Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cedars Hollow (German Edition)

Cedars Hollow (German Edition)

Titel: Cedars Hollow (German Edition)
Autoren: Charlotte Schaefer
Vom Netzwerk:
helfen. Corvus …“
    Damons Augen weiteten sich, und er legte die Hände auf meine Schultern. „Beruhige dich. Was ist denn los?“
    „Wir dürfen keine Zeit verlieren. Dave hat Corvus in seiner G e walt.“ Ich erzählte ihm alles.
    „Warte hier“, sagte Damon, dann wirbelte er auf dem Absatz he r um und verschwand so schnell, dass ich keiner seiner Bew e gungen folgen konnte.
    Nur Sekunden später kehrte er zurück, und Baltazar folgte ihm auf den Fersen. Ich war so erleichtert, die beiden zu sehen, dass ich be i nahe in Tränen ausgebrochen wäre.
    Im nächsten Augenblick überraschte Damon mich damit, dass er mich packte und fest umklammert hielt.
    „Ich hoffe, du hast ’nen starken Magen“, sagte er, und dann schoss er los, so schnell, dass unsere Umgebung vor meinen Augen ve r schwamm und ich die Luft schneidend und kalt mein Gesicht streifen spüren konnte.
    Meine Füße schlenkerten über den Boden. Damons Körper war angespannt, während er rannte, so schnell, wie kein no r maler Mensch und auch kein Tier rennen kann.
    Als Damon mich vor der Schule auf dem Boden absetzte, war mir für einen Augenblick so schwindelig, dass ich umzukippen drohte, doch ich fing mich schnell wieder. Ich konnte mir jetzt keine Pause erlauben.
    „Beeilung jetzt“, murmelte Baltazar nachdrücklich.
    Seine Reptilienaugen fixierten mich für den Bruchteil einer Seku n de. Ich hatte sofort das Gefühl, dass er mich für Corvus’ Schicksal verantwortlich mac h te. Ich stimmte ihm innerlich zu.
    Damon nahm meine Hand und zog mich zielsicheren Schrittes hi n ter sich her. Er sah zuversichtlich aus, als hätten wir den Sieg bereits in der Tasche.
    Wir betraten die Schule, und zum zweiten Mal an diesem Tag schlich ich durch die dunklen Korridore. Damon und Baltazar b e wegten sich lautlos und geschmeidig wie zwei aufeinander abg e stimmte Synchrontänzer. Neben ihnen kam ich mir vor wie ein El e fant im Porzellanladen.
    „Hazel, du bleibst hinter uns“, flüsterte Damon mir kaum hörbar zu. „Hierbei kannst du uns nicht helfen.“
    Es kam mir nicht richtig vor, ihm zu gehorchen, obwohl ich wus s te, dass er Recht hatte. Ich nahm meinen Silberring vom Finger und umschloss ihn mit meiner linken Hand.
    Als wir das Ende der Treppe erreicht hatten, arbeiteten wir uns langsam durch das Gerümpel, das am Boden verstreut lag, vor. Mehr als einmal wäre ich fast gestolpert und konnte mich nur im letzten Moment irgendwo festhalten. Ich durfte uns jetzt nicht durch meine Ungeschicklichkeit verraten. Zu viel stand auf dem Spiel.
    Damon fragte mich kein einziges Mal, welche Richtung er einschl a gen sollte. Seine Sinne schienen ihm zu sagen, wo Co r vus und Dave sich aufhielten.
    Ich erkannte die richtige Tür sofort. Sie war nur angelehnt, und ein schmaler Lichtstrahl fiel durch den Türspalt. Aus dem Raum drang ein seltsames Brummen. Damon spähte hinein, und sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse des Schreckens. Er schob mich weit von sich weg und legte einen Finger an seine Lippen. Mit einer Kraft, die mir den Atem raubte, trat er die Tür aus den Angeln, und sie fiel krachend zu Boden.
    Der Raum wurde von einer Kellerlampe hell erleuchtet. Ich wusste, dass elektrisches Licht Vampiren nach einer Weile genau wie Sonne n licht in den A u gen schmerzte, aber es brachte sie nicht innerhalb eines Tages zum Erblinden.
    Auf dem Boden lag Corvus’ ausgestreckter und gelähmter Körper. Sein Hemd hing in Fetzen von seinem Oberkörper, und seine Augen mit nach innen gedrehten Augäpfeln waren weit geöffnet. Seine Brust war übersät von Schnittwunden, die tiefer waren als die auf seinen Handgelenken.
    Über ihm, in der Hand ein silbernes Messer, kniete Dave, und als er unser Eintreten bemerkte, lachte er höhnisch.
     
     
     

Mann und Monster
     
    D ie Welt löste sich aus ihren Angeln und drehte sich u n barmherzig. In meinem Kopf hörte ich Daves schallendes L a chen. Düsternis legte sich über mich, und ich hatte größere Angst vor diesem Moment, als ich den ganzen Tag lang gehabt hatte, größere Angst vielleicht, als ich jemals zuvor gehabt ha t te.
    „Verräter!“, zischte Damon.
    „Lass ihn los!“, rief Baltazar. In seinen Zügen lag eine unmenschl i che Wut.
    Dave drehte seinen Kopf langsam in unsere Richtung, und sein G e sicht war zu einer hässlichen Fratze verzerrt. Seine A u gen leuchteten wie die eines Wahnsinnigen, als er sprach.
    „Schmerz. Das ist es, was euch alle erwartet.“
    Er umklammerte das silberne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher