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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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anstarrt. Du bist eine fiese Schlampe! Ein ganz böser Mensch! Ich weiß, ich fahre bestimmt auf dem direkten Weg zur Hölle. Mit dem Bus.
    In den Himmel fliegt man auf süßen, weichen Wattewölckchen und bekommt während diesem sanften Flug saftige Früchte und frische Säfte serviert. In die Hölle fährt man mit dem Bus. Dieses Gefährt ist schon viele Jahrzehnte alt, stinkig und klapperig, laut und eng.
    Dort sitze ich dann, auf einem unbequemen Holzsitz, zusammen mit vielen anderen Sündern. Mördern, Brandstiftern, Dieben, Lügnern, Politikern… Es ist extrem voll und riecht nach Katzenpisse, außerdem ist es wirklich warm.
    Ich habe Hunger, doch auf dem Weg in die Hölle bekommt man nichts zu essen. Hinter mir packt irgendjemand ein altes Käsebrötchen aus… riecht wie verschimmelt… Mir wird übel.
    Der zahnlose, glatzköpfige Kerl, der neben mir sitzt fragt: »Warum bist du denn hier, Bürschchen?«
    »Ich… ich habe den Schwanz meines Freundes mit dem meines Bruders verglichen, während ich ihn im Mund hatte…« Der hässliche Glatzkopf brüllt daraufhin angewidert irgendetwas von ekelhaft und pervers und rückt dann von mir ab. Selbst in der Hölle werden sie mich verurteilen!
    Stöhnend presse ich beide Handflächen auf meine Augen. Ganz ruhig, Tobi, keine Panik! Ich lasse die Arme wieder sinken, sehe noch einmal verzweifelt in den Spiegel und drehe mich dann zur Dusche um.
    Sie ist extrem eng. Ich kann mich kaum bewegen, doch momentan bin ich einfach nur froh, allein zu sein.
    Als ich den Hahn wenige Minuten später zudrehe, geht es mir besser. Ich habe mich beruhigt. Die seltsame Panik hat sich verflüchtigt. Mir ist nicht mehr so wahnsinnig schlecht und ich schaffe es auch endlich wieder, meine verwirrenden Gedanken zu ordnen!
    Ich steige aus der Dusche, wickle mich in eines der blauen Handtücher und atme erleichtert aus. Irgendwie ist das ganze Drama nicht mehr halb so dramatisch. Ich muss die ganze Sache nur weniger emotional sehen.
    Ich trockne mich sorgfältig ab, creme mich mit Kims wohlriechender Bodylotion ein und kuschle mich in seinen weichen Frottee-Bademantel. Ruhig und sicher verlasse ich das enge, grüne Badezimmer und tapse in die Küche, aus der ich Kim fluchen hören kann.
    »Is was passiert?«, frage ich ihn und sehe zu, wie er barfuss auf einem Bein im Kreis herumhüpft.
    »Kochendes Wasser… runtergetropft… auf meinen Zeh…«, jault er.
    Ich verbiete mir ein Lachen, gehe schnell auf ihn zu und nehme ihn fest in die Arme. »Armer Schatz, hast du Aua-Aua?«
    »Machst du dich über mich lustig?«, schnaubt Kim herausfordernd und zwickt mir spielerisch in die Seite.
    »Niemals!«, nuschle ich an seinem Hals. Wir sehen uns an. Seine blauen Augen… das Haar vollkommen zerzaust… ein breites, glückliches Lächeln auf den Lippen… Er ist so toll! So lieb und wunderbar! Ich habe ihn nicht verdient!
    Schnell überbrücke ich den kleinen Abstand zwischen unseren Gesichtern und küsse ihn. Zärtlich, mit Hingabe. Ich will ihn verdient haben. Ich werde mir Mühe geben, werde alles versuchen, um ihn glücklich zu machen. Wir passen so gut zusammen. Er mag mich, ich mag ihn. Er will mich… und ich will…
    Es wird schon klappen, ich muss nur an mir arbeiten. Braucht eben alles seine Zeit. Aber ich glaube fest daran! Wir hören nicht auf, einander zu küssen. Liebevoll. Schön. Ich konzentriere mich nur auf ihn. Spüre, fühle und ertaste seinen Mund, sein Gesicht, seinen Körper. Fallen lassen… alles einprägen… Kim ist der Einzige, der zählt!
    Wir frühstücken in seinem Bett und schauen dabei DVDs. Er versucht, mir Matrix zu erklären, und ich will ihn davon überzeugen, dass man Titanic durchaus als Klassiker bezeichnen kann. Es ist lustig, macht Spaß. Wir ärgern uns gegenseitig, lachen und genießen einfach die Zeit zu zweit. Nach einer schier endlosen Knutscherei beschließe ich dann schweren Herzens, dass ich wohl mal wieder nach Hause gehen sollte.
    »Ich werde dich soooo vermissen!«, nuschle ich in seinem Arm.
    »Dann bleib doch!«
    »Und mein Pa?«
    »Dem schreiben wir eine Grußkarte…«
    »Haha.« Seufzend richte ich mich etwas auf. »Ich muss jetzt echt gehen!«
    Kim zieht einen Schmollmund. »Nein!«
    »Doch!« Ich lache. Langsam stehe ich auf und suche nach meinen Sachen.
    »Wann sehen wir uns wieder?«, fragt Kim.
    »Wann du willst.«
    »Wie wär's in einer Stunde?«
    Lachend verdrehe ich die Augen. »Wie wär's mit morgen…?«
    »Wann? Morgens, mittags,
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