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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals
Autoren: Unbekannter Autor
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umzubringen, der ihr so nahe gewesen war. Der ihren Körper an seinem Körper und die Wärme ihres Atems an seiner Kehle gespürt hatte. Ihre Lippen, die sinnlich über seine Haut strichen. Den erotischen, glühend heißen Biss, Schmerz und Lust zugleich. Ein roter Nebel breitete sich wie von selbst und nahezu unkontrollierbar in Nicolaes Kopf aus und machte es ihm fast unmöglich, klar zu denken. Plötzlich verspürte er den Drang, umzukehren und dem Mann die Kehle aufzuschlitzen. Das Verlangen danach war so stark, dass es wie Feuer in seinem Inneren brannte und ein eigenartiges Dröhnen in seinen Ohren und seinem Kopf zum Rauschen brachte. Nicolae drehte mitten im Flug um.
    Die Eule kehrte um und flog direkt vor ihn, um zu verhindern, dass er weiter in diese Richtung zog. Ihr Schnabel war weit aufgerissen, und ihre Augen starrten ihn unverwandt an.
    Du hast gesagt, dass es verboten ist, irgendjemanden außer dem Vampir zu töten. Die Frauenstimme klang verängstigt, wie ein leises Aufbegehren, fast schon ein Flehen. Du hast gesagt, man darf nicht töten, wenn man sich nährt, und kein Blut trinken, wenn man tötet.
    Bei dem so lange ersehnten Klang dieser Stimme stand Nicolaes ganze Welt Kopf. Er taumelte über den Himmel, als das Grau und das Schwarz der Nacht hellem, schimmerndem Silber und strahlenden Farben wichen. Es war, als würde rings um ihn ein Feuerwerk explodieren und ihm die Fähigkeit nehmen, zu atmen oder auch nur zu sehen. Er schloss die Augen vor diesem Ansturm auf seine Sinne und versuchte, sich wieder in den Griff zu bekommen.
    Die Eule stieß ihn kräftig an, während gleichzeitig die Frau nach ihm rief. Steig auf, du stürzt ab! Steig sofort auf! Entsetzen schwang in ihrer Stimme mit.
    Wärme breitete sich in ihm aus, eine Wärme, die ihn sofort ruhig werden ließ. Er war wieder er selbst. Erneut hatte sie ihm Leben gegeben. Ihn vor ewiger Dunkelheit bewahrt. Seine Gefährtin. Die einzige Frau, die in der Lage war zu verhindern, dass er zum Vampir wurde.
    Endlich hatte sie mit ihm gesprochen! Jahre des Schweigens hatten ihn zu der Überzeugung gebracht, dass sie niemals freiwillig mit ihm sprechen würde. Aber in dem Moment, als das wilde Tier in ihm die Oberhand zu gewinnen drohte, war sie ihm trotz ihrer Entschlossenheit, es nicht zu tun, zu Hilfe geeilt. Sie hatte die Trostlosigkeit seines grauen Daseins mit Farben und Leben erfüllt.
    Wo bist du? Wie schwer bist du verletzt?, fragte er, wobei er insgeheim betete, sie würde das Gespräch fortführen.
    Geh fort von hier. Ich habe geschworen, dass ich dich, falls du jemals hierherkommen und mich finden solltest, nicht jagen würde, weil du mich gerettet hast. Geh fort von hier. Ich will dich nicht töten. Aber ich werde es tun, wenn du mich dazu zwingst.
    Ich bin kein Vampir. Ich bin Karpatianer. Das ist etwas anderes.
    Ihr Seufzer echote leise in seinem Bewusstsein. Das sagst du, doch ich weiß nichts von Karpatianern. Ich kenne nur die Untoten mit ihren schönen, bezwingenden Stimmen. Sie klingen wie deine Stimme.
    Warum sollte ich dir beibringen, deine Beute nicht zu töten, wenn ich ein Vampir wäre? Er war geduldig. Er konnte es sich leisten, Geduld zu haben. Jetzt war sie seine Welt, das Einzige, was für ihn zählte. Er hatte sie gefunden, und er würde eine Möglichkeit finden, ihr den Unterschied zwischen einem gefährlichen Ungeheuer, das bereitwillig seine Seele geopfert hatte, und einem Krieger, der für seine Ehre kämpfte, begreiflich zu machen.
    Ich werde dich kein zweites Mal warnen. Wenn du am Leben bleiben willst, verlass diesen Ort, und komm niemals zurück.
    Wieder hörte er das sanfte Bitten in ihrer Stimme, spürte es in seinem Inneren. Sie selbst war sich dessen wahrscheinlich gar nicht bewusst, aber er hörte es, und es berauschte ihn förmlich. Er zweifelte nicht daran, dass sie versuchen würde, ihn zu vernichten. Sie war stark und sehr diszipliniert. Er war ein guter Lehrer gewesen und sie eine gute Schülerin, die schnell begriff.
    Sie waren geistig miteinander verbunden, daher spürte Nicolae die plötzliche Stille in ihr. Er wusste instinktiv, dass sie das Versteck des Vampirs erreicht hatte. Der Untote war verwundet und deshalb doppelt gefährlich, und in seinem Versteck würden etliche verborgene Fallen lauern.
    Mach, dass du dort wegkommst! Ich bin in der Nähe - ich werde den Vampir vernichten. Es ist nicht nötig, dass du dein Leben aufs Spiel setzt.
    Das hier ist meine Stadt, mein Zuhause. Die Menschen hier
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