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Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)

Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)

Titel: Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)
Autoren: Renée Corrilla
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Boden, der so sauber ist, dass ein weggeworfenes Haarband wie ein revolutionärer Akt wirkt. Beer sagt.
    - Ich bin dabei. Bei dem Trupp, der Catullus suchen soll.
    - Oh? Ist das dein Ernst?
    - Ich bin dabei.
    Doris klatscht in die Hände, nur einmal, aber das Grinsen auf ihrem Gesicht verrät, wie glücklich sie darüber ist. Sie will Catullus aufspüren, Catullus zur Strecke bringen, und sie kann das nur mit Beers Hilfe. Die Jagd auf Catullus ist die größte Sache in der ganzen Eurasischen Konföderation, und da es nun Hinweise gibt, dass er sich ausgerechnet im Destrikt Germany aufhält, gibt ihnen einen mächtigen Startvorteil.
    Die beiden bleiben vor einem 200 Meter hohen Wasserfall stehen, erbaut von der größten Firma des Landes, deren Logo auch auf dem Felsen steht, ein Schriftzug, der in der Nacht hell leuchtet. Beer findet die künstlichen Dinger weder hässlich noch schön. Sie sind fad, findet er. Nicht schlecht gemacht, aber chancenlos gegen die imposanten Wasserfälle in der Natur. Beer bekommt eine Botschaft vom Chefarzt der Klinik. Doris, vertieft in den Anblick des Monstrums vor ihr, kann nicht sehen, wie blass Beer wird. Jede Farbe weicht aus seinem Gesicht. Er entfernt sich von Doris, ohne dass diese es bemerkt, der Lärm des herabstürzenden Wassers ist zu laut, ihre Faszination für das Bauwerk zu groß. Beer setzt sich auf einen Stein, auch der gehört noch zum Wasserfall, im Winter wird er erwärmt und leuchtet rosa in der Dämmerung.
     
    Ugi, Numa und Ramon stehen an Michaelas Bett. Keiner sagt etwas, keiner wagt es, den Blick zu heben. Nur Emil lehnt mit etwas Abstand mit dem Rücken an der Wand. Zu seinen Füßen liegt ein Rucksack. In dem Rucksack befindet sich ein Störsender, der Aufzeichnungen unbrauchbar macht. Numa steckt sich etwas in den Mund und kaut darauf herum. Er sieht auf den Bildschirm, der Michaelas Daten ausspuckt.
    - Wir haben nur zwei Minuten, bis ihre Eltern zurück sind, also lasst uns reden.
    Ramon presst die Augenlider zu, als wolle er Tränen herauspressen. Die Luft in dem Raum ist trocken.
    - Wir sind eine Bande von Losern. Wir waren mal was, aber jetzt sind wir nichts mehr.
    Ugi nickt.
    - Er hat Recht. Wir sind die Deppen der Nation. Seit dem Moment, da Hongs Leute in Michaelas Bude eingebrochen sind und uns zusammengeschlagen haben ... seitdem sind wir nur mehr erbärmlich.
    Numa wippt auf seinen Fußballen, zehn Kilo hat er abgenommen seit seinem Armbruch.
    - Und was schlagt ihr vor?
    Ugi wendet sich vom Bett ab, geht zu der wandgroßen Scheibe, die hier vom 62. Stock einen schönen Blick auf den Bezirk erlaubt.
    - Diese Polizistin meint, die Angreifer wären Pacs Leute gewesen. Sie ist sich sogar sicher.
    Emil spricht, und er spricht viel zu laut.
    - Also mischen wir Pac auf? Und kommen mit gebrochenen Beinen zurück?
    - Du verdammter Feigling. Ging's nach dir, wären wir ...
    - Wären wir was?
    - Wären wir alle so wie du!
    - Hättet ihr auf ich gehört, hätten uns die Chinesen nicht die Arme gebrochen.
    Ugi lehnt an die Scheibe, sieht hinunter in die Tiefe. Wie gerne würde er springen jetzt. Mit dem Fluganzug, so wie noch vor gar nicht allzu langer Zeit. Hinab in die Tiefe stürzen, das Adrenalin spüren, und dann davongleiten, den Jungs hinterher. Die Menschen an den Fenstern stehen zu sehen, die Aufregung auf der Straße, das Sperren der Schwebebahnen, der Stau, die Polizei, die auftaucht, um sie festzunehmen, aber sie nie erwischt hat.
    - Wir haben keine Chance gegen Pac, Emil hat Recht. Aber wir können ihm eins auswischen.
    - Und wie?
    Ramon schlägt die Faust in die offene Handfläche.
    - Ne Bombe.
    Die Jungs schweigen. Dann blicken Ramon, Ugi und Numa fast gleichzeitig zu Emil. Der sagt.
    - Oh nein. Oh nein, oh nein, oh nein, ich bau euch nie wieder so n verdammtes Ding!
    Aber die Jungs klatschen sich ab, die Sache ist gebongt, da kann sich Emil noch so wehren. Und das tut er auch, er kommt zu Michaelas Bett, den Kopf heftig schüttelnd, aber die Jungs feiern sich, sie wollen, dass er die Bombe baut, die sie zu Pacs Hauptquartier schaffen wollen, um wenigstens ein Teil seines Gebäudes in die Luft zu jagen.
    - Es muss nur wie n Krieg zwischen Warlords aussehen!
    - Yeah. Krieg! Krieg! Krieg!
    In all der Aufregung verpassen die vier beinahe, dass Michaelas Eltern den Raum betreten, gemeinsam mit einem Arzt, was außergewöhnlich ist, dass die Ärzte kaum mehr vor Ort sind und alles über Monitoranweisungen und Roboter erfolgt. Die Stimme der Mutter
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