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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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lange in die Augen. »Weiter geht's, lass uns die anderen suchen und dann hauen wir hier ab…« Kim nimmt meine Hand.
    Wir entdecken die Jungs. Sie stehen ganz in der Nähe um einen hohen Stehtisch herum und schauen alle drei stumm in ihre Gläser. Ich springe auf sie zu, schlinge meine Arme um Marcs Hüften und blicke aufgeregt in die Runde.
    »Ihr werdet niemals erraten, was mir eben passiert ist«, sage ich mit hibbeliger Stimme. Die Mienen der drei sind unbeweglich und steif, wie versteinert. »Was ist los?«, frage ich reichlich verwirrt und mit einem unguten Gefühl im Magen.
    »Ist was passiert?«, erkundigt sich nun auch Kim. Ich sehe Marc an.
    Marc betrachtet die braune Flüssigkeit, die in seinem runden Glas herumschwimmt. Er schwenkt sie immer wieder im Kreis, hin und her. Dann führt er das Glas zu den Lippen und trinkt. Seine dunklen Augen fixieren mich.
    »Mit wem hast du eben gesprochen?« Seine Stimme ist so komisch. Ich sehe erst Janosch und dann Jens an. Sie bleiben stumm, verraten mir nichts.
    »Das… äh… das wollte ich euch doch gerade erzählen. Der Typ ist mein Deutschlehrer, Herr Baummann…«
    »Ben«, meint Marc und trinkt erneut. Ich starre ihn überrascht an und tausche dann einen kurzen Blick mit Kim, der genauso große Augen macht wie ich.
    »Ähm, ja… kennst du ihn?«
    »Ja, ich kenne ihn. Wir kennen ihn alle. Nur haben wir ihn schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.« Vorsichtig stellt Marc sein leeres Glas auf dem Tisch ab und hebt dann den Kopf, um seine beiden Freunde anzuschauen. Sie sagen nichts. Stumm und ernst erwidern sie Marcs Blick.
    »Ben ist der Kerl, mit dem Manu fremdgegangen ist.« Marcs Stimme ist so neutral, dass ich eine Gänsehaut bekomme und fürchterlich zusammenzucke.
    Fuck! Erschrocken starre ich ihn an.
    »Was?«
    »Die Jungs haben dir doch ganz sicher von der Geschichte erzählt, die vor zwei Jahren passiert ist?«, meint Marc kühl. Ich nicke und werfe einen kurzen Blick auf Jens und Janosch, die nun betreten in ihre Gläser starren. »Naja, und Ben war eben dieser Typ…«
    »Das ist…« Das ist was? Krass? Unglaublich? Schockierend? Eine Katastrophe? Stoff für eine schlechte Dailysoap?
    »Ähm, ich weiß nicht, was ich sagen soll…«, gestehe ich erschüttert und traue mich nicht, Marc anzusehen.
    »Mein Gott, du musst doch nichts sagen. Eigentlich ist es ja auch total unwichtig, ich dachte nur, es wäre besser, wenn du gleich die Wahrheit erfährst.« Marc blickt auf die Uhr an seinem Handgelenk.
    Es ist nicht egal, doch ich traue mich nicht, Marc im Moment zu widersprechen. Keiner von uns tut das. Jens, Janosch, Kim und ich schweigen.
    »Kommt schon, Leute, macht jetzt bitte kein Drama draus.« Marc klingt wütend. Warum habe ich aber das komische Gefühl, mitten in einem Drama zu stecken… und auch noch recht unfreiwillig eine der Nebenrollen abbekommen zu haben? Ich wäre lieber Statist.
    »Naja, ich würde mal sagen, der Abend ist gelaufen«, meint Marc schließlich genervt. »Fahrt ihr jetzt nach Hause, Jens, Janosch?«
    Jens schaut auf. »Eigentlich wollte ich… Aber kein Problem, ich fahr dich nach Hause.«
    »Nein, wenn du noch was vorhast, nehme ich ein Taxi.« Marc holt sein Handy hervor.
    »Lass den Scheiß, Marc. Ich bring dich nach Hause, habe ich gesagt.« Jens nimmt ihm grob das Telefon aus der Hand.
    »Das will ich aber nicht«, motzt Marc und verlangt protestierend sein Handy zurück.
    »Macht euch keine Stress, Jungs. Tobi und ich sind doch sowieso auf dem Weg zu mir, da kann ich auch noch einen kleinen Umweg machen und Marc an seiner Wohnung absetzen.« Kim legt einen Arm um meine Schultern und blickt gelassen in die Runde. Marc scheint zufrieden.
    »Okay.« Wir verabschieden uns von Jens und Janosch.
    »Wenn was ist, ruf einfach an«, meint Janosch ernst und nimmt Marc in den Arm. Marc verzieht nur entnervt das Gesicht, sagt aber nichts.
    Ich habe das Gefühl, Marc ist wirklich froh, von den beiden wegzukommen. Ihre besorgten Blicke haben ihn nervös gemacht. Sie sehen uns noch nach, winken, als ich mich zu ihnen umdrehe. Marc winkt nicht.
    »Warum bist du so grob zu ihnen, sie machen sich doch nur Sorgen um dich«, schimpfe ich mit ihm. Wir schieben uns gerade durch die Menschenmassen, die vor der langen Bar herumstehen, quatschen, lachen und auf ihre Getränke warten.
    »Sie müssen sich aber keine Sorgen machen, das ist vollkommen überflüssig«, erwidert Marc gereizt.
    »Scheinbar sehen sie das anders – und sie
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