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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals
Autoren: Unbekannter Autor
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stehen unter meinem Schutz. Ich mache nicht gemeinsame Sache mit Untoten, Geh! Sie verschloss sich vor ihm, indem sie ihr Bewusstsein mit einer starken Barriere abschottete, die er nicht zu durchdringen versuchte.
    Nicolae schoss über den Himmel, an seiner Seite die Eule, und suchte nach Anhaltspunkten, während sich alle seine Sinne darauf konzentrierten, den verräterischen Geruch des Vampirs in der Luft aufzufangen. Er versuchte nicht einmal, Destiny zu folgen; er hatte sie zu gut geschult. Ihre Spur war praktisch nicht vorhanden. Ohne ihre Verletzung hätte er sie nie aufgespürt, doch mittlerweile hatte sie die Wunden versorgt, und es gab keine verräterischen Hinweise mehr, denen er hätte nachgehen können.
    Nicolae warf einen Blick auf seinen Begleiter, die große Eule, die mit starken Flügelschlägen neben ihm herflog, wie sie es seit Jahren tat. Sie waren Reisegefährten, Jäger, Brüder. Und sie gaben einander Rückendeckung. Ich gehe in die Höhle des Vampirs und vernichte ihn. Für dich ist es zu riskant, aber ich bitte dich, diese Frau zu unserem Prinzen zu bringen, falls mir etwas zustößt. Sein Bruder konnte nicht mehr gegen Vampire kämpfen. Das Tier in ihm war zu stark geworden, als dass er dem Lockruf des Blutes hätte widerstehen können.
    Einen Herzschlag lang herrschte Schweigen. Zwei Herzschlage lang. Nicolae spürte, wie der Wind an ihnen vorbeirauschte, als sie gemeinsam über den Himmel flogen. Einen Moment lang glaubte er, er würde keine Antwort bekommen. Sein Gefährte sprach kaum noch und zog es vor, die Gestalt eines Tiers anzunehmen. Du gibst mir eine Aufgabe, von der ich nicht weiß, ob ich ihr gewachsen bin.
    Du kannst nicht anders, als dafür zu sorgen, dass sie heil und unversehrt in unsere Heimat gebracht wird. Sie ist meine Gefährtin, auch wenn sie noch nicht an mich gebunden ist.
    Wieder herrschte das Schweigen der Nacht. Nicolae, ich bin einige hundert Jahre älter als du. Meine Zeit läuft ab. Du fühlst, wie sich das Tier in mir zum Angriff bereit macht. Wie kannst du dich auf mein Wort verlassen?
    Nicolaes Herz machte einen Satz. Vikirnoff kämpfte schon lange gegen die Dunkelheit eines grauen und freudlosen Daseins an. Jahrhundertelang hatte er Vampire gejagt und dabei auch alte Freunde töten müssen. Von Mal zu Mal war es schwerer geworden, dem Verlangen zu widerstehen, etwas zu empfinden. Wenn Vikirnoff tötete, während er Blut trank, war er endgültig verloren. Nicolae verschloss sich innerlich vor dieser Möglichkeit. Vikirnoff war stark, und er würde durchhalten, solange es nötig war.
    Ich vertraue dir, Vikirnoff, weil ich dich kenne. Du bist ein Krieger, der seinesgleichen sucht, und deine Ehre bedeutet dir alles. Du bist mein Bruder, der mir in meinen dunkelsten Zeiten beigestanden hat, genauso wie ich dir beigestanden habe. Gib mir dein Wort, meinen Wunsch zu erfüllen, wenn ich versagen sollte. Du würdest niemals dein Wort brechen. Nicht einmal das Tier in dir ist stärker als dein Ehrenwort. Sie ist eine von uns, auch wenn sie von einem Vampir umgewandelt worden ist. Eine Frau, die in der Lage ist, weibliche Kinder für unsere Rasse zu empfangen. Diese eine letzte Aufgabe musst du noch erfüllen, dann kannst du dich in die Erde zurückziehen, um erst dann zu erwachen, wenn du den Ruf deiner Gefährtin spürst. Nicolae sprach fest, von Krieger zu Krieger.
    Es gab für keinen von ihnen eine andere Wahl. Jahrhundertelang hatte sie sich gegen Vampire behauptet, allein auf sich gestellt, bis beide dem Ende nahe waren. Bis Nicolae Verbindung zu einem Kind bekam, das körperlich und seelisch misshandelt wurde. Sein Bruder Vikirnoff, der um einige Jahrhunderte älter war als er, war zu ihm geeilt und bei ihm geblieben, damit Nicolae nicht in Verzweiflung verfiel, weil er die wiederholten Übergriffe auf das Mädchen nicht verhindern konnte.

Kapitel 2
    Destiny schaute sich prüfend in der Höhle um, bis zu der sie dem Vampir gefolgt war. Sein Versteck musste irgendwo in der Nähe sein. Sie war bereits auf zwei seiner Fallen gestoßen und hatte sie langsam und gewissenhaft entschärft. Ihre Brust war aus einem unerklärlichen Grund wie zugeschnürt, und es bereitete ihr Mühe, Luft in ihre Lunge zu bekommen. In ihrem Inneren herrschte eine Unruhe, die sie noch nie beim Jagen erlebt hatte. Er war hier. Nicolae. Sie flüsterte im Geist seinen Namen. Er hatte ihn ihr so oft gesagt, mit seinem fremdartigen Akzent, der dem Namen einen unglaublich schönen Klang gab,
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