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City Vampire - Nacht ueber New York

City Vampire - Nacht ueber New York

Titel: City Vampire - Nacht ueber New York
Autoren: Beth St. John
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du.“
    Aleksay starrte sie mit funkelnden Augen an. Maggie kam es wie eine halbe Ewigkeit vor, dass er einfach nur so dasaß und schwieg. Maggie hatte erwartet, dass er anfangen würde zu lachen oder dass er wiederholen würde, der Mann sei wahnsinnig – aber er saß einfach nur da und sagte kein Wort.
    „ Aleksay“, beschwor sie ihn mit leiser Stimme, plötzlich beunruhigt. „Was meinte Quentin damit?“
    Er rang mit sich, das konnte sie sehen. Maggie hatte immer das Gefühl gehabt, er trüge ein Geheimnis mit sich herum – und hatte sich selbst eine misstrauische Pute gescholten. Nun konnte sie fühlen, dass ihre innere Stimme Recht behalten sollte. Sie fasste seinen Arm und drückte zu. „Was meint er damit?“, fragte sie wieder, lauter diesmal.
    „ Ich bin nicht der Teufel“, sagte er schließlich ruhig und nach langem Zögern. „Aber ich bin etwas, was ihm in den Augen vieler Sterblicher sehr nahe kommt.“
    Maggie runzelte die Stirn. In den Augen vieler Sterblicher? Was war das denn für eine Wortwahl? Sie schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, ich verstehe dich nicht.“
    „ In einem Punkt hat dieser Quentin Lake recht: Die Mitglieder von Novi Scientiam unterhalten bereits seit Jahrhunderten Kontakte zum Zwielicht – zur Welt des Übernatürlichen. In gewisser Weise ist das nur logisch: Forscher, Wissenschaftler und Philosophen aller Zeitalter gingen schon immer an die Grenzen dessen, was die Menschen als wahr erachteten und versuchten, darüber hinaus zu schauen. Alchemie ist ein Beispiel dafür. Und wer tief genug gräbt, wird irgendwann fündig.“
    „ Und was findet er?“, fragte Maggie tonlos.
    „ Er findet Übernatürliches. Ewiges Leben – und die dunkle Seite davon.“ Aleksay sah Maggie eindringlich an. „Maggie, ich bin kein Mensch.“ Er holte tief Luft, dann fuhr er fort: „Ich bin unsterblich. Ich bin ein Vampir.“
    Maggie starrte ihn an. Nach einem Moment des Schweigens lachte sie bitter. „Schon gut, Aleksay, du musst mir keine Märchen auftischen. Ich wollte nur wissen, was du so Schlimmes verbrochen hast, dass Lake dich für den Teufel hält.“
    „ Es ist kein Märchen“, sagte Aleksay ernst. „Maggie, sieh mich an.“
    Er richtete sich auf und konzentrierte sich. Ungläubig und mit zunehmendem Entsetzen beobachtete Maggie, wie sein Gesicht sich veränderte. Seine Iris färbte sich rot und funkelte, seine Eckzähne wuchsen und waren so spitz wie die eines Raubtieres. Das hier konnte einfach nicht wahr sein. Sie musste sich das einbilden. Oder etwa nicht? Sie starrte das fremdartige Gesicht an, in das Aleksays Antlitz sich verwandelt hatte.
    Er war tatsächlich ein Vampir.

Kapitel 24
     

    Maggie war zu entsetzt, um zu schreien. Reglos und starr vor Schreck blieb sie sitzen und schaffte es nicht, den Blick von ihm abzuwenden. Ihr gesamtes Weltbild brach mit einem Mal in tausend Scherben. Wie vielen von ihnen war sie schon begegnet in ihrem Leben, ohne es bemerkt zu haben?
    Aleksay verwandelte sich zurück und sank vor Maggie auf die Knie. „Fürchte dich nicht vor mir, Maggie. Ich schwöre, dir wird kein Leid geschehen.“
    Maggie blinzelte ein paar Mal, um in die Wirklichkeit zurückzufinden.
    „ Das… das kann nicht sein“, hauchte sie. „Das ist unmöglich.“
    „ Und doch hast du es mit eigenen Augen gesehen. Die Welt ist nicht ganz so, wie du bisher glaubtest. Sie ist ein bisschen mehr als das.“
    „ Aber“, Maggie musste all ihren Mut zusammennehmen, um die vielen Fragen, die in ihrem Kopf umherschwirrten, zu stellen, „sind denn alle diese Märchen etwa wahr? Trinkst du das Blut von Menschen, um zu überleben?“
    „ Oh, die elementare Frage zuerst“, erwiderte Aleksay. „Nun, ich brauche menschliches Blut, um zu überleben. Aber ich töte niemanden. Ich beziehe mein Lebenselixier aus der Blutbank.“
    „ Hm“, war die einzige Antwort, die Maggie darauf zu geben in der Lage war. Sie biss sich auf die Unterlippe und Aleksay konnte förmlich sehen, wie es in ihrem Kopf arbeitete.
    „ Gibt es noch mehr von euch?“
    „ Natürlich. Aber nicht sehr viele, keine Sorge. Und wir stellen im Allgemeinen keine Gefahr dar für die Menschen. Wir wollen unentdeckt bleiben.“
    „ Und Tageslicht? Müsstest du nicht in der Sonne verbrennen?“
    „ Zu viel UV-Licht ist ein Problem. An trüben Tagen schadet es nicht allzu sehr, aber ja, Sonne ist definitiv nicht gut.“
    Maggie dachte nach. Sie hatte so viele Fragen – wie sollte sie die alle in ihrem Kopf
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