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Champagnerkuesse in Sydney

Champagnerkuesse in Sydney

Titel: Champagnerkuesse in Sydney
Autoren: Sandra Hyatt
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füllte. „Du musst kein Wasser trinken, nur weil ich auf den Wein verzichten muss“, erklärte Callie entschieden, doch Nick reagierte nicht, sondern reichte ihr wortlos eines der Gläser und hob das andere, um mit ihr anzustoßen. Dann begann er, Berge von Essen aus dem Korb zu holen. Butter, Cheddarkäse, Artischockenherzen, Trauben, Ananasscheiben, Mangoschnitze und viele weitere Köstlichkeiten häuften sich auf der Decke. „Ich musste feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, einen Picknickkorb für eine Schwangere zu packen. Im Internet habe ich herausgefunden, dass du weder kaltes Fleisch noch Weichkäse oder Pasteten essen solltest.“
    „Also alles, was zu einem richtigen Picknick gehört.“ Callie versuchte zu verbergen, wie gerührt sie über seine Bemühungen war. Gleichzeitig stellte sie beim Anblick der Leckereien fest, dass sie einen Bärenhunger hatte. Nick war schon dabei, einen Teller für sie zusammenzustellen. Wenig später aßen sie gemeinsam zum entfernten Klang der Jazzbands.
    „Woher wusstest du bloß, dass ich genau das hier gebraucht habe?“, wollte sie schließlich wissen, während sie genüsslich in eine Erdbeere biss.
    „Das war ziemlich offensichtlich.“
    Callie ließ sich auf den Rücken fallen und blickte zufrieden in den Himmel, der blau und weit zwischen den Ästen der Eiche hindurchschimmerte. Nick legte sich neben sie, und schweigend genossen sie ihre Ruhepause. Callie schloss die Augen, doch die ganze Zeit über hatte sie das Gefühl, dass Nick sie beobachtete. Als sie ihm einen kurzen Blick zuwarf, stellte sie fest, dass er nicht sie, sondern ihren Bauch betrachtete. Schließlich schob er mit einer sanften Geste ihre Hand nach oben und legte stattdessen die seine auf den Bauch. Callies Gedanken schweiften zu dem Kind in ihrem Leib, das gerade zum ersten Mal die Körperwärme seines Vaters spürte. Seit Rosas Ankündigung glaubte Callie fest daran, dass es ein Mädchen werden würde.
    All das hier fühlte sich so richtig an: Sie selbst, Nick und ihre kleine Tochter, gemeinsam unter der alten Eiche, deren Zweige sich sanft im Wind wiegten.
    Plötzlich fiel ihr ein, was Nick neulich im Hotel gesagt hatte. „Warum hast du gesagt, dass es ein Mädchen wird?“
    Während er die Finger auf ihrem Bauch spreizte, erwiderte er gedehnt: „Das habe ich gesagt?“
    „Ja. Genauso wie Rosa.“
    „Hm.“ Er klang ungläubig. „Nun ja, die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig.“
    „Damals hast du aber sehr, sehr sicher geklungen.“
    Er nahm ihre Hand und legte sie ihr wieder auf den Bauch. Wie viel lieber wäre es ihr gewesen, die seine noch ein Weilchen länger auf ihrer Haut zu spüren …
    „Nein, wie sollte ich sicher sein?“ Er fuhr mit zarten Bewegungen ihren Unterarm hinauf und hinunter.
    „Vielleicht hast du ja auch Rosas Gabe.“
    Er hielt inne. „Nein, ganz sicher nicht.“
    „Mir ist zu Ohren gekommen, dass man dich auf dem Finanzmarkt auch ‚Den Propheten‘ nennt, weil du immer zu wissen scheinst, was als Nächstes geschieht!“
    „Das ist der blasse Neid, weil meine Konkurrenten sich nicht eingestehen wollen, dass ich einfach ungewöhnlich hart und genau arbeite. Glaub mir, ich habe eine Menge Verluste einstecken müssen, bevor ich begriffen habe, wie der Hase läuft. Und damit es keine Missverständnisse gibt: Rosa irrt sich auch hin und wieder.“
    „Melody scheint sich allerdings absolut sicher zu sein, dass sie einen Jungen bekommt, und das nur, weil Rosa es gesagt hat.“
    „Weil sie sich einen Sohn wünscht.“
    Callie schwieg einen Augenblick. „Erinnerst du dich noch an das Gemälde bei mir zu Hause? Das dich an Cathedral Cove erinnert hat?“
    „Ja“, antwortete er zögerlich.
    „Genau dort habe ich es auch gemalt.“
    Nick atmete scharf ein. „Du bist eben talentiert.“
    „Nick, ich habe nur das Wasser gemalt. Keine Landschaft, keine Erkennungsmerkmale.“
    „Das Wasser dort hat nun einmal eine ganz besondere Qualität, die du genau eingefangen hast.“
    „Vielleicht.“ Seine Weigerung, sich auf das Thema, diese feine und erstaunliche Gemeinsamkeit zwischen ihnen, einzulassen, verletzte sie.
    Und während sie ihn musterte, begriff sie plötzlich: Sie könnte den Rest ihres Lebens mit diesem Mann verbringen. Nein, sie könnte nicht: Sie wollte es! Sie wollte mehr von ihm, als er zu geben bereit war. Seine Berührungen, seine Küsse, seine … Liebe. Als ihr bewusst wurde, was für eine gefährliche Richtung ihre Gedanken einschlugen,
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