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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre
Autoren: J. B. Stanley
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aus, dass diese Frauen nur auf Besuch hier waren, denn diese umwerfenden Blondinen wären ihm bestimmt aufgefallen, wenn sie hier in der Gegend, einem ziemlich isolierten Areal von Virginias Blue Ridge Mountains , gewohnt hätten. Sein Wohnort, Quincy’s Gap, konnte weder mit einer Einkaufsstraße, noch schicken Restaurants oder Boutiquen aufwarten, in denen man die neueste Haute Couture kaufen konnte. Aber heute hatten sich offensichtlich zwei Filmstars mitten ins Shenandoah County verirrt. Schließlich, sagte sich James, kann nur ein Filmsternchen so glänzendes blondes Haar, eine derartig makellose Haut, so riesige blaue Augen und solch einen Körper haben, der mehr Kurven hat, als die Straße vom Skyline Drive . Und dann gab es sie auch noch im Doppelpack. Zwillinge, wie es aussah!
    Die den Raum durchquerenden jungen Frauen bewegten sich mit träger Anmut, offenbar ohne sich all der Männer bewusst zu sein, die ihre Aktivitäten unterbrachen und wie stumme Statuen vor ihren Kraftmaschinen, Ellipsentrainern oder Steppern standen.
    Ein quieksendes Geräusch unter James’ Brust lenkte ihn vom Anblick der schönen Frauen ab. Bennett, der unter dem Gewicht der auf seiner Brust ruhenden Hantel beinah erstickte, versuchte verzweifelt, die Aufmerksamkeit seines Freundes zu gewinnen.
    »Oh, entschuldige!« James nahm die Hantel und
mühte sich damit ab, sie in ihre Metallhalterung zurückzulegen.
    Bennett holte tief Luft, und schimpfte los, nachdem seine Lungen sich erholt hatten: »Das verstehst du also unter Aufpassen? Du hättest mich fast umgebracht, Mann!« Bennett richtete sich auf und rieb seine wunde Brust. »Muss ich dich noch mal zu Gillian schicken, damit sie dir noch mehr von ihren Hokuspokus-Kräutern gibt, die das Konzentrationsvermögen steigern? Mein Gott nochmal!«
    »Hey, mich kannst du dafür nicht verantwortlich machen«, murmelte James, stupste Bennett an und deutete auf die Spiegelwand, so dass auch er die beiden Blondinen sehen konnte, die neben Murphys Laufband standen und sie mit ihren leuchtend weißen Zähnen anstrahlten.
    »Verdammt noch mal.« Bennett hörte auf, seine Brust zu reiben. »Diese Mädchen sind nicht aus der Gegend hier. Was meinst du, ob Murphy an einer Art Miss America Story oder so dran ist?«
    »Gleich mit Zwillingen? Das bezweifele ich.«
    »Sie könnten aus zwei verschiedenen Staaten kommen«, warf Bennett ein. »Die Linke könnte Miss Virginia und ihre Schwester Miss West Virginia sein.«
    »Das ist ziemlich unwahrscheinlich, Bennett.« James nahm die beiden Frauen etwas genauer unter die Lupe, um Anhaltspunkte für ihre Herkunft zu entdecken. »Sieh mal, die Rechte trägt Shorts mit dem Blue-Rigde-High-Red-Tailed-Hawks- Logo.«
    Bennett räusperte sich, während er die Zwillinge anstarrte. »Kein Highschool-Mädchen macht in diesen
Shorts eine solche Figur! Die sitzen so knapp wie ein Taucheranzug. Das Schätzchen muss die wohl im Fundbüro der Grundschule ausgegraben haben.«
    James lachte. »Ein bisschen eng sitzen sie jedenfalls.«
    »Und die beiden sind fast so braungebrannt wie ich«, ergänzte Bennett lobend. »Woher werden die so eine Farbe haben?«
    »Vielleicht vom Sonnenbaden?«
    »Ende Herbst?«, konterte Bennett ungläubig.
    »Ja. Es gibt Salons, da kannst du nur zum Braunwerden hingehen.« James lächelte seinen Freund an. »Manche Leute geben ihr hart verdientes Geld dafür aus, um auszusehen, als wären sie am Strand gewesen, obwohl sie sich tatsächlich nur mit violetten Brillen im Gesicht in eine klaustrophobische Kapsel gesetzt und begleitet von Entspannungsmusik unter angeblich von ultravioletten Strahlen freien Leuchtröhren haben braten lassen.«
    »Klingt fast so, als säße man bei seiner eigenen Einäscherung im Sarg.« Bennett warf James einen schrägen Blick zu. »Und warum kennst du dich mit diesem Bräunungsblödsinn so gut aus?«
    »Ich bin doch Bibliothekar«, sagte James, als sie zum Wasserspender gingen. »Ich lese jede Menge Zeitschriften. In der Time von diesem Monat stand ein Artikel über Tanorexia . Sehr faszinierend.«
    »Tan-o-was?«
    »Bräunungssucht, eine neue Sucht, wie Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit, Shopping, Kaffee …«
    »Na, na, gegen Kaffee ist doch wohl nichts einzuwenden«, warf Bennett abwehrend ein. »Das Koffein im normalen Kaffee regt den Kreislauf an, reduziert das Risiko
einer Herzerkrankung und einiger Krebsleiden und vermag sogar einen Asthmaanfall zu stoppen.«
    »Bennett, außer dir bin ich noch keinem
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