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Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)
Autoren: Alexander Fleming
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Kniebeuge andeutend, fragte er: „Darf ich bitten?“ und schaute Laura mit dem Blick eines verliebten Teenagers an.
    Laura grinste nun und ahmte Jacks Verneigung nach. „Ich kann mir nichts sehnlicher vorstellen, als mit Ihnen zu tanzen, werter Herr“, antwortete sie und legte ihre Hand in die seine. Mit seinen starken Armen umschloss er ihre Taille und fing an, sich rhythmisch zu bewegen. Laura lehnte den Kopf an seine Brust und ließ sich von ihrem Mann führen.
    Nach dem Tanz küssten sie sich innig und tranken die angebrochene Rotweinflasche bis zum Ende aus. Mit jedem Glas Alkohol wurden sie lockerer und ein wenig verrückter. Der Rausch entfachte die Leidenschaft der frisch Vermählten und ließ ihre Hormone verrückt spielen.
    Als es schon weit nach Mitternacht war und sie davon ausgehen konnten, dass die Mädchen bereits friedlich in ihren Betten schliefen, gingen sie nach oben in ihr Zimmer und liebten sich.
    Sie liebten sich lange und temperamentvoll. Der Rotwein in ihrem Körper machte sie leichtsinnig, sodass sie weder auf den Schlaf ihrer Töchter noch auf den ihrer Nachbarn Rücksicht nahmen. Erst als die ersten Sonnenstrahlen den Beginn des neuen Tages verkündeten, ließen sie sich erschöpft und von der Liebe benebelt ins weiche Bett fallen.
    Jack brauchte den Schlaf, um wieder zu Kräften zu kommen. Auch Laura hatte eine Erholungspause mehr als nötig, denn seit dieser Nacht beherbergte sie neues Leben in ihrem Bauch.

* * *
    Die halbe Nacht konnte Sydney kaum ein Auge zumachen. Zunächst lag sie nur regungslos in ihrem Bett und dachte an Anthony – an sein Gesicht, das sie regelrecht verehrte, seinen Körper und die Art, sich zu bewegen. Bei dem Gedanken an ihn klopfte ihr Herz wie wild und das Blut strömte mit pochenden Schlägen durch ihre Adern. Die Gedanken an den Jungen waren wie Wachmacher, wie eine große Tasse starken Kaffees.
    Nach einer Weile wurde ihr langweilig; sie stand auf, nahm Waflor in die Arme und kuschelte sich mit ihm unter die Decke. Sie strich ständig durch sein weiches Fell, und das beruhigte sie. Kurz bevor sie jedoch einnicken konnte, um den wohlverdienten Erholungsschlaf zu finden, hörte sie ihre Eltern die Treppe heraufkommen. Sie schienen von ihrem Wein angeheitert zu sein und machten keine Anstalten, Rücksicht auf ihre schlafenden Töchter zu nehmen. Jack stieß sich mehrmals an den Wänden und fluchte leise. Laura lachte daraufhin, und das Kichern drang durch die dünnen Wände bis in Sydneys Zimmer. Danach liebten sie sich. Mensch, wie peinlich. Mit aller Kraft versuchte Sydney, sich das zweite Kopfkissen auf die Ohren zu drücken, um die Laute aus dem benachbarten Zimmer einzudämmen. Irgendwann schlief sie endlich ein.
    Auch wenn sie am nächsten Tag müde und erschöpft sein musste, strotzte sie nur so vor Energie. Die peinlichen Ereignisse der letzten Nacht verschwiegen alle gekonnt und sprachen nicht über die durch den Alkohol beeinflusste Lärmbelästigung. Erst als die beiden Mädchen sich abends im Bad trafen, um sich auf das bevorstehende Date mit den Jungs und auf das Sankt-Lukas-Fest vorzubereiten, fing Marri an, leise zu kichern. Sydney verstand sofort den Grund und folgte ihrem Beispiel.
    „Das möchte ich nicht noch mal erleben“, sagte Marri schließlich, als sie sich beruhigt hatte. „Es ist wohl das Schlimmste, was man seinen Kindern antun kann.“
    „So etwas sollte gesetzlich verboten oder zumindest mit einer Geldstrafe belegt werden“, stimmte Sydney mit ihrer Stiefschwester überein.
    Marri war aufgeregt und gab sich alle Mühe, gut auszusehen. Sie empfand das Treffen als ihre Chance, Aragon etwas näher zu kommen. Mit jedem Tag war ihre Schwärmerei für den Jungen größer geworden, sodass es auch dem blindesten Menschen in ihrer Nähe auffallen musste. Nicht nur Sydney und Elias, sondern auch ihren Eltern entgingen die Gefühle nicht.
    Sydney dagegen verlor mit jedem weiteren Tag das anfänglich große Interesse an Elias. Zu Beginn war er ihr sehr sympathisch und seine Nähe gefiel ihr, doch seitdem sie Anthony das erste Mal gesehen hatte, konnte sie an keinen anderen Jungen mehr denken als an den dunkelhaarigen und teils geheimnisvollen Burschen. Deshalb konnte sie die euphorische Aufregung ihrer Schwester nicht ganz teilen. Sie war lediglich darauf gespannt, endlich zu erfahren, worum es sich bei dem berühmten Fest genau handelte. Und auch wenn sie es keinem sagen wollte, hoffte sie doch insgeheim, Anthony dort zu treffen.
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