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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition)
Autoren: Lolaca Manhisse
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Hand.
    »Wirklich?«, fragte ich wenig begeistert und sah Will fragend an.
    Alexander gab mir einen Handkuss und deutete eine Verbeugung an. »Ich wollte schon immer einen Wandler kennenlernen«, sagte er.
    Ich lächelte höflich.
    Während Philipp Celines Bett bezog und mein Gästezimmer herrichtete, saßen wir im Wohnzimmer und unterhielten uns. Die Runde war ziemlich lustig, und ich schloss die beiden sofort ins Herz. Celine war Bankangestellte, Alexander Physiker in der Entwicklungsabteilung. Sie waren seit dreiundsiebzig Jahren verheiratet, konnten in zwei Jahren also die höchste Jubiläumsstufe feiern, die Kronjuwelenhochzeit. Dass Alexander Franzose war, merkte man überhaupt nicht, er sprach ein akzentfreies Deutsch.
    Irgendwann war ich es, die die Fragen beantworten musste. Wo ich herkam, was ich tat, wie es sich anfühlte, eine Hündin zu sein, ob ich meine Instinkte genauso schlecht unter Kontrolle hatte wie Werwölfe und so weiter. Besonders Alexander schien sehr fasziniert von meiner zweiten Hälfte. Nach etwa zwei Stunden war ich dann so müde, dass ich nur noch gähnte. Und als ich mich dabei ertappte, wie mir die Augenlider zufielen, zog ich mich in das Gästezimmer zurück.

Kapitel 13
    Es war Sonntagabend, und das Vampirtreffen fand in einer Stunde statt. Ich stand vor dem Spiegel in Celines Zimmer und betrachtete mich ein letztes Mal. Die Haare hatte mir Celine hochgesteckt; sie sahen so prachtvoll wie eine Hochzeitsfrisur aus. Make-up hatte ich nur leicht aufgetragen, genauso wie Parfüm. Es hätte einfach zu extrem ausgesehen, wenn ich mich zu dem goldenenprachtvollen Kleid auch noch stark geschminkt hätte.
    »Du siehst wunderschön aus!«, meinte Celine zum ungefähr hundertsten Mal. Sie hatte sich sofort in mein Kleid verliebt und meinte, ich würde heute Abend die Ballkönigin sein, dabei fand ich sie viel atemberaubender.
    Ihre Haare waren ebenfalls hochgesteckt – Hochsteckfrisuren schienen ein Talent von ihr zu sein –, und einzelne Locken fielen kringelnd auf ihre Schultern. Ihr Kleid war ein Hauch von zartem Blau und nur auf einer Seite schulterfrei. Es war nicht so ausgestellt wie meines, sondern schmiegte sich um ihren zarten Körper. Wir hatten die letzten Tage viel Spaß zusammen gehabt und waren jeden Abend ins Kino und Theater gegangen, während sich die Männer zu Hause amüsiert hatten.
    Als wir die Stufen zum Erdgeschoss hinabstiegen, warteten Will, Alexander und Max bereits auf uns. Alle trugen sie schwarze Anzüge, mit farblichen Hemden darunter. Zu Max wollte der schicke Fummel allerdings nicht recht passen.
    »Wow, Cherry, ich wusste gar nicht, dass du so eine Grazie sein kannst«, sagte er neckend und umarmte mich brüderlich.
    »Ich nehme das jetzt mal als Kompliment«, sagte ich und erwiderte die Umarmung.
    »Was redest du da, sie sieht immer umwerfend aus«, meinte Celine.
    »Wenn du meinst«, gab Max frech zurück.
    »Gehen wir!«, forderte Will uns auf.
    Ich schüttelte lächelnd den Kopf und folgte ihm. Will, Max und ich fuhren zusammen, Celine und ihr Mann in ihrem Wagen. Ich hatte es mir auf der Rückbank bequem gemacht und simste mit Stacy. Ihre Mutter war gestern zu ihrer Schwester gezogen, und Stacy hatte bereits zwei klasse Wohnungen in Aussicht. Das war super! Nicht dass ich Stacy aus meiner Wohnung haben wollte, aber ich musste echt aus der Villa, bevor ich mich an den ganzen Luxus gewöhnte und nie wieder wegwollte.
    Ich fühlte mich wie ein Promi, als wir vor dem Luxushotel hielten und ausstiegen. Es hatte sich bei der Presse herumgesprochen, dass eine Riesenparty stattfand, und ein Blitzlichtgewitter brach über uns herein, als wir den roten Teppich entlangschritten. Um das Hotel waren unzählige bewaffnete und vermummte Männer aufgestellt. Ich machte sogar welche auf dem Dach ausfindig.
    »Gehören die alle zu dir?«, fragte ich Will und lächelte gleichzeitig den Fotografen zu.
    »Nicht alle. Die meisten Wachmänner gehören Zhao.«
    Als wir die Eingangshalle betraten und ich mit Staunen über so viel Luxus beschäftigt war, flüsterte er mir ins Ohr: »Du siehst heute Abend wunderschön aus.«
    Ich blieb stehen, doch er zog mich weiter, weil hinter uns die nächsten Gäste hereinkamen.
    »Lass das«, meinte ich flüsternd. Bei so viel untotem Gehör war es schwer, nicht gehört zu werden.
    »Was, darf ich dir etwa keine Komplimente machen?«
    Wir kamen in den eigentlichen Saal, und diesmal konnte ich es nicht verhindern, dass mir der Mund aufklappte.
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