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Chefs - Aufzucht, Haltung und Pflege

Chefs - Aufzucht, Haltung und Pflege

Titel: Chefs - Aufzucht, Haltung und Pflege
Autoren: Achim Neumair
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solle endlich mit dem »wahren« Grund für dieses Meeting rausrücken.
Jedes Mal, wenn Ihr Chef im Meeting etwas Wichtiges (bzw. etwas aus seiner Sicht Wichtiges) sagt, täuschen Sie einen Orgasmus vor.
Verschütten Sie Kaffee auf dem Konferenztisch. Falten Sie ein kleines Papierboot aus einem Post-it und lassen Sie es den Tisch entlangsegeln.
Laden Sie eine ärmlich gekleidete junge Frau mit einem Baby zum Meeting ein. Wenn Sie den Raum betritt, starren Sie den (männlichen) Chef vorwurfsvoll an. Brechen Sie dann in Tränen aus und verlassen Sie den Raum.
Beschweren Sie sich lautstark, dass Ihr Tischnachbar Sie die ganze Zeit angrabbelt. Verlangen Sie vom Chef, er solle ihm befehlen, sofort damit aufzuhören.
Zwinkern Sie jemandem am Tisch heimlich zu. Tun Sie dies nacheinander mit allen Anwesenden. Während jemand spricht, schütteln Sie den Kopf ein wenig, als wäre derjenige leicht gestört und alle wüssten es.
Bringen Sie einen Riesenstapel Ausdrucke von Excel-Tabellen mit ins Meeting, wenn möglich mit einigen Broschüren durchmischt. Jedes Mal, wenn jemand einen wichtigen Punkt anspricht, tun Sie so als würden Sie die Aussage in den Papieren nachschlagen. Geben Sie vor, eindeutige Beweise für das Gesagte darin zu finden. Nicken Sie energisch und sagen Sie bestätigend: »Hmm, hmm.«
Wenn zum Ende des Meetings der Satz »Alles klar, noch irgendwelche Fragen?« fällt, legen Sie die Füße auf den Tisch, lächeln Sie selbstzufrieden und sagen Sie: »So, jetzt sag ich dir mal, wie ich die ganze Chose sehe, Horst …« (oder irgendein anderer Vorname, der nicht der Ihres Chefs ist).
Wenn das Meeting zu Ende ist, bleiben Sie als einziger sitzen und danken Sie allen fürs Vorbeischauen.

Wie der Laden so läuft
    Organisation, so lautet ein Merksatz für Management-Novizen, ist vor allem eine Frage der Auslegung. Interpretationen im Einklang mit der persönlichen Wahrnehmungsind der Stoff, aus dem Weisungsdiagramme und Befehlskettenschemata gemacht werden. Wenn Sie dachten, Ihr Unternehmen sei ein sauber durchdachtes Ökosystem, in dem sämtliche Interaktionsbeziehungen sinnvoll und logisch durchstrukturiert sind, dann fragen Sie mal Ihre Kolleginnen und Kollegen nach ihrer Vorstellung vom Organigramm der Firma. Hier das erschütternde Ergebnis einer abteilungsübergreifenden Umfrage in einem durchschnittlichen mittelständischen Unternehmen, irgendwo in Deutschland.

10 Gründe, warum ein Meeting endet
Alle sind derselben Meinung, nämlich
a) der des Chefs.
b) der von vorher.
c) der aus dem Intranet.
Das iPhone vom Chef hat nur noch 4% Akku.
Das Kind des Chefs sitzt nach einer Prügelei im Rektorzimmer.
Der Chef glaubt,
a) er steht im Wald.
b) sein Schwein pfeift.
c) es geht los.
Es gibt Schnitzel.
Der Konferenzraum ist reserviert.
Niemand kommt von der Raucherpause zurück.
Herzanfall (Quartalszahlen)
Stimme des Chefs versagt (Schreikrampf)
Razzia
    »Wir sind hier nicht in Pjöngjang, sondern immer noch in einem Konferenzraum!«
    Der Chef über Demokratie
    »Wir ziehen hier ab sofort alle am selben String.«
    Über die Führungsphilosophie am Ende der Betriebsfeier in der Table-Dance-Bar

IM ANGESICHT DES B … ESSER VERDIENENDEN
    Die Gelegenheiten, Ihrem Chef Auge in Auge gegenüber zu treten, um mal nicht übers Geschäft, sondern über »Ihre Perspektiven« oder »(Rest-) Chancen« zu sprechen, sinddas Highlight des Jahres. US-Wissenschaftler unterschiedlichster Universitäten haben bislang allerdings noch nicht herausgefunden, für wen eigentlich. In den seltensten Fällen gehen diese Klausurgespräche für den Unterstellten gut aus. Meist darf man sich mit einer lange geplanten Entscheidung abfinden, einen Anschiss abholen oder den Gehaltserhöhungswunsch abschmettern lassen.
    Dieses Kapitel hilft Ihnen, dem ganzen den nötigen Spaß abzugewinnen und vielleicht ausnahmsweise mal triumphierend aus dem Personalgespräch herauszugehen. Auch wenn es vielleicht das letzte war. Oder auch: das Letzte.
    Perspektive
    Angestellter zum Chef : »Ich wollte Sie noch mal auf meine Gehaltserhöhung ansprechen …«
    Chef : »Ich sagte › Vielleicht ‹ , und dabei bleibt’s!«

ABMAHNUNGEN – ein Lückentext
    Sie haben einen Bock geschossen? Verdammt. Oder Sie »kennen« jemanden, der einen Bock geschossen hat? Besser.
    Dann können sie sich hier im Kreis ihrer ebenfalls gerade gelangweilten Kollegen zusammensetzen und für den- oder diejenige ein illustres Schreiben formulieren. Basteltipp: Briefkopf des Vorstands
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