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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI
Autoren: Cahal Armstrong
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denn?«, murmelte ich überrascht und betastete die freigelegte Stelle. Absolut glatt, fast wie fabrikneu. Das konnte nicht sein. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, der ausnahmsweise nichts mit den Außentemperaturen zu tun hatte. Ich richtete den Scanner darauf und las verdutzt das Ergebnis von der Anzeige ab.
    »Nichts als Eis? Geht mir jetzt noch der Scanner kaputt?«
    Ich wiederholte den Vorgang, doch das Gerät stellte nur das alles umschließende Eis fest. Das mussten die Substanzen darin sein, die mir die ganze Zeit Probleme bereiteten. Ich schaltete den Scanner auf optische Vergrößerung und unterzog die Oberfläche einer genaueren Betrachtung. Ich nahm den Pickhammer zur Hand und kratzte mit zunehmendem Druck auf dem Metall herum. Als keine Beschädigungen zu sehen waren, schlug ich einmal vorsichtig zu. Da immer noch nichts zu entdecken war, wiederholte ich den Schlag, nachdem ich etwas ausgeholt hatte, und begutachtete die Oberfläche erneut. Ich war sicher, eine Delle oder ein kleines Loch hinterlassen zu haben.
    »Das Zeug ist härter als die Wolframlegierung des Werkzeugs.«
    Ich murmelte verwundert vor mich hin und betrachtete die Schlagseite des Pickhammers. Es konnte sich bei dem Material der Statue nur um ein Metall enormer Festigkeit handeln. Das Produkt einer raumfahrenden Spezies? Wie sollte diese Substanz hierher gekommen sein? Worauf war ich gestoßen?
    Vielleicht auf einen Haufen Credits.
    Eilig legte ich im Fußbereich der Figur weitere Stellen frei, kam trotz hektischer Arbeit jedoch nur langsam voran. Bis zum endgültigen Sonnenuntergang, der sich jetzt schon seit einer Ewigkeit mit einer trüben Dämmerung ankündigte, blieben mir noch drei Stunden. In der Folge sanken die Temperaturen mehrere Wochen ins Bodenlose und die freigelegten Stellen drohten einzufrieren. Beim Gedanken daran, einen wertvollen Fund vor mir zu sehen, gierte ich danach, die Statue in das Labor der Cheiron zu bringen und zu enteisen.
    Ich rief die beiden Roboter herbei.
    »Lasst die anderen Statuen stehen. Legt diesen Bereich frei und beeilt euch ein wenig, ich möchte den Fund noch vor Sonnenuntergang auf der Cheiron haben.«
    Zweiundvierzig hob eine Metallhand. »Bitte nehmen Sie den vorgesehenen Sicherheitsabstand für beschleunigte Arbeitsvorgänge ein.«
    Die beiden Gaias waren nicht das billigste Modell aus der Fertigung der Kalypso-Werke. Ich hatte daher auf teuren Schnickschnack und Sonderausstattungen verzichten müssen, als ich sie vor einem halben Jahr bestellt hatte. Mein gebeuteltes Budget hatte einfach nicht mehr hergegeben. Also konnte ich die neuen Maschinen nur aufgrund der großen Ziffern unterscheiden, die auf ihre Rücken- und Brustplatten lackiert waren und benannte sie so. Zweiundvierzig und Hunderteins. Einfallsreich, ich weiß. Hübschere Lackierungen kosteten jedoch Aufpreis, also bitte einmal von der Stange für Iason, den Schatzgräber.
    »Ja, ja«, murmelte ich und ging einige Meter weit an den Rand der Höhle, an eine Stelle, die mir sicher schien. Ich fummelte an dem Aspirator unter meiner Nase herum. Ich war froh, dass ich keinen hermetischen Umweltanzug tragen musste, während ich die Roboter bei ihrer Arbeit durch die Kondenswölkchen meines Atems hindurch für eine ganze Weile beobachtete. Sie nutzten Funkkommunikation. Wortlos reichte der eine dem anderen die Werkzeuge und ihre Tätigkeit verlief so fließend, dass man beinahe glauben mochte, sie hätten zuvor eine Choreografie eingeübt. Die abwechselnd ruckartig schnellen und präzise langsamen Bewegungen übten eine hypnotische Wirkung aus und ich spürte, wie die Müdigkeit meine Lider sinken ließ. Die Arbeit bei derartigen Temperaturen forderte ihren Tribut. Die hochfrequenten Schlaggeräusche der Roboter, die mit flinken, geschickten Schlägen das Eis um die Statue beseitigten, hallten dumpf in der Höhle wieder.
    »Muss mal eine Pause machen.«
    Ich wunderte mich nicht mehr darüber, dass ich seit Wochen Selbstgespräche führte. Es war zu verdammt einsam hier draußen. Ich ließ mich auf den Klappstuhl sinken, den ich aus der Cheiron mitgebracht hatte, während ich die Anzugheizung ein bisschen höher drehte. Nach einer Minute war es mollig warm, doch ich stellte die Heizung noch etwas wärmer und träumte von den heißen Stränden auf Ara-Gemini III. Aranerinnen waren eine erstaunliche Form begehrenswerter Weiblichkeit, auch wenn vier Brüste ein seltsamer Anblick waren. Ich dachte an das lauwarme Wasser, das
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