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Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Titel: Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)
Autoren: Sharon Kendrick
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schmal und dämmrig, der andere weiter und heller.
    Hassan lachte leise. Seine Beute war orientierungslos und drohte, in Panik zu geraten, während er das Labyrinth des Santina Palasts noch aus seiner Internatszeit wie die eigene Westentasche kannte. Wie oft Alex und er hier Räuber und Gendarm gespielt haben mochten?
    Sie wählte den dunkleren Gang, und er folgte ihr in dem Wissen, dass er sie jederzeit einholen könnte. Doch momentan genoss er den Jagdreiz dafür viel zu sehr. Erst als Cinderella in immer dunklere und verlassenere Regionen des Palasts vordrang, schloss er zu ihr auf. In eine Ecke gedrängt wirbelte sie herum. Ihr Atem ging in schnellen Stößen.
    „Erwischt!“, stellte Hassan triumphierend fest, rührte sie aber nicht an.
    Ella war schrecklich heiß. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, und sie war völlig außer Atem. Auf diesen High Heels fliehen zu wollen, war von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, einem waschechten Scheich den Inhalt eines Champagnerglases ins Gesicht zu schütten?
    Aber nun war es geschehen, und sie musste unbedingt die Nerven behalten.
    „Sie machen mir keine Angst!“, keuchte sie.
    „Nicht?“ Hassan hob die Brauen. „Dann muss ich mich wohl etwas mehr anstrengen. Die meisten Menschen würden meine Reaktion durchaus fürchten, wenn sie das getan hätten, was Sie sich erlaubt haben, Miss Jackson …“
    Fasziniert beobachtete Hassan, wie sich ihre vollen Brüste unter den heftigen Atemzügen hoben und senkten, und wunderte sich, dass er sich überhaupt noch auf etwas anderes konzentrieren konnte, als dieses Prachtweib in sein Bett zu bekommen.
    „Was Sie eben getan haben, ist unentschuldbar!“, brachte er nur mit äußerster Konzentration hervor.
    Ella schluckte. Sie war auf der Hut. Vor ihr stand ein Mann, den sie absolut nicht einschätzen konnte. Ihr Verstand riet ihr, einen Kompromiss zu finden. Aber einfach zu vergessen, was er über ihre Familie gesagt hatte, war unmöglich.
    „Wen interessiert schon eine Szene mehr oder weniger?“, fragte sie flapsig.
    „Sie offensichtlich nicht, aber Sie haben auch keinen Ruf zu verlieren.“
    Und ob sie das hatte!
    Ihre Selbstständigkeit zu erlangen, war ein hartes Stück Arbeit gewesen. Außerdem sicherte ihr der Job den Lebensunterhalt. Die Ironie an der, auf den ersten Blick katastrophalen, Situation brachte sie fast zum Lächeln. Denn anstatt Schaden anzurichten, würde ihr die kleine Auseinandersetzung mit dem Scheich möglicherweise noch einen ganz neuen Kundenkreis erschließen, besonders eingedenk ihrer zukünftigen familiären Verbindung zum Königshaus von Santina.
    Abgesehen davon konnte ein kleiner Skandal nie schaden. War nicht jedes Mal neue Kundschaft hinzugekommen, sobald das Gesicht ihres Vaters auf den Titelseiten der Klatschpresse erschien? Ganz egal, wie der Inhalt der dazugehörigen Story lautete?
    „Ganz im Gegensatz zu Ihrem guten Ruf, wollen Sie sagen?“
    „So ist es! Ich bin der Herrscher eines Königreichs, in dem mein Wort Gesetz ist. Faktisch bin ich es, der die Gesetze macht.“
    „Mr Allmächtig sozusagen?“, spottete Ella.
    Hassan war es absolut nicht gewohnt, dass jemand so mit ihm redete. Die Frechheit und Respektlosigkeit des feurigen Rotschopfs empörte ihn und törnte ihn gleichzeitig an. Er fühlte einen Muskel auf seiner Wange zucken und ein verräterisches Ziehen in den Lenden.
    „Und den Leuten, die zu mir aufschauen, wird es gar nicht gefallen, in irgendwelchen Illustrierten lesen zu müssen, dass eine dreiste Engländerin ihrem König Champagner ins Gesicht geschüttet hat.“
    „Daran hätten Sie denken sollen, bevor Sie so unverschämt waren, meine Familie zu verunglimpfen“, erwiderte Ella ungerührt.
    „Indem ich die Wahrheit sage?“
    Vor so viel Arroganz stockte ihr der Atem. „Das ist nicht …“
    „Oh, bitte! Ersparen Sie mir noch mehr hohles Geschwätz. Oder stimmt es etwa nicht, dass Ihr Vater bankrott ist und Ihre Schwester trotz ihrer grauenhaften Stimme eine Karriere als Sängerin anstrebt, es bisher aber nur zu einer traurigen Berühmtheit gebracht hat? Oder dass ihre andere Schwester dafür verantwortlich ist, dass ein Prinz seine langjährige Verlobte einfach sitzen lässt?“
    „Wenn ein Kellner in der Nähe wäre, würde ich Ihnen gleich noch ein Glas Champagner ins Gesicht schütten!“
    „Tatsächlich?“ Hassan neigte den Kopf zur Seite und betrachtete ihr zorngerötetes Gesicht. „Benehmen Sie sich
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