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Charlotte Und Die Geister Von Darkling

Charlotte Und Die Geister Von Darkling

Titel: Charlotte Und Die Geister Von Darkling
Autoren: Michael Boccacino
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sterben, an dem der Tod nicht existiert. Die Schlussfolgerung wäre, dass Sie sie in das Licht bringen und mir mein Leben lassen.«
    »Einleuchtend, aber dennoch falsch. Der Tod hat hier nicht existiert, bis jetzt. Hallo.« Er wandte sich um und winkte den Zuschauern freundlich grüßend zu. »Aber das ist immer noch die Endwelt. Ich bin, wenn ich das so sagen darf, ein Mann des Volkes, und das Volk der Endwelt ist anders. Neue Regeln werden gebraucht.«
    »Bitte, Sir, nehmen Sie uns mit«, heulte Samson neben ihm.
    »Ja, einige von euch wünschen sich das sehr, aber andere würden es vorziehen weiterzuexistieren, auch wenn sie das Gegenteil sagen. Ich kann es im ganzen Raum spüren. Normalerweise spielt es keine Rolle. Ich würde jeden von euch mit mir nehmen, ob er es will oder nicht. Aber ihr sterbt nicht. Wenn ich fortginge, würdet ihr einfach bis ans Ende aller Zeiten dahinexistieren. Das ist der Punkt, in dem ihr anders seid, und das ist der Grund, warum ich euch eine Chance zu wählen gebe. Bleibt oder kommt, lebt oder sterbt.« Er drehte sich wieder zu Lily und mir um. »Das gilt auch für jeden von euch. Was wählt ihr?«
    Lily Darrow blickte ihre Kinder an und dann ihren Mann. Tränen begannen über ihre Wangen hinabzurollen.
    »Ich denke, ich habe diesen Herrn lange genug warten lassen.«
    »Nein, Mutter, das darfst du nicht!«, rief James.
    »Ich muss meinen eigenen Tod akzeptieren. Nur so könnt ihr alle euer eigenes Leben führen. Es tut mir leid, wenn ich egoistisch war, aber ich liebe euch so sehr, dass ich es nicht ertragen konnte, euch zurückzulassen.« Sie umarmte die Buben. Henry streichelte ihr Gesicht.
    »Es tut mir leid, Henry.«
    »Es muss dir nicht leid tun.«
    »Liebst du mich noch?«
    »Bis in alle Ewigkeit.«
    Er küsste sie sanft auf die Wange. Ich spürte mein Herz in der Brust hämmern, aber daran mochte auch der Blutverlust Schuld sein. Als er sie losließ, wischte sie sich die Tränen aus den Augen und griff nach dem Arm des Mannes in Schwarz. »Charlotte, kümmern Sie sich darum, dass sie nach Everton zurückgelangen?«
    »Ja, natürlich.« Der Schmerz tobte nun nicht mehr in meinem Körper. Er war einfach da, zwar nicht geringer, aber zu ertragen.
    »Danke   … für alles.« Sie tätschelte die Hand des Mannes, der der Tod war.
    »Ich werde gleich wieder da sein«, sagte der Mann. »Ich nehme an, Sie möchten der Nächste sein?« Er deutete auf Mr. Samson, der aufgeregt nickte und außer sich vor Freude war. »Sind Sie bereit?«, fragte er Lily.
    »Nein, aber ich glaube, dass es die wenigsten Menschen je sind«, erwiderte sie. Miteinander schritten sie durch das Tor aus Nacht. Ihre Gestalten wurden undeutlich und verschwanden in einem fernen Lichtschein, während das Tor offen blieb.
    Mr. Whatley schrie auf vor Schmerz und fiel zu Boden. Olivia rannte zu ihm und nahm seinen Arm, um ihm wieder auf die Beine zu helfen, während die Menge aufgeregt zu murmeln begann. Einige der Gäste traten Hand in Hand an Mr. Samsons Seite, um dem Mann in Schwarz ins Jenseits zu folgen. Ich sah Mr. Whatley schwankend stehen, irgendwie geschwächt durch Lilys Abwesenheit. Er blickte mich an und lachte schrill, rasend vor Wut, und sein Körper erbebte unter der Kraft seiner Stimme.
    »Sie haben mich gewarnt, aber ich habe Ihnen nicht geglaubt. Sie haben mir gedroht, und ich habe es ignoriert. Sie haben mir meine Frau gestohlen, Mrs. Markham!«
    »Vater, bitte!« Olivia hatte seinen Arm nicht losgelassen. Sie hielt ihn mit aller Kraft. Ihre Finger gruben sich tief in den Stoff seiner Anzugjacke.
    »Jungs, Zeit zu gehen. Helft mir hoch.« Ich legte meine Arme um Henrys Schultern und verband meine Wunde mit einem Stück Stoff, um den Blutverlust zu einzudämmen.
    »Und ihr geht jetzt einfach so?«, schrie Whatley den Gästen zu, die sich vor dem Tor aus Nacht versammelt hatten, um auf die Rückkehr des Todes zu warten. »Was glaubt ihr denn, werden Ashby und Cornelius sagen, wenn sie herausfinden, was geschehen ist?«
    »Ich glaube nicht, dass mich das beim gegenwärtigen Stand der Dinge noch interessiert«, erwiderte Mr. Samson. »Wir brauchen keinen Krieg. Wir können einfach sterben.«
    Whatley versuchte, sich aus Olivias Griff zu befreien, aber sie klammerte sich fest an ihn, bis er mit beiden Händen nach unten griff und ihre Finger öffnete. Dann drängte er sich durch die Menge, während Henry, die Kinder und ich aus dem Ballsaal eilten, wobei wir eine dünne Spur von Blutstropfen
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