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City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

Titel: City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen
Autoren: Beth St. John
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äh, ich würde gern ihre Dienste in Anspruch nehmen.“
    „Frau Winter ist heute nicht im Büro. Wär e Ihnen ein Termin morgen um 17:30 Uhr recht?“
    Janus war kurz überrumpelt davon, wie schnell alles ins Rollen kam. Er hatte erwartet, dass … Nein, er wusste selbst nicht, was er erwartet hatte, also antwortete er: „Ja, das wäre hervorragend.“
    „Sehr schön, dann trage ich den Termin für Frau Winter ein. Wären Sie so freundlich, mir Ihre Telefonnummer zu geben? Nur falls etwas dazwischen kommt“, flötete die Sekretärin.
    „Natürlich .“ Janus nannte seine Nummer, bedankte sich und legte auf.
    Eine Weile starrte er noch ungläubig das Telefon in seinen Händen an. Nicht zu fassen, er hatte tatsächlich gerade einen Termin mit einer Privatdetektivin vereinbart. Er legte seine persönlichen Belange nämlich nur äußerst ungern in die Hände anderer Menschen – und in die Fremder schon gar nicht. Aber es war, wie er schon zu Kai gesagt hatte: Was blieb ihm anderes übrig?

Kapitel 5
     
    Wie vereinbart fuhr Janus am nächsten Abend zu der Adresse von Lara Winters Büro. Es lag in einem gepflegten, modernen Hochhaus im Frankfurter Westend. Er nahm den Aufzug in den sechsten Stock und stand schließlich vor einer hohen Glastür mit der Aufschrift Privatdetektei Winter . Janus atmete noch einmal tief durch – eine Gewohnheit aus seiner menschlichen Vergangenheit – und trat ein.
    Eine junge rundliche Frau mit rotblonden, dünnen Haaren saß hinter einem wuchtigen Empfangstresen und telefonierte konzentriert. Janus hielt respektvoll Abstand, bis sie aufgelegt hatte und aufmerksam zu ihm aufsah. Sie lächelte sehr freundlich: „Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“
    „Hallo.“ Janus erwiderte ihr Lächeln höflich und kam näher. „Ich bin Janus von Marten. Ich habe einen Termin bei Frau Winter.“
    „Oh ja, wir haben gestern telefoniert. Ich bin Julia Fischer, Frau Winters Assistentin. Sie erwartet Sie bereits. Einen Moment bitte …“ Sie drückte einen Knopf an ihrer Telefonanlage und sprach in das Mikrofon. „Herr von Marten ist da.“
    „ Vielen Dank. Schicken Sie ihn bitte herein“, erklang eine wirklich angenehme Frauenstimme aus dem Lautsprecher.
    Frau Fischer wies auf eine große Milchglastür zu ihrer Rechten. „Bitte sehr, gehen Sie einfach hinein.“
    Janus nickte, ging zur Tür und klopfte – der Höflichkeit halber – dennoch an.
    „Herein “, erklang die sympathische Stimme wieder und Janus folgte der Aufforderung.
    Vor ihm saß eine der schönsten Frauen, die er je gesehen hatte – und er hatte im Laufe seines sechshundert Jahre währenden Lebens bereits viele Frauen gesehen. Das Foto auf ihrer Homepage wurde ihr bei Weitem nicht gerecht. Ihre dunklen Haare glänzten wie Klavierlack, umspielten sanft ihr zartes Antlitz und ergossen sich sinnlich bis über ihre wohlgeformte Taille. Sie hielt noch einen Füllfederhalter in ihrer zarten Hand, den sie in einer fließenden Handbewegung beiseite legte. Dann stand sie auf und Janus hielt unwillkürlich die Luft an.
    „Herr von Marten. Guten Tag. Ich bin Lara Winter.“
    „Janus von Marten“, stellte er sich törichterweise vor, denn sie wusste ja längst, wer er war. Er machte zwei große Schritte auf ihren Schreibtisch zu und streckte ihr die Hand entgegen.
    Lara Winter erstarrte für einen Moment und ihre Pupillen verengten sich augenblicklich. Sie machte keine Anstalten, ihm ebenfalls die Hand zu reichen, geschweige denn, überhaupt hinter ihrem Schreibtisch hervorzukommen.
    Dann setzte sie dem s eltsamen Moment ein jähes Ende: „Ich fürchte, Sie sind umsonst gekommen.“ Der anfängliche Anflug eines Lächelns auf ihren blutroten Lippen war längst erstorben. „Ich kann Ihnen leider nicht helfen.“
    Janus war völlig verwirrt. Was war hier los? Hatte er etwas Falsches gesagt oder getan? Aber er hatte ja eigentlich noch gar nichts gesagt.
    „Wieso können Sie mir nicht helfen?“, wollte er schließlich mit Nachdruck wissen und hob die Augenbrauen. Er machte keine Anstalten, das Büro der Detektivin ohne eine Antwort zu verlassen.
    Lara Winter sah ihn mit festem Blick an. „Ich vertrete Ihresgleichen nicht.“
    „Meinesgleichen?“ Janus’ Verwirrung wurde größer, doch dann, mit plötzlicher Wucht, traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag ins Gesicht.
    „Ich weiß, was Sie sind “, flüsterte die junge Detektivin dann zwar höflich, aber distanziert. „Ich kann es spüren. Und ich möchte nichts mit Ihrer
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