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Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert
Autoren: Ma2
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und Geld für ein Schiff. Allein bin ich schneller – und wenn ich zu spät komme, helfen mir auch tausend Soldaten nicht.«
    Der König rief Befehle, und Cluaran winkte den Ratsherrn, der zweimal gesprochen hatte, zu sich. »Godric, Ihr könnt mir helfen, wenn Ihr wollt.« Er wandte sich zum Gehen und war schon am Eingang, während der Alte hastig aufstand.
    Draußen war es Abend geworden. Der Platz wurde von den rauchenden Fackeln zu beiden Seiten des Eingangsportals der Halle beleuchtet. Cluaran nahm den Ranzen vom Rücken und schlüpfte in den Schatten neben dem Portal. Er wartete, bis Godric heraustrat, und überzeugte sich, dass der Alte allein kam. Dann trat er zu ihm und sagte seinen Namen. Der Alte, der sich suchend umsah, erschrak.
    »Godric, du bist ein ehrlicher Mensch und Freund Aagards. Weißt du, dass er zurückkommt?«
    Godrics Augen leuchteten auf. »Der Tag von Aagards Rückkehr wird für mich und ganz Wessex ein Freudentag sein, Meister Cluaran. Er wird alles in Ordnung bringen.«
    »Ich will ihm dabei helfen«, sagte Cluaran. Er langte in den Ranzen und zog ein in Leinen gewickeltes Bündel heraus. »Dies hier enthält Orgrims Zauberbücher. Ich brauche Euch nicht zu sagen, wie wirkungsvoll sie sind … und wie gefährlich.« Tatsächlich erbleichte der Alte bei diesen Worten und wollte das Päckchen nicht anrühren.
    »Sie müssen unter Verschluss gehalten werden und nur Aagard darf sie sehen«, fuhr Cluaran fort. »Nur er. Er allein weiß vernünftig damit umzugehen.«
    Godric nahm das Bündel vorsichtig entgegen, als handle es sich um ein Tier, das ihn beißen könnte. Dann überwand er sich und steckte es entschlossen in sein Gewand. »Euer Vertrauen ehrt mich, Meister Cluaran«, sagte er. »Ihr habt Recht: Nur Aagard weiß die Bücher vernünftig zu verwenden – und ich bin immerhin klug genug, die Finger davon zu lassen. Nur Aagard bekommt die Bücher zu Gesicht.« Er gab Cluaran die Hand, drehte sich um und verschwand hinkend in der Nacht.
    Wieder allein, lehnte Cluaran sich seelenruhig an einen Balken in der Mauer der Halle, als wäre er ein Baum aus seinem Privatwald und nicht das Haus eines Königs. Er hörte, wie Männer zum Stall eilten, um ihm das schnellste Pferd Beotrichs zu satteln. Noch vor Mondaufgang würde er losreiten.
    Doch vorerst beachtete ihn niemand. Er langte noch einmal in den Ranzen, zog das schmale Buch heraus, das er aus der Kammer geholt hatte, und fuhr geradezu liebkosend mit der Hand über den Rücken. Der ochsenblutfarbene Deckel wirkte im Fackelschein schwarz. Auf ihm schimmerte im rußigen Licht silbern ein stilisiertes Schwert. Behutsam schlug Cluaran das Buch auf. Noch einmal vergewisserte er sich mit einem Blick, dass er allein war, dann begann er zu lesen.
    »Hier beginnt das Buch des Schwertes …«

4. KAPITEL
    Ein Schwert aus allen Stoffen der Erde, hatten sie gesagt, aus Feuer und Eis, Holz, Eisen und Stein. Ihre Worte hatten trotz meines Jammerns in mir ein Feuer entzündet, das während der Arbeit immer stärker wurde.
    Doch gelang es mir nicht, die Klinge scharf genug zu machen. Eine Klinge nach der anderen brach oder verzog sich, obwohl ich das Feuer unermüdlich mit Scheiten fütterte und immer reinere Erze wählte. Ich vernachlässigte meine andere Arbeit, auch meine Familie, sogar als wir nichts mehr zu essen hatten. Eines Tages schlief ich am Feuer, während neben mir die letzte Klinge abkühlte. Beim Aufwachen erinnerte ich mich an einen Traum. Ich musste mit dem Schwert nach Schneeland reisen. Dort würde ich die nötige Hilfe bekommen -von einem Mädchen.
     
    Ein Dutzend Wölfe umkreiste sie und weitere tauchten zwischen den Bäumen auf. Adrian beobachtete sie mit seinen eigenen Augen und fühlte sich an die Jagdhunde seines Vaters erinnert, wenn sie einen Hirsch umzingelten. Beim Töten hatte er nie gern zugesehen. Und die grauen Geschöpfe, die sich ihnen in diesem Moment bedrohlich näherten, waren größer als die Hunde im Palast seines Vaters.
    Das Kristallschwert leuchtete weiß in Elsas Hand und die riesigen Tiere beäugten sie aus sicherer Entfernung, misstrauisch und zur Flucht bereit. Ein Wolf näherte sich Elsa lautlos von hinten, doch sie wirbelte herum und schlug zu, und das Tier floh jaulend auf drei Beinen. Doch die anderen Wölfe hatten alle noch vier starke Beine und kamen unaufhaltsam näher. Cathbar stand neben Elsa und teilte ebenfalls Schwerthiebe aus, doch war die Klinge seines Schwertes vom Kampf mit dem Drachen
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