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Chefsache

Chefsache

Titel: Chefsache
Autoren: Sandra Gernt
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Da
war Benjamin eisern gewesen. Zu hilflos war das Empfinden dominiert zu werden,
wenn sein Partner ihn dabei niederhielt!
    „ Sht , entspann dich. Hab keine Angst, ich pass auf dich auf.
Ganz ruhig … Ich werde dir nicht weh tun ,
versprochen.“ Timo lächelte, umschmeichelte ihn zärtlich, flüsterte geduldig
auf ihn ein, bis Benjamin sich zögerlich für ihn öffnete. Da war etwas in den
Tiefen dieser gefühlsvollen Augen, das ihm Vertrauen schenkte. Er wusste
einfach, Timo würde ihn sofort loslassen, wenn ihn er darum bat und es würde
nicht einmal Worte dafür brauchen … Darum ließ Benjamin es zu, dass seine Beine
gespreizt und seine Kniekehlen niedergedrückt wurden. Er lag wehrlos unter
Timo, ohne sich dabei ausgeliefert zu fühlen. Bei ihm durfte er sich fallen
lassen, sich vollkommen hingeben, ohne Angst haben zu müssen.
    „Ich
will dich hören, sei laut für mich“, flüsterte Timo, die Stimme dunkel vor
Lust. „Lass mich sehen, wie du kommst … Du bist so schön …
    Benjamin
wölbte sich ihm stöhnend entgegen, die Lider geschlossen, überwältigt von
seiner Erregung. Er war zu weit getrieben, um noch sprechen zu können. Ihre
Körper fanden zu einem gemeinsamen Rhythmus, den sie auskosteten, solange ihre
Kräfte reichten. Immer schneller und härter stieß Timo sich tief in ihn, bis
Benjamin sich nicht länger kontrollieren konnte und mit einem heiseren Schrei
kam. Wenige Momente später folgte Timo laut stöhnend, das Gesicht von Ekstase
verzerrt. Schwer atmend sackte er auf ihn nieder.
    Benjamin
wartete darauf, dass er nun aufspringen und im Bad verschwinden würde. Das
hatte Ingo stets gemacht, der Kuscheln nach dem Sex strikt verweigert hatte. Da
er beim Vorspiel dafür zumeist zärtlich gewesen war, hatte Benjamin es
hingenommen. Timo überraschte ihn allerdings einmal mehr: Erst nach etlichen
Minuten löste er sich mit einem leisen Schnaufen von ihm, entsorgte das Kondom
und kam sofort zurück ins Bett gekrabbelt, wo er Benjamin in die Arme nahm und
sich an ihn schmiegte. Eine Weile lagen sie einfach nur da und Benjamin genoss
das träge Streicheln, das ihm zuteil wurde. Sein
Verstand lief allerdings mittlerweile auf Hochtouren, jetzt, wo er nicht mehr
von Sehnsucht und unerfülltem Verlangen umnebelt wurde.
    „Du
willst mich kündigen, nicht wahr?“, fragte er leise. Es gab keine andere
Erklärung für das Verhalten seines Chefs heute Nachmittag, als er sich
geweigert hatte, ihn als Teammitglied vorzustellen. Er hatte es eigentlich sofort
gewusst, aber bis gerade schlicht nicht wahrhaben wollen. Fast wünschte er, die
unbequeme Erkenntnis weiterhin von sich schieben zu können, denn es war schön,
auf diese Weise gehalten zu werden und sich begehrenswert zu fühlen.
    Langsam
wandte Timo ihm das Gesicht zu, in das Verunsicherung und schlechtes Gewissen
geschrieben stand. Also stimmte es … Für einen Moment schloss Benjamin die
Augen und ließ sich von der überraschend heißen Welle des Zornes überrollen.
    „Statt
es mir direkt zu sagen, hast du mich lieber abgeschleppt, als sich die
Gelegenheit ergab, damit du mich noch schnell durchvögeln konntest, hm? Morgen
früh hättest du mir dann die Papiere ausgehändigt – ‚Sorry, Herr Larisch,
unsere Zusammenarbeit hat sich leider als unfunktionell erwiesen. Hier ist die
fristlose Kündigung Ihres Zeitvertrags. Danke schön, auf Wiedersehen. Kein
Risiko, dass ich dich anschließend belästige, Forderungen stelle oder vor den
Jungs blamiere, schließlich brauche ich ein gutes Empfehlungsschreiben, wenn
ich zügig woanders unterkommen will.“
    Er
stand auf und stapfte möglichst ins Bad hinüber, wo er sich vorsorglich
einschloss.
    „Benny,
mach auf, lass uns reden! So wollte ich das nicht, wirklich!“
    Benjamin
ignorierte das Klopfen und das schuldbewusste Gestammel, während er sich rasch
wusch und anzog, wobei er zu seiner Jeans griff. Er wollte sich nichts von Timo
ausleihen, auf keinen Fall!
    „Versteh
doch – die Hauptdienststelle streicht mir einen Mitarbeiter. Die wollten, dass
ich Paul rausschmeiße. Das konnte ich nicht! Ich meine, Paul ist
fünfundfünfzig, er hat eine Frau, ein Haus mit Hypothek, ist gerade Opa
geworden. Den Mann nimmt keiner mehr in diesem Alter und ich bin auch für seine
Familie mitverantwortlich. Zumal er mit seiner Erfahrung sowieso unersetzlich
ist.“
    „Also
schmeißt du lieber den unerfahrenen Frischling mit dem praktischen Zeitvertrag
raus. Keine dreimonatige Kündigungsfrist, dazu ist er
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