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Chill Bill (German Edition)

Chill Bill (German Edition)

Titel: Chill Bill (German Edition)
Autoren: Roger M. Fiedler
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Sie wollte aus Berufsehre den Fuffi abarbeiten. Ein angeborener Gleichverteilungssinn hatte sie außerdem dazu bewogen, eine Freundin mitzubringen, und die hatte keine zwei Minuten nach ihrem Eintreten ihre Hand tief in Vincents Boxershorts. »Ist das ein Problem, dass ich hier bin?«
    Eine Frage, die Vincent auch ohne Wörterbuch verstand. Und er wusste auch eine Antwort. »Kein Problem.« Die Frau hatte ohnehin schon alles in der Hand, was sie so brauchte, und machte gerade ihre berufstypische Handbewegung. Vincent stand auf. »Sag ihr, dass bei mir nichts läuft!«
    Corelli hörte mit Erstaunen zu. »Was ist denn los? Bist du verrückt?« Er lag bereits nackt mit Carla auf dem Bett. Aber auch bei ihnen schien irgendwas nicht nach Plan zu laufen.
    »Hast du mir nicht vorgestern einen Vortrag über das Bumsen für Geld gehalten? Also erklär doch bitte dieser … äh …« Vincents Blick wanderte misstrauisch über den Körper der
Mulata
»… wie heißt du eigentlich?
Como é
– Name –
nome de você
?
«
    Die Frau warf sich entnervt auf den Rücken: »Patrícia.«
    Dann unternahm sie einen zweiten Anlauf.
    Vincent war anzusehen, dass er überfordert war. Er nahm Patrícia in die Arme, um ihre Hände unter Kontrolle halten zu können. Sie redete mit ihm. Er verstand nicht. Hilfesuchend wandte er sich an Corelli. »Ich habe keinen Schimmer von der Sprache. Mann, du bist vielleicht ein Freund!«
    »Warum hältst du nicht die Klappe und lässt einfach die Weiber machen?«, erkundigte sich der.
    Patrícia schlängelte sich aus Vincents Umarmung und bewegte sich enttäuscht in Richtung Dusche. Am Fußende des Bettes ließ sie ihren Slip fallen und lüpfte ihr Röckchen. Darunter kam ein perfekter Hintern zum Vorschein. »
Não bom
?
«, fragte sie beleidigt und Carla fügte zur Erklärung an, dass Vincents Verhalten für eine Frau entwürdigend sei.
    »Oh Mann«, stöhnte der, »ob der Hintern nicht gut genug ist, das ist ja nicht die Frage. Es geht um prinzipielle Dinge, um die Frage, ob Sex für Geld Spaß macht, um diesen Themenkreis. Aber die Mädels verstehen das nicht.«
    Corelli übersetzte für Carla und löste dadurch eine Reihe von Lachsalven aus. »Warum entscheidest du das nicht einfach hinterher?«, fragte er.
    »Entscheidest was?«
    »Ob das Bumsen Spaß macht. Wir verbraten hier das Geld von irgendeinem Unterwelt-Arschloch. Da können wir den Mädels ja ruhig mal einen Schein gönnen.«
    »Findest du etwa Prostitution plötzlich okay?«
    »Em«, machte Corelli. Voreingenommen durch die Tatsache, dass Carla rittlings auf ihm sitzend alles Nötige eingeleitet hatte. »Wir sollten den beiden eine Chance ge…«
    »Chance?« Vincents Gesicht begann sich zu verfärben. Die Badezimmertür öffnete sich, Patrícia erschien in einer Wolke aus Dampf, Vincent zwängte sich in seine Jeans. Es klappte nur halb. Zudem geriet irgendwie Patrícias Hand dazwischen, Captain Kirk streckte (»Energie!«) seinen Finger aus und Vincent sackte aufs Bett zurück. »Profis würden sich auf so was nicht einlassen.«

VOLLGETANKT
    »Verdammt, ich fliege die Maschine!«, schrie Luis. Er war wieder voll bis an die Luken. Felipe weinte. Luis hörte sein Schluchzen in der Dunkelheit des frühen Sonntagmorgens. Er nahm seinen Kumpel in die Arme wie eine Mutter. »Ich mach das schon. Kein Problem.«
    Luis ging um die Cessna herum und kontrollierte die Beweglichkeit der Klappen. Ein guter Pilot machte das. Luis wollte Felipe überzeugen, dass er, auch wenn er mal etwas getrunken hatte, immer noch ein guter Pilot war. Luis hatte keine Lizenz. Die brauchte er nicht. Felipe hatte es ihm gezeigt, auf den zahllosen Flügen, die sie gemeinsam absolviert hatten.
    Luis klopfte hier und da gegen den Rumpf, trat gegen die Reifen, prüfte die Propeller auf Splitterungen. Da er nichts Auffälliges fand, setzte er sich auf den Pilotensitz. Felipe stand unter der rechten Tragfläche und redete mit Jesus und anderen Figuren aus der Bibel. Es war Luis zuwider. Warum konnte er nicht ein bisschen Spaß haben, ohne dass gleich alle Welt zu den Heiligen jammerte? Er dachte an seine Mutter. Die hatte es genauso gemacht. »
Que droga!
«, fluchte er und ließ die Motoren an.
    Felipe wusste, dass sich Luis nun nicht mehr davon abbringen lassen würde, die Kiste zu fliegen. Seine Knie wurden weich. Die Motoren heulten gewaltig auf. Luis hatte kein Gefühl für das Baby. Um ein Haar hätte er die Maschine schon am Boden auf den Kopf gestellt. Felipe sprang
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