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Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)
Autoren: Alexander Fleming
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dem aufkommenden Feind entgegen und bewegte seine Finger eine Welle hin und her. Der Angreifer blieb verwirrt stehen und starrte den Jüngling an. In diesem Augenblick erklangen zweit laute Ohrfeigen. Bevor die schwarze Gestalt verstand, was sich gerade vor ihr abspielte, schlug der Verteidiger ihr den Kopf von den Schultern und vollführte anschließend einen kurzen Siegestanz.
    „Habt ihr das gesehen? Habt ihr das gesehen? Ha! Legt euch lieber nicht mit Naskur an, ihr Weicheier!“
    Lautes Lachen ertönte von allen Seiten.
    „Auch wenn Naskur zu scherzen vermag, ist unsere Lage trotzdem sehr ernst“, ergriff Bangi wieder das Wort.
    „Nathael, du bist unser Anführer und der Erste der Leibgarde. Es liegt an dir, die Königin zu beschützen – komme, was da wolle.“ Nathael blickte nachdenklich zum Tor zurück.
    „Was schlägst du vor, mein Freund?“
    „Geh zurück und bring die Königin von hier weg. Du bist unser Kommandant. Du musst mit der Königin ins Exil gehen und dafür sorgen, dass ihr nichts geschieht. Wir werden euch so lange den Rücken freihalten“, sagte Bangi und zerschmetterte dabei mit einem gezielten Stoß die Kniescheibe eines Feindes. Ein weiterer erlöste den Elenden kurzerhand von seinem Leiden.
    „Du hast recht. Die Rettung der Königin hat die größte Priorität!“, sagte Nathael mit entschlossenem Gesichtsausdruck.
    In diesem Moment drängten die Massen der Angreifer stärker vor. Eine neue Angriffswelle begann sich zu bilden. Langsam, aber sicher schien die Verteidigungslinie zu schwächeln. Hier und da überwältigten die Feinde die menschliche Schutzmauer, und schon nach wenigen Minuten fiel die linke Flanke.
    Durch die neu entstandene Schwachstelle drangen mehr und mehr Angreifer vor. Nathael sah nun, dass seine Freunde von mehreren Seiten bedrängt wurden. Ihre Schwerter kreisten mit enormer Geschwindigkeit von links nach rechts. Mit Tritten und Faustschlägen versuchten sie, die Feinde von sich fernzuhalten, um den Waffen mehr Raum zu geben, doch das gelang nicht immer. Einer nach dem andern fielen sie.
    Das ungleichmäßige Kräfteverhältnis zwischen Gut und Böse verstärkte sich.
    „Ich brauche Rückendeckung!“, rief Nathael Bangi zu. Durch die neue Situation wurde ihm klar, dass sie keine Zeit mehr verlieren durften.
    Aus der linken Flanke stürmten mit jeder Sekunde weitere Feinde vor. Wie die reißende Flut aus einem gebrochenen Damm drangen sie durch die ungesicherte Flanke. Nathael, der nun so schnell wie möglich das Tor erreichen wollte, befestigte sein Schwert in dem Holster, das an seinem Rücken hing, und rannte los.
    Nach wenigen Schritten standen ihm mehrere schwarze Gestalten gegenüber. Um einen würdigen Kampf zu führen, fehlte ihm leider die Zeit, obwohl er diese Kreaturen liebend gerne verstümmelt hätte. Mit einer geschickten Handbewegung zog er zwei dunkle metallische Gegenstände aus seinem Hüftgürtel. Laute Klick-Geräusche ertönten, als er seine Teleskop-Schlagstöcke zu voller Länge ausfuhr.
    Der erste Schwerthieb des Angreifers wurde dank dieser oft unterschätzten Waffe erfolgreich abgewehrt. Nach einem raschen Sprung zur Seite befand sich Nathael nun zur Rechten des verwirrten Gegners. Dutzende schnell aufeinanderfolgende Schläge mit den Stöcken, die genau auf das Gesicht des Angreifers zielten, setzten sein Gegenüber außer Gefecht, und es sank ohnmächtig zu Boden.
    Drei weitere stürmten heran, um die sich jedoch der hinter Nathael rennende Bangi kümmerte. Die ersten beiden Leiber wurden mit nur einem Schwertstoß durchtrennt; dem Dritten brach Bangis Ellenbogen das Genick.
    Nathael lief jetzt ungehindert zum Tor. Die beiden Torwächter, die nun mit gezücktem Schwert und voller Anspannung da standen, öffneten so schnell es ging die massive Pforte.
    Kurz vor dem Eintreten verharrte Nathael. Er drehte sich zu seinem Freund um.
    „Lebe wohl, mein Lieber …“
    „Sorg dafür, dass unserer Herrin kein einziges Haar gekrümmt wird, Natha!“ Die laute, tiefe Stimme des großen Mannes, die die Luft regelrecht zum Vibrieren brachte, machte Nathael traurig.
    Er wusste, dass er Bangi zum letzten Mal sah.
    Die beiden Männer gaben sich die Hand. Doch der feste Händedruck war für Bangi keine Genugtuung; er zog Nathael mit einem schnellen Ruck an sich heran und drückte ihn an seine breite Brust.
    „Nun geh, mein Anführer!“. Bangi drehte sich um und lief wieder zurück.
    Traurigkeit ergriff Nathael.
    Schon immer war das
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