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Chaos über Diamantia

Chaos über Diamantia

Titel: Chaos über Diamantia
Autoren: A. E. van Vogt
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gemacht wurden. Und selbst mein eigener Körper dürfte nach dieser Dauerbehandlung noch immer mit dem Zeug gesättigt und darum nicht in der Lage sein, die Wirkung automatisch zu neutralisieren. Das gleiche gilt für Leutnant Bray.«
    »Aber wir«, sagte sie hilflos. »Wir sind hier.«
    »Wir«, sagte Morton, »sind ein neuer Faktor.«
    Sie schien nicht zu hören. »Was soll aus uns werden?« sagte sie klagend.
    »Wann immer Sie sich verändern, oder wann Immer ich mich verändere, wir treffen uns regelmäßig hier«, sagte er. »Das müßte genügen. Schließlich sind fünfzig Prozent von uns hier in Neu Neapel, und das ergibt ein statistisch günstiges Bild.«
    Die feuchten dunklen Augen blickten ihn verständnislos an. »Was meinen Sie? Wovon reden Sie? Können Sie sich nicht klar ausdrücken?«
    »Um Himmels willen, Isolina«, sagte Morton, »sitzen Sie nicht da wie eine dumme Diamantierin. Diese Sache wird weitergehen. Tausend Personen sind in diesen Kreis eingeschaltet. Mit der Zeit werden es vielleicht noch mehr werden. Morgen können Sie sich im Körper eines Obersten der Erdföderation wiederfinden, obwohl bisher nur einer von denen dabei ist.«
    Er fügte entschuldigend hinzu: »Es tut mir leid, daß ich nur Prostituierte in den Kreis aufnahm, aber ich brachte es nicht über mich, die guten braven diamantischen Frauen und Mütter in den Alptraum der täglichen oder wöchentlichen Veränderung zu stoßen. Diamantische Männer betrachten die Frauen bereits als auswechselbar, für sie ist es also kein Unglück.«
    Er brach ab. »Stellen Sie sich uns vor, wie wir einander in all dieser Konfusion von verschiedenen Körpern immer wieder suchen und ausfindig machen«, sagte er drängend. »Würde Ihnen das nicht gefallen? Wäre das nicht lustig?«
    Erst jetzt schien ihr endlich die Realität zu dämmern. Ihr ovales kleines Gesicht wurde lebendig. Erregung. Sie ergriff sein dickes, haariges Handgelenk. »Du meine Güte«, sagte sie. »Ja, ja natürlich. Das wäre ein großer Spaß, nicht?«
    Aber dann wurde sie plötzlich ängstlich. »Aber wir brauchen was – eine feste Telefonnummer … irgendwas …«
    Morton legte seine andere Hand über die ihre. »Keine Sorge. Wir haben hier einen Treffpunkt. Alles, was sonst noch nützlich sein könnte, läßt sich nach und nach arrangieren, wenn die Notwendigkeiten sich ergeben.«
    »Aber – aber morgen bin ich vielleicht eine Straßendirne in Neu Rom, und Sie handeln in irgendeiner anderen Stadt mit Gemüse! Oder Sie sind ein Soldat der Erdföderation irgendwo an der Front …«
    »Richtig. Das ist nicht auszuschließen.«
    »Sicherlich haben Sie diesem ganzen Maskenball eine Zeitgrenze gesetzt?«
    Morton blickte sie trübe ah. »Diese posthypnotischen Suggestionen nützen sich nicht immer von selbst ab; um absolut sicherzugehen, wurden deshalb alle Betroffenen instruiert, nach fünf Tagen die Computerzentrale anzurufen. Bei der Gelegenheit sollten sie dann direkt und gründlich dekonditioniert werden.«
    »Was ist daran falsch?«
    »Ich war heute früh dort«, sagte Morton. »Der ganze Gebäudeteil ist zerstört. Der Computer und seine Hilfsaggregate liegen irgendwo unter den Trümmern begraben, zweifellos in tausend Stücken. Selbst wenn er durch ein Wunder ganz geblieben wäre, wären zehn Millionen Schaltungen und Widerstände durchgebrannt.«
    Erschrecken kam in ihr Gesicht. »Dann könnte dies für immer so bleiben?«
    Morton antwortete nicht direkt. Er hielt seine Hand hoch. »Moment!« hauchte er. »Ich bin eben in ein phantastisches Gespräch eingeschaltet worden …«
    In seinem Gehirn sagte eine lispelnde Stimme: »Mahala-System A 24 69 73 2 ruft Lokalbereich 436. Eine Serie von Ereignissen der logischen Kategorie hat zu einer Krise auf Verwirrungsebene geführt. Hilfe oder Rat wird dringend benötigt.«
    (Antwort: Hilfe ist unmöglich. Die A-24-Systeme sind äußere Randlagen, 69 Stadien jenseits direkter Kommunikation. Fahren Sie fort, Zwei!)
    Das diamantische Mahala-System beschrieb Ereignisse, die zur Morton-Konfusion geführt hatten, und schloß: »Erbitte Ratschläge.«
    (Lösung: Es war niemals beabsichtigt, daß eine Kontrolleinheit in einen Zustand von Identitätsverwirrung geraten sollte. Darum ist ein 96-T angezeigt.)
    »Ist das nicht extrem?«
    (Frage: erstens, Ausrottung der Spezies?)
    »Mißlungen.«
    (Frage: zweitens, Zerstörung von Original der Kontrolleinheit?)
    »Vereitelt durch vorbeugende Mittel.«
    (Lösung: 96-T angezeigt.)
    »Sehr
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