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Chaos vor der Kamera

Chaos vor der Kamera

Titel: Chaos vor der Kamera
Autoren: Ulf Blanck
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Regenschäden zahlt die Versicherung keinen Cent! Denkt zuerst an die Kameras!«, kommandierte der Produzent und die drei ??? liefen spontan in den Regen, um zu helfen.
    Jim Norton versuchte verzweifelt seine Kamera zu schützen, doch der Wind riss immer wieder die Folie weg.
    »Los, da drüben werden wir gebraucht!«, rief Peter und zeigte auf ihn. Mit vereinten Kräften schafften sie es, das teure Gerät abzudecken. Alle vier trieften vor Nässe.
    »Kommt mit unter die Rampe, da ist es trocken!«, brüllte Norton ihnen über das Donnergrollen zu. Er packte eine Tasche unter seinen Pullover und rannte voraus. Kurz darauf saßen alle vier auf alten Blechkisten und wischten sich das Wasser aus dem Gesicht.
    »Danke. Ohne euch hätte ich es nicht geschafft. Übrigens, mein Name ist Jim Norton. Ich bin verantwortlich für alle Kameras auf dem Set.« Er gab jedem die Hand. »Das, was ihr heute Morgen gemacht habt, das war unglaublich. Ich dachte, Alan stürzt ganz sicher ab, bis ihr die Sache gerettet habt. Das war richtig realer Wahnsinn. Ich meine, das war nicht gespielt oder geplant, das war echt. Und wisst ihr was? Ich habe alles mitgefilmt. Jede einzelne Sekunde. Nur schade, dass am Ende nicht noch der Wagen von der Rampe … Ich meine, was für ein Glück.« Norton lachte nervös. Dann hängte er die Tasche an einen der großen Sicherungsbolzen über sich.
    »Ist es schwer, Kameramann zu werden?«, fragte Peter. Er interessierte sich für alles, was mit Technik zu tun hatte.
    »Nein, es gibt Tausende, die es geworden sind. In Hollywood hat man das Gefühl, jeder Zweite ist einer. Aber es gibt nur ganz wenige, die es schaffen, die wirklich wichtigen Sachen zu filmen. Alle machen das Gleiche. Jemand läuft von links nach rechts und der arme Kameramann muss hinterher.

    Und wenn es nicht geklappt hat, dann wiederholt man die Szene eben. Ich mach das jetzt schon seit zwanzig Jahren.« Der Regen ließ langsam nach. Justus beobachtete den Kameramann und dachte sehr lange über seine folgende Frage nach: »Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie gern noch mal filmen?«
    Jim Norton strich durch sein nasses Haar.
    »Das kann man gar nicht genau sagen. Damals, 1937, als der Zeppelin Hindenburg in Lakehurst abstürzte, da gab es einen Kameramann, der alles aufgenommen hat. Wahnsinn! Der wusste vorher auch nicht, was ihn da erwartet. Mit seinen Bildern wurde er berühmt. Weil er eine echte Katastrophe gefilmt hat. Wahnsinn! Echter Wahnsinn! Auf so etwas warte ich.« Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und Jim Norton ging wieder zu seiner Kamera. »Und nochmals schönen Dank, dass ihr mir geholfen habt.«
    Bob stand auch auf und äffte ihn nach: »Wahnsinn, echter Wahnsinn … Der Typ hat sie doch nicht mehr alle auf der Pfanne.« Justus und Peter stimmten ihm zu.
    Mittlerweile hatte Alan Burns den Jeep repariert. Er saß am Steuer und ließ den Motor immer wieder kurz aufheulen.
    »Diesmal kann nichts schief gehen, Jungs!«, rief er ihnen entgegen.
    »Und wenn Sie die Sache lieber verschieben?«, schlug Justus vor.
    Er erntete aber nur ein Lachen von Burns. »Verschieben? Kannst das ja mal Jerry Blake vorschlagen. Der stülpt dir sein Megafon über den Kopf.«
    Kurz darauf nahmen alle wieder ihre Plätze ein. Burns fuhr die Straße hoch, die Männer mit den Feuerlöschern standen bereit und Jerry Blake blickte nervös umher:
    »He, Jim, wo bleibst du? Geh an deine Kamera!«
    Jim Norton kam hektisch unter der Rampe rausgelaufen und hielt seine Tasche in der Hand:
    »Die hab ich eben in der Aufregung vergessen!«, rief er zurück.
    Peter sah zur Toreinfahrt: »Wo bleibt eigentlich Kommissar Reynolds?«
    Dann ging alles sehr schnell. Burns hob den Daumen zum Zeichen, dass er startklar war, und Jerry Blake sah auf seine Uhr. Die drei ??? standen mittlerweile wieder auf der Veranda.
    »Okay, behaltet alles im Auge. Uns darf nichts entgehen!«, flüsterte Justus eindringlich.
    Plötzlich blickte Peter wie erstarrt zur Rampe. »Hast du was entdeckt?«, fragte Bob. Jerry Blake nahm das Megafon in die Hand und brüllte hinein: »Und Action!« Alan Burns gab Gas.
    »Was ist denn nun?«, wiederholte Bob seine Frage.
    »Der Bolzen … der eine Bolzen …«, stammelte Peter und rannte los.
    »Ist der verrückt geworden?«, stieß Justus hervor.
    Peter schlängelte sich durch die Schrotthaufen und gelangte unbemerkt unter die Rampe. Der Jeep jagte die Straße hinunter.
    »Von was hat er da eben gefaselt? Was für ein
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