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Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)
Autoren: Alexander Fleming
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aus einem Ungeschick heraus mit dem Einkaufswagen in die Fersen gefahren, als er in Gedanken versunken in den Regalen nach haltbarer Milch suchte. Was mit einem schmerzhaften Erlebnis und mit einem lauten „Aua!“ begann, endete in einer romantischen Beziehung.
    „Oh, verzeihen Sie mir, Miss!“, sagte Jack verlegen.
    „Ist nicht weiter schlimm, es ist ja nichts passiert“, antwortete Laura und streichelte ihren Knöchel. Laura war eine wunderschöne junge Frau in der vollen Blüte ihres Lebens. Ihr glattes, schulterlanges Haar glänzte silbrig im Schein der Kaufhausbeleuchtung. Ihre grünen Augen schauten Jack freundlich an, und ein Lächeln zeichnete sich auf Lauras Gesicht, als sie merkte, dass die Situation dem Mann mehr als peinlich war.
    „Es ist mir äußerst peinlich, ich war zu sehr in Gedanken vertieft. Sind Sie verletzt?“
    „Es ist ja nichts Schlimmes passiert, einfach nur ein Kratzer“, antwortete Laura und lächelte Jack weiterhin an, der ihr durch seine tollpatschige und verlegene Art sofort sympathisch wurde.
    Bei ihrer ersten Verabredung stellte sich heraus, dass auch Laura verwitwet war und genau wie Jack eine Tochter hatte, sogar im gleichen Alter. Ihr Mann war vor zwei Jahren bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen, und seitdem lebte sie zusammen mit ihrer sechzehnjährigen Tochter in Portland, wo sie als Krankenschwester im Mercy Hospital arbeitete.
    Die Rendezvous stellten für beide Erwachsene eine große Herausforderung dar. Auch wenn sie keine Teenager mehr waren, herrschte bei den Verabredungen eine gewisse Spannung. Denn nach dem Tode ihrer Lebenspartner waren es die ersten Dates für die beiden.
    Nachdem es eines Abends zum ersten Kuss kam, konnten sie ihre Leidenschaft nicht länger vor ihren Kindern verbergen, und so erfuhren auch ihre Töchter von dem neuen Glück.
    Damit sich die beiden Töchter auch kennenlernen konnten, lud Jack eines Abends Laura und ihre Tochter Marri zu einem Abendessen zu sich nach Hause ein. Die gleichaltrigen Töchter waren anfangs – zum großen Staunen ihrer Eltern – sehr zurückhaltend und verschüchtert, doch im Laufe des Abends lockerte sich die Stimmung in der Runde und es wurde reichlich geplaudert und gelacht. Von dem Abend an war die Sorge der beiden Elternteile vorüber, dass sich ihre Töchter nicht miteinander verstehen würden.
    Die mehrere Wochen andauernde Fernbeziehung und das ständige Pendeln zwischen den benachbarten Städten führte zu dem Entschluss, die beiden kleinen Familien zu vereinen. Auch wenn Sydney von Anfang an von dieser Idee nicht sehr begeistert war, konnte sie nichts an dem Entschluss ändern und nahm es ihrem Vater zuliebe hin.
    „Ich hoffe, deine Abschlussnoten werden mich morgen nicht enttäuschen“, fing Jack wieder das Gespräch an.
    „Ähm … ja, darüber wollte ich auch noch mit dir sprechen.“
    „Das klingt ja schon mal sehr interessant, Kindchen.“
    „Ja … also, du weißt ja, dass ich Zahlen hasse und Mathe mir nicht wirklich im Blut liegt …“, sagte Sydney in lang gezogenen Sätzen und schaute ihren Vater mit einem Hundeblick an.
    „Das weiß ich. Also muss ich mich auch diesmal auf eine Überraschung in Mathe gefasst machen, nicht wahr?“, antwortete Jack.
    „Musst du nicht. Ich kann dich von der Vorfreude auch erlösen, Daddy. Es wird wieder eine ‚D‘ sein.“ Sydney blinzelte mit ihren großen Augen.
    „Na toll, jetzt hast du mir alles verraten!“, sagte Jack enttäuscht und lächelte dabei.

* * *
    Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Der Abschied von den langjährigen Freunden fiel Sydney sehr schwer und bedrückte sie noch mehrere Tage danach.
    Da sie nun Ferien hatte und nicht mehr täglich zur Schule gehen musste, hatte sie genügend Zeit, um den Umzug vorzubereiten. Zu ihren Aufgaben gehörte nur das Zusammenpacken ihrer Sachen. Der Rest wurde von ihrem Vater und dem Umzugsunternehmen erledigt, das er engagiert hatte.
    Als der von Jack und Laura lange erwartete und von Sydney lange gefürchtete Tag anbrach, an dem sie in das neue Zuhause umziehen mussten, waren die Ferien schon fast zu Ende. Alle Umzugskartons, die tagelang die Zimmer des Hauses zu einem Labyrinth gemacht hatten, waren nun vollständig in die Umzugswagen aufgeladen und wurden zum Haus in Portland transportiert.
    Nach langer Diskussion hatten sich Jack und Laura entschlossen, ein neues Einfamilienhaus zu kaufen, in dem die zusammengesetzte Familie ihren Neuanfang starten konnte. Der
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