Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
und sie würden es wieder mit der harten Gangart versuchen. Sie wechselten ständig die Strategie, bevorzugten manchmal den harten Ansatz, manchmal den weichen, Sikkukkut gewöhnlich letzteren. Gewöhnlich.
    Jik hielt zu all diesen Veränderungen geistigen Abstand, beobachtete sie nur und absorbierte die Bestrafung mit professioneller Distanz, die zu brechen bestimmt Sikkukkuts Absicht war, wie Jik vermutete. Und er blickte dem Kif in die rotgeränderten Augen, mit dem sicheren Gefühl, dass Sikkukkut auf der Suche nach einer aufschlussreichen Reaktion jedes Zucken an ihm, jedes Blinzeln analysierte.
    »Kommen Sie, Keia! Sie kennen meine Veranlagung, wissen, wie geduldig ich bin unter meinesgleichen. Ich weiß, dass Sie reichlich Zeit hatten, sich mit Ihrem Partner zu besprechen, bevor die Schießerei begann. Wir haben diese Fragen doch schon durchgekaut. Sie werden ermüdend. Können wir sie nicht langsam klären?«
    »Mein Partner«, sagte Jik mit sanfter, undeutlicher Stimme. Sikkukkut reichte ihm ein alkoholisches Getränk, und Jik drückte einen ohnehin bereits ausgegangenen Rauchstengel aus, nahm einen Schluck aus dem kleinen runden Pokal mit Fuß und holte ganz tief Luft. Freuden waren rar genug geworden. Er nahm, was er kriegen konnte. »Ich sage Ihnen eines,
Hakkikt,
ich wünschte,
ich
wüsste, was mein Partner vorhat. Gott, glauben Sie, ich wäre auf dem Dock gewesen, wenn ich gewusst hätte, was er plant?« Er fummelte nach seinem nächsten Rauchstengel, und seine Finger waren taub. Zweifellos war das Getränk mit einer Droge versetzt. Aber es waren genug Kif da, um ihm die Droge auch auf eine andere Weise zu verabreichen, also nahm er seine Medizin lieber dosiert in einem sehr guten alkoholischen Getränk und sammelte in aller Stille seine inneren Kräfte. Er war tiefenkonditioniert und damit immun gegen übliche Bemühungen in dieser Hinsicht. Er konnte sich selbst hypnotisieren und war bereits auf eine Serie von Mantras und Mandalas konzentriert, in denen er das verschlüsselt hatte, was er wusste. Dorthin führten Wege der Dialektik und der Bilder, denen kein Kif folgen konnte, ohne sich zu verirren. Jik lächelte höflich-glatt, empfand insgeheim eine freudlose Erheiterung darüber, dass Sikkukkuts Methoden den Schmerz und die Pein früherer Sitzungen gelindert hatten. Jiks Gedanken waren unsicher und bildeten Webmuster, waren manchmal zu fassen und manchmal nicht. Die Docks und die Schüsse. Seine Crew. Die
Aja Jin.
Freunde und verbündete Schiffe lagen weiter unten im selben Dock und waren doch lichtjahreweit entfernt. »Ich will Ihnen eins sagen,
Mekt-hakkikt:
Ich kenne Anas Stil. Denken Sie wie ein Mahendo‘sat, der die Kif kennt,
Hakkikt.
Wenn er Sie um Erlaubnis gebeten hätte, selbständig zu operieren, hätten Sie sie ihm nie erteilt.«
    »Und deshalb zerstört er die Docks von Kefk?«
    Jik zuckte die Achseln und atmete den Rauch ein, blinzelte und betrachtete den Kif unter schweren Lidern hervor. »Na ja, Unabhängigkeit ist Anas Weg. Ich kenne ihn seit Jahren. Er ist verdammt hartnäckig. Wenn er glaubt, einen Weg zu sehen, dann folgt er ihm. Abkommen mit dieser und jener Seite - sicher, er arbeitet für die mahen Seite. Und vielleicht auch für die Seite der Menschen. Vor allem ist er dabei, Aktivposten zu sammeln...« (Sei vorsichtig, Keia, dein Gehirn ist benebelt! Bleib auf dem schmalen Weg, dem, der sich wieder zurückwindet, und führe uns wieder ganz herum!) Jik sog Rauch ein und stieß ihn mit einem zitternden Atemzug wieder hervor. »Er wird mit Ihnen verhandeln. Letzten Endes. Aber denken Sie wie ein Mahendo‘sat. Er muss erst etwas in der Hand haben, worum er verhandeln kann, etwas, das er Ihnen anbieten kann,
Hakkikt,
um seinen Wert zu demonstrieren.«
    »Etwas wie den Treffpunkt? Sie stellen meine Leichtgläubigkeit auf eine schwere Probe, Keia.« Seidig sanft und beruhigend. »Versuchen Sie es noch einmal!«
    »Nicht den Treffpunkt. Aber etwas Gewichtiges, was er Ihnen anbieten kann. Ich glaube, dass er vorhat, zurückzukommen und mit Ihnen zu sprechen. Aber er wird etwas dazu mitbringen.«
    Sikkukkuts Schnauze zuckte mit einem trockenen Schnüffeln, kifisches Lachen, das aus vielen Gründen zu hören sein konnte, von denen nicht alle zivilisierter Natur waren. »Zum Beispiel eine Million Menschenschiffe und eine große Zahl Waffen?«
    »Nun, das ist durchaus möglich,
Hakkikt.
Jik blinzelte und konzentrierte sich noch mehr auf das, was er sich vorgenommen hatte zu sagen, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher