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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
Autoren: Chloe Neill
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ich mich dazu, Mallory meinen Eltern nicht erneut aufzudrängen – einen Augenblick lang hatte sie vorgehabt, meinem Vater einen Kinnhaken zu verpassen.
    Ich setzte mich neben sie aufs Sofa. »Nicht so besonders.«
    »Tut mir leid.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Ich hatte keine besonders hohen Erwartungen. Ich hätte nur vorher noch weniger Erwartungen darauf setzen sollen.« Ich betrachtete den dicken in Leder gebundenen Kanon auf dem Wohnzimmertisch, griff danach und legte ihn mir in den Schoß. »Irgendwie haben sie sich schon Sorgen gemacht, glaube ich, aber im Wesentlichen war es ein Vortrag darüber, der Familie keine Schande zu bereiten.« Ich hob meine Hände und wackelte melodramatisch bereiten.« Ich hob meine Hände und wackelte melodramatisch mit den Fingern. »Du weißt schon, die Merits aus Chicago. Als ob das irgendeine Bedeutung hätte.«
    Mallory schnaubte leise. »Unglücklicherweise hat es was zu bedeuten. Du musst dir ja nur die Tribune anschauen, um das zu erkennen. Hast du schon deinen Großvater besucht?«
    »Noch nicht.«
    »Du musst aber.«
    »Ich geh ja«, antwortete ich schnell . »Wenn ich dazu in der Lage bin.«
    »Schwachsinn«, sagte sie und schnappte sich das kabellose Telefon von seiner Station neben dem Sofa. »Er war dir immer wie der Vater, der Joshua niemals war. Und du weißt, dass er immer wach ist. Ruf ihn an.« Sie reichte mir den Hörer, und ich nahm ihn und starrte auf die blauen Plastikknöpfe.
    »Verdammt!«, murmelte ich, tippte aber die Nummer ein.
    Ich hielt das Telefon an mein Ohr, ballte meine Hand zur Faust, um das Zittern unter Kontrolle zu bekommen, und betete leise, dass wenigstens er Verständnis zeigen würde. Es klingelte dreimal, bis sich der Anrufbeantworter einschaltete.
    »Hi, Grandpa«, sagte ich nach dem Piepton. »Ich bin’s, Merit.
    Ich wollte dir nur sagen, dass ich jetzt zu Hause bin und dass es mir gut geht. Ich besuche dich, sobald ich kann.« Ich legte es mir gut geht. Ich besuche dich, sobald ich kann.« Ich legte auf und gab Mallory den Hörer zurück.
    »Erwachsener geht’s kaum. Ich bin so stolz auf dich«, sagte sie, streckte den Arm aus und stellte das Telefon in seine Station.
    »He, ich bin mir ziemlich sicher, ich kann dir immer noch in den Hintern treten, ob untot oder nicht.«
    Sie schnaubte verächtlich. Einen Moment lang schwieg sie, und meinte dann vorsichtig: »Vielleicht hat das Ganze ja auch sein Gutes.«
    Ich warf ihr einen kurzen Blick zu. »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen: Vielleicht hast du jetzt endlich mal wieder Sex.«
    »Jesus, Mallory. Darum geht’s ja wohl gar nicht«, sagte ich, musste ihr aber recht geben, was ihre Anspielung auf mein nicht vorhandenes Liebesleben anging. Mallory machte mich für diese Durststrecke verantwortlich. Sie meinte, ich »würde meine Fühler nicht genug ausstrecken«. Was sollte das denn heißen? Ich ging aus. Ich verbrachte eine Menge Zeit in Cafés, ging freitagabends mit meinen Uni-Kollegen vom English Department aus. Mallory und ich waren fast jedes Wochenende auf Konzerten unterwegs, denn in Chicago spielten viele Indie-Bands. Aber ich musste mich auch um den Abschluss meiner Dissertation kümmern. Ich hatte mir eben gedacht, es wäre auch noch später Zeit für Jungs. So wie es im Moment schien, hatte ich ab sofort eine (untote) Ewigkeit Zeit.
    Mallory legte ihren Arm um meine Schultern und drückte mich. »Hör mal zu. Du bist jetzt eine Vampirin. Eine Vampirin.« Sie betrachtete mich von Kopf bis Fuß und ließ den Imagewechsel à la Haus Cadogan auf sich wirken.
    »Sie haben deinen Klamottengeschmack auf jeden Fall verbessert, und bald wirst du diesen Untoten-Gothic-Stil perfekt beherrschen.«
    Ich sah sie kritisch an.
    »Ernsthaft. Du bist groß, intelligent, hübsch. Du bestehst zu achtzig Prozent nur aus Beinen.« Sie legte den Kopf zur Seite und schaute mich an. »Ich hasse dich ein bisschen dafür.«
    »Du hast die besseren Titten«, räumte ich ein. Und wie jedes Mal, wenn wir dieses Brüste-gegen-Beine-Gespräch führten, sahen wir auf unsere Oberweiten. Gafften sie an. Verglichen sie miteinander. Meine Brüste waren in Ordnung, wenn auch ein wenig klein. Ihre waren perfekt.
    »Stimmt«, sagte sie schließlich, machte dabei aber eine abweisende Handbewegung. »Aber darum geht’s ja nicht. Der Punkt ist doch, dass du sehr gut aussiehst, und wenn es dich persönlich auch ärgert, du bist die Tochter Joshua Merits. Jeder kennt deinen Namen. Und trotz al dem
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