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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI
Autoren: Cahal Armstrong
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entstehen, wenn wir sie sofort entgiften.«
    Ich beeilte mich, Susannah in eine warme Decke zu hüllen. Ich küsste ihre Stirn und streichelte ihre Wange, während der Manipulatorarm der Medi-Liege eine Infusionsleitung legte. Ich stand hilflos daneben und war zur Untätigkeit gezwungen.
    Mit einem Mal überwältigte mich die Anspannung der letzten Tage und ich spürte einen stärker werdenden Kopfschmerz meinen Nacken hinaufkriechen. Der Schmerz verdichtete sich schließlich hinter meinen Schläfen und ich warf mir eine Tablette in den Hals. Danach wurde ich müde und Truktock drängte mich in einen Passagiersessel, wo ich erschöpft sitzen blieb und gegen die immer heftiger werdende Müdigkeit ankämpfte, bis sich Simeon mit einem Aufschrei meldete. Gleich darauf kam eine Funkmeldung von Zurvan.
    »Der Tempel ist verschwunden.«
    »Was?«
    Ich sah auf die Fernsichtanlage, die ein verschwommenes Bild von Akarosts Oberfläche zeigte.
    »Die Mondtrümmer erlauben keine genauere Bildübertragung, aber die übrigen Sensoren zeigen das Gleiche. Der Tempel ist - einfach weg!«, sagte Truktock verblüfft. »Das wird die Führungsspitze der Claifex erfreuen. Ich wette darum, dass sie ein wahres Bombardement des Systems durchführen, um anschließend zu behaupten, sie hätten den Tempel vernichtet.«
    »Weck mich, wenn die Bomben hochgehen.« Ich schloss die Augen und war sofort weg.
    Als ich wieder erwachte, waren noch keine Metaraumbomben in Sicht, doch ich nahm mit großer Überraschung wahr, dass ich mehr als vierzehn Stunden geschlafen hatte.
    »Wie geht es ihr?«, fragte ich Truktock, als ich mich an ihm vorbeiquetschte, um Susannah zu sehen. Sie schlief tief und fest.
    »Die Befreiung von Giftstoffen schreitet sehr gut voran. Ihr Cyborg-Metabolismus wird schneller entgiftet oder hat möglicherweise auch eigene Detoxifikations-Vorrichtungen und ich glaube, sie wird heute Abend bereits wieder aufwachen und vermutlich sogar etwas essen können. Wir werden sehen.«
    Ich hatte Hoffnung, atmete erleichtert auf und Truktock drückte mir die Schulter.
    »Wird sie wirklich wieder sie selbst sein?«
    Er sah aus dem Sichtfenster und überlegte eine Weile. »Was die Drogen anbelangt, bin ich mir sicher, dass sie keine langfristigen Nachwirkungen zeigen werden. Aber wer kann schon sagen, was die Vorkommnisse ihrer Psyche angetan haben?«
    »Solange sie nicht in diesem entseelten Zustand verbleibt, ist alles in Ordnung. Sie ist stark. Sie wird sich erholen.«
    Wir kletterten zurück ins Cockpit.
    »Oh verdammt!«, fluchte ich, als ich spürte, dass mein Nacken steif war und höllisch schmerzte. Ich hatte eine heftige Beule auf der Stirn, die sich unter meinen tastenden Fingern wölbte. Ich zog meine Hand schnell wieder zurück.
    »Das kommt von der leidenschaftlichen Kopfnuss, die du Garsun verpasst hast«, sagte Simeon und reichte mir einen dampfenden Becher Kaffee, den ich mit großer Dankbarkeit in Empfang nahm.
    »Wo habt ihr den denn her?«, murmelte ich, bekam aber keine Antwort. Der Geschmack verriet jedoch den InstaKaff.
    Ich nippte an dem kochend heißen Getränk und verbrannte mir beinahe die Lippen. Der Schmerz machte mich ein bisschen wütend. Ich wusste, so würde es auch Susannah gehen. Sie hatte Schlimmeres überstanden und würde auch über die Misshandlungen der Kalimbari hinwegkommen. Ich würde ihr dabei helfen so gut ich konnte.
    Der erste Schritt fiel mir sogleich ein. »Was denkt ihr? Sollten wir es den Kalimbari gleich tun und ebenfalls verschwinden?«
    Truktock ächzte. »Ich kenne eine Reihe von Orten, an denen wir zumindest für ein paar Tage unterschlüpfen können. Aber was danach kommt, weiß ich auch nicht.«
    »Ich dachte an etwas Dauerhafteres als ein paar Tage. Eher ein paar Jahre oder Jahrzehnte oder für immer«, sagte ich.
    »Schön wär's«
    Simeon lächelte. »Du hast einen Plan, richtig?«
    »In der Tat.« Ich stellte den Kaffeebecher vorsichtig in eine Halterung und holte Ikarus' Helm aus einem Fach hervor.
    »Was hat es mit dem alten Ding auf sich?«, fragte Truktock.
    »Ich interessiere mich ebenfalls sehr für dieses Artefakt«, ließ Sargon über Funk hören.
    »Ich nenne ihn Ikarus‘ Helm , nach einer Geschichte meiner Großmutter, aber wie er wirklich heißt, weiß ich nicht. Ich habe das Ding vor vielen Jahren gefunden und durch Zufall seine Funktion erfahren. Es ist ein Navigationsinstrument, das durch den Metaraum in ein verlassenes Sternenreich führt, weit entfernt von der
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