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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre
Autoren: J. B. Stanley
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ist? Ich habe mich endlich dazu durchgerungen, Rektor Chavez zu fragen, ob er mit mir ausgehen möchte … na ja, zu Neujahr jedenfalls. Und wie soll ich das jetzt anstellen? Ich muss mich nämlich gegen ein Claudia-Schiffer-Double behaupten. Jeder Mann in dieser Stadt wird sich nach diesem Mädchen die Finger ablecken.«
    »Du solltest ihn trotzdem fragen, Lindy«, riet ihr James.
    »Höchste Zeit, das zu tun«, ergänzte Bennett. »Du träumst jetzt schon über ein Jahr von diesem Mann, warum willst du bis Januar warten?«
    Lindy bestellte eine heiße Schokolade mit zusätzlicher Schlagsahne und Karamellsauce. »Weil ich erst noch ein paar Pfund abspecken möchte. Vor allem jetzt, wo diese junge Christie Brinkley zum Kollegium gehört. Ich brauche Aufschwung für mein Selbstvertrauen.«
    »Du brauchst nicht noch mehr abzunehmen«, meinte James. »Du siehst umwerfend aus.« Es stimmte: Lindy hatte sich ihr langes schwarzes Haar auf Schulterlänge gestuft schneiden lassen, was ihr rundes Gesicht weich machte. Dazu trug sie nur ganz wenig Make-up, das ihren Milchkaffeeteint und die riesigen dunklen Augen hervortreten ließ. Obwohl Lindy noch immer ziemlich kurvenreich war, vor allem um Busen und Hüften, hatte sie dank ihrer Gewichtsabnahme eine betörend sinnliche neue Stundenglasfigur. Lindy war nun nicht mehr pummelig, sondern hatte einfach nur all ihre Rundungen an der richtigen Stelle.
    »Ich würde Sie nicht von der Bettkante stoßen«, neckte Willy sie, und Lindy errötete.

    »Das wären dann ja schon zwei gute Vorsätze fürs Neue Jahr.« Bennett hob seine Kaffeetasse hoch. »Auf dich, dass du deinen Mann erbeutest, Lindy. Und ich? Ich werde mich für Jeopardy! bewerben.«
    Willy blickte James an. »Und was ist mit Ihnen, Professor? Ihr fünf steckt doch immer zusammen, also werden Sie bestimmt auch was Großes vorhaben?«
    James schüttelte den Kopf und starrte angestrengt auf die hellbraunen Tropfen, die auf dem Grund seines Bechers umherschwammen. »Ich nicht. Ich bin zufrieden, so wie es ist.«
    Doch er log. Es gab da etwas, was er nur zu gern ändern würde, und das hatte ausnahmsweise mal nichts mit seinem Äußeren zu tun. James spürte plötzlich die Vorboten einer heftigen Kopfschmerzattacke. Er hatte nie unter Kopfschmerzen zu leiden gehabt, aber in letzter Zeit plagten sie ihn immer häufiger. Während er sich seine Schläfen rieb, verabschiedete er sich von seinen Freunden und kletterte in seinen alten weißen Bronco.
    Einen Moment lang starrte er sich im Rückspiegel an und beantwortete dann wahrheitsgemäß Willys Frage. »Natürlich würde ich gern was ändern. Ja, in der Tat. Ich wüsste gern, was ein Mann tun muss, um bei seiner Freundin zu punkten.«

2
    Gebratene Wontons in Sojasauce
    1260 mg Natrium
pro Portion

    »Ich muss euch was sagen«, erklärte Lucy Hanover, nachdem sie mit einem Paar hölzerner Essstäbchen an ihr Glas Chardonnay geklopft hatte.
    »Das müssen ja großartige Neuigkeiten sein«, warf Lindy ein, »wo du auch schon die Rechnung für dieses extravagante Festmahl übernimmst.«
    Die Mitglieder der Supper Club Clique, die sich in Anspielung auf ihren überschüssigen Speck den Namen Die molligen Fünf gegeben hatten, waren angenehm überrascht auf Lucys Einladung eingegangen, diesmal die Örtlichkeit zu wechseln und das Treffen von ihrem Haus in die Dim Sum Kitchen zu verlagern.
    Die Dim Sum Kitchen war im ganzen Tal für ihre authentische und köstliche chinesische Küche bekannt, aber weil das Lokal so klein war, mussten Reservierungen vorgenommen werden, sobald es sich um mehr als drei Personen handelte. Das Haus, das früher einmal so interessante Unternehmen wie eine Zahnarztpraxis,
einen Geistheiler, einen Friseurladen und um 1800 ein Geschäft für Damenhüte beherbergt hatte, war ein winziges Backsteinhaus und mit seiner Kolonialarchitektur für ein ethnisches Restaurant eigentlich nicht der passende Rahmen.
    Zum Glück für die Bewohner der Gegend hatten Mr. und Mrs. Woo das anders gesehen. Sie rissen alles heraus, legten den Boden mit hellrotem Teppich aus, strichen die Wände golden und hängten Papierlaternen und ein paar wunderschöne Flugdrachen unter der Decke auf. Nachdem sie dann noch ein schlichtes Schild mit jadegrünen Buchstaben an der Eingangstür angebracht hatten, wurde die Dim Sum Kitchen während eines dreitägigen Blizzards eröffnet. Nach und nach sprach sich die Neueröffnung des Restaurants herum, und die des Schneesturms überdrüssigen
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