von einer Idee hast, wie du dich in der Öffentlichkeit zu benehmen hast, o mein Bruder.« Dim plierte mich böse an, den Gulliver ganz zwischen den Schultern und diesen störrischen Ausdruck im Litso, und er sagte: »Ich finde nicht,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher