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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
Autoren: Chloe Neill
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nicht. Vielleicht war es eine Frage der Sicherheit, denn er stammte aus Navarre, und ich sollte als Hüterin Cadogans immer wachsam, immer auf Abruf sein. Vielleicht lag es daran, dass er das erste Date nur bekommen hatte, weil er mich vor Ethan, Scott Grey, Noah Beck (dem Anführer der unabhängigen Vampire Chicagos) und der Hälfte aller Vampire des Hauses Cadogan in Zugzwang gebracht hatte.
    Yeah, das könnte es sein!
    Oder vielleicht war es etwas viel Grundlegenderes: So ironisch das klang, aber der Gedanke, mit einem Vampir auszugehen – einschließlich aller politischen und emotionalen Komplikationen –, haute mich nicht vom Hocker.
    Jeder dieser Gründe hätte dafür verantwortlich sein können, dass es sich seltsam anfühlte; dass ich seine Gesellschaft genoss, mich aber nicht wirklich darauf einlassen konnte, trotz Morgans offensichtlicher Begeisterung.
    Da ich die Antwort auf diese Frage heute nicht finden würde, verdrängte ich den Gedanken und ging zu meinen Seesäcken hinüber, die noch ungeöffnet auf dem Bett lagen. Ich öffnete sie und machte mich an die Arbeit.
    Ich holte Bücher hervor, Schreibmaterialien und Krimskrams und räumte alles ins Bücherregal ein. Der Inhalt des Kulturbeutels fand im Medizinschränkchen sein neues Zuhause, gefaltete Kleidungsstücke landeten in der Kommode. Hemden und Hosen hing ich auf die Kleiderbügel im Wandschrank, und die Schuhe warf ich kurzerhand darunter.
    Als ich die Seesäcke geleert hatte, machte ich die Reißverschlüsse wieder zu, hielt aber inne, als ich in der Innentasche etwas ertastete. Ich griff hinein und entdeckte ein kleines, mit braunem Papier umwickeltes Paket. Neugierig löste ich das Klebeband und packte es aus. In meiner Hand hielt ich ein eingerahmtes Stück Leinen, auf dem im Kreuzstich stand: VAMPIRE SIND AUCH MENSCHEN.
    Obwohl ich mir nicht ganz sicher war, dieser Aussage zustimmen zu können, so war es als Überraschungsgeschenk für meinen Einzug doch eine nette Sache. Ich wusste Mallorys Geste zu schätzen und machte mir im Geist eine Notiz, mich bei unserem nächsten Treffen bei ihr zu bedanken.
    Ich hatte gerade die leeren Seesäcke zusammengelegt und in der untersten Kommodenschublade verstaut, als der Piepser an meiner Hüfte zu vibrieren begann. Piepser waren für die Wachen Cadogans verpflichtend, damit wir bei fangzahnbezogenen Notfällen so schnell wie möglich reagieren konnten. Jetzt, wo ich offiziell das Haus bewohnte – und nicht mehr zwanzig Fahrminuten nördlich zu Hause war –, konnte ich in Rekordzeit reagieren.
    Ich nahm den Piepser kurz ab und las den Text im Display. Darauf stand: OPER ZTRL. 911.
    Nicht besonders poetisch, aber die Aussage war deutlich genug. Es musste einen Notfall geben, weswegen wir uns in der Operationszentrale treffen sollten, dem Hauptquartier der Wachen im Keller des Hauses Cadogan. Ich schnallte meinen Piepser wieder fest, schnappte mir mein Katana und lief nach unten.
    »Es interessiert mich nicht, ob sie euch fotografieren, um Autogramme bitten oder zu einem Drink einladen! Das. Ist. Völlig. Inakzeptabel.«
    Luc, Hauptmann der Wachen des Hauses Cadogan, knurrte uns wütend an. Es stellte sich heraus, dass sich der Notfall tagsüber ereignet hatte und wohl auf unserem eigenen Mist gewachsen war. Diese Standpauke gehörte zu den unliebsamen Konsequenzen.
    Hier waren wir, saßen um einen Hightech-Konferenztisch in der ebenso Hightech-, filmreifen Operationszentrale – Peter, Juliet, Lindsey, Kelley und ich, die Wachen (und die Hüterin), die für das Wohlergehen und die Sicherheit der Vampire Cadogans verantwortlich waren.
    Wir bekamen gerade von einem blonden Wuschelkopfcowboy, der irgendwann in einen Vampir verwandelt worden war, die Leviten gelesen. Er warf uns eine »lasche Haltung« vor, die er auf unsere erst kürzlich erworbene Popularität in der Öffentlichkeit zurückführte.
    Um ehrlich zu sein – wir fühlten uns nicht gerade geliebt.
    »Wir tun schon unser Bestes«, betonte Juliet, eine leicht entrückt wirkende Rothaarige, die schon länger Vampir war als ich auf der Erde. »Letzte Woche sind Lindsey einige Reporter gefolgt«, sagte sie und deutete auf eine andere Wache. Lindsey war blond, ziemlich frech und glücklicherweise auf meiner Seite.
    »Ja«, sagte Luc und hob eine Ausgabe der Chicago World Weekly vom Konferenztisch hoch, »dafür gibt es Beweise.« Er drehte die Zeitung so, dass wir alle einen Blick auf Lindsey werfen konnten, deren ganzseitiges Foto die
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