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China

China

Titel: China
Autoren: Wim Schmitz
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in öffentlichen Parks oder Klosteranlagen immer Teiche findet, in denen Goldfische oder Kois und Wasserschildkröten, die ein langes Leben symbolisieren, zu finden sind
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    Die Goldfischzucht gliedert man heute in drei Perioden: Im 12. beziehungsweise 13. Jahrhundert n. Chr. wurden Goldfische erstmals gezüchtet, ab dem 16. Jahrhundert n. Chr. entstanden neue Züchtungen durch die Veränderung von Körper-, Augen- und Flossenformen (zum Beispiel der Schleierschwanz). Erstmals gab es somit auch Goldfische mit hervorstehenden Augen, gerundeten Körpern und drei- und vierlappigen Schwänzen. Nach einer langen Zeit des Stillstands in der Zucht, nahm sie zwischen 1848 und 1925 nochmals einen Aufschwung und es entstanden noch einmal zehn neue Arten. Im 18. Jahrhundert kam der Goldfisch über England nach Europa und erfreut sich als Zierfisch auch hier bis heute großer Beliebtheit.

Die Illustration „Kin-Yu – Le Superbe“ wurde 1780 von dem französischen Künstler François Nicholas Martinet (1725–1804) angefertigt und in der Publikation „Die Naturgeschichte der Goldbrassen in China“ veröffentlicht
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    (c) picture-alliance/dpa

Eine Hauptstadt mit vielen Namen
(1000 v. Chr.)
    Die Szenerie der abgebildeten Zeichnung zeigt eine Geschäftsstraße in Beijing. Sie stammt etwa aus dem Jahr 1830 und gibt einen zeitgenössischen Einblick in das Geschäftstreiben der chinesischen Hauptstadt.
Vom Marktplatz zur Metropole
    Die eigentliche Stadtgeschichte beginnt um 1200 v. Chr. mit der Erwähnung einer Siedlung am Yongding-Fluss, die Handel mit koreanischen und mandschurischen Stämmen trieb. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde die Stadt mit dem Namen „Ji“, was Schilf bedeutet, im Jahre 1000 v. Chr. Sie galt als Handels- und Kulturzentrum im Nordosten Chinas.
    Zur Zeit der streitenden Reiche (475–221 v. Chr.) wurde sie erstmals als Hauptstadt „Yanjing“ (Hauptstadt der Yan) erwähnt. Als 221 v. Chr. der erste chinesische Kaiser Qin Shi Huangdi das Reich einte, wurde jedoch Xianyang in der Nähe der heutigen Stadt Xi’an die neue Hauptstadt. Yanjing blieb in dieser Zeit bedeutende Militärbastion zum Schutze vor den Nomadenangriffen aus dem Norden. In den folgenden Jahrhunderten verlor die Stadt jedoch an Bedeutung.
    Ein weiterer Namenswechsel erfolgte während der Tang-Dynastie (618–906 n. Chr.) – die Stadt hieß nun Youzhou und war nur noch ein unbedeutender Marktfleck. Den Status einer Hauptstadt erlangte sie 916 n. Chr. wieder. Der ostmongolische Stamm Khitan eroberte Youzhou und ernannte sie zu ihrer zweiten „Südlichen Hauptstadt“, Nanjing. Im Jahre 1125 stürmten die Dschurdschen, ein Nomadenstamm aus dem Nordosten, die „Südliche Hauptstadt“ und machten sie zur ihrer „Mittleren Hauptstadt“, Zhongdu. Mongolen unter der Führung Dschingis Khans verwüsteten die Stadt bei ihrem Einfall in den Süden. Erst unter Kublai Khan, einem Enkel Dschingis Khans, wurde aus Zhongdu wieder eine blühende Metropole. Er nannte sie Dadu, „Große Hauptstadt“, unter den Mongolen auch unter dem Namen Khanbaliq, „Stadt des Khans“ bekannt.
    Peking oder Beijing?
    Der im deutschsprachigen Raum noch immer geläufige Name Peking geht auf verschiedene südchinesische Dialekte zurück. In der heute üblichen Pinyin-Umschrift schreibt sich die Stadt Beijing. Der Name bedeutet „Nördliche Hauptstadt“. Den gleichen Namensursprung haben Städtenamen wie Nanjing („Südliche Hauptstadt“) oder Dongjing, das auf Japanisch „Tokio“ („Östliche Hauptstadt“) heißt
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Zerstörung und Wiederaufbau
    Ab 1368 verlor Dadu wieder den Hauptstadtstatus. Der erste Kaiser der Ming-Dynastie verlegte die Hauptstadt in den Süden des Landes. Dadu wurde daher in Beiping, „Nördlicher Friede“, umbenannt. Erst der dritte Ming-Kaiser, Yongle, verlegte Anfang des 15. Jahrhunderts n. Chr. die Hauptstadt wieder nach Norden. Beiping wurde niedergerissen und eine neue Metropole erbaut, die nun Beijing, „Nördliche Hauptstadt“ hieß. Ein letztes Mal rückgängig gemacht wurde die Namensgebung 1928, als Jiang Kaishek den Regierungssitz nach Nanjing verlegte. Beijing erhielt den Namen Beiping. Am 1. Oktober 1949 erklärte die kommunistische Regierung Beijing wieder zur Hauptstadt. Beijing war bereits im Jahre 1800 eine Millionenstadt und hat heute 7,5 Millionen Einwohner. Ihre größte Blütezeit erlebte die Metropole in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In jener Zeit entstand unter anderem nördlich der Stadt der
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