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Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)

Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)

Titel: Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)
Autoren: Renée Corrilla
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überschlägt sich beinahe.
    - MSD! SIE HAT MSD?!
    - Keine Sorge, es ist das MSD der zweiten Welle, es ist nicht ansteckend.
    - NICHT ANSTECKEND?! ABER ES IST TÖDLICH! ES IST DOCH IMMER NOCH TÖDLICH!
    Der Doktor ist schmächtig, vielleicht nur 1,60 groß, ein Zwerg im Vergleich zu der großgewachsenen Frau und ihrem Mann, der über 2,00 Meter ist. Der Doktor räuspert sich.
    - Ja, es ist tödlich. Nein, ich weiß nicht, wann es ausbricht. Meistens innerhalb eines Jahres nach der Infektion.
    - Mein Gott, mein Gott ... Ich glaub das nicht.
    Michaelas Vater sieht die Jungs an, einer nach dem anderen.
    - Ihr seid die Nichtsnutze, die mit ihr im Ghetto rumlungern, hab ich Recht?
    Der Doktor versucht zu beschwichtigen.
    - Bitte keinen Streit! Nicht hier! Das würde Ihre Tochter nicht wollen.
    Die Mutter nickt, aber der Vater lässt nicht locker.
    - Ihr verdammten Hurensöhne. Ich wette, sie hat sich die Krankheit im Ghetto geholt, hat sich angesteckt bei dem Dreck dort, den Ratten, den Menschen. Seid ihr jetzt glücklich? Seit ihr jetzt zufrieden?
    Emil verdeckt seinen Mund mit seiner rechten Hand, seine Augen sind aufgerissen, er kann nicht glauben, dass Michaela MSD hat, keiner kann es glauben. Michaelas Vater rastet aus, geht auf Numa los, ausgerechnet Numa, den Bären, den Größten, den Stärksten, aber Numa entwischt den Händen, die nach ihm greifen und er stellt dem Mann das Bein, sodass dieser auf den Boden klatscht und schmerzvoll mit dem Kopf gegen die Scheibe knallt. Der Doktor schimpft, die Mutter schimpft, die Jungs lachen, Numa hilft dem Vater auf die Beine. Währenddessen betreten Doris, Professor Buxel und Beer das Krankenzimmer, und es wird auf einen Schlag leise. Der Doktor erkennt den Professor sofort, er macht eine höfliche Verbeugung, und verlässt mit den anderen das Zimmer, als Beer darum bittet.
    - Sie hat also MSD. Wie ihr Ex-Freund?
    - Yep, Professor. Finden Sie heraus, ob das ein Zufall ist.
    - Eigentlich müsste ich eine Quarantäne veranlassen.
    - Das können Sie gar nicht, dazu sind sie nicht autorisiert.
    Doris presst die Lippen aufeinander. Sie fühlt sich unwohl, ihr ist schwindlig, sie hört immer noch das Rauschen des Wasserfalls.
    - Wir sollten die Jungs testen lassen. Alle vier.
    - Gute Idee.
    - Glauben Sie an einen Anschlag, Herr Beer?
    Beer antwortet nicht. Er betrachtet Michaela und sein Herz schlägt schneller, härter, er muss daran denken, wie er sie genommen hat, sie danach gehalten hat. Er kann ihre Stimme noch hören, ihr Lachen, ihr Stöhnen, er kann ihren Hintern noch sehen, als sie den Raum verlässt, splitternackt, nichts verbergend, sich für nichts schämend, selbstbewusst, jung, unsterblich.
    Doris führt das Gespräch mit Professor Buxel, während Beer wie ein Gespenst in dem Raum steht. Eine Drohne fliegt an der Scheibe vorbei, ein fliegende Untertasse in Tarnfarbe, Beer hätte Lust, sie abzuschießen. Er denkt an die Schmerzen, die Michaela erwarten, wenn MSD ausbricht, die Panik, diese Angst, die jede Zelle erfasst wie ein Feuer, alles vernichtet, alles kleinmacht, nichts übriglässt ... außer Angst, Angst, Angst. Vor dem Tod, vor den Schmerzen, vor dem Nichts. Leise sagt er.
    - Qian Hong, du gottverdammter Hurensohn. Wenn du das warst, dann gnade dir Gott.
     
    ***
    Die Vereidigung findet in einem Bunker in AREAL A statt. Der Verteidigungsminister der Eurasischen Konföderation, ein junger Türke, hält die Rede, schwört die Polizisten darauf ein, Catullus nicht zu unterschätzen und ihn für einen Poeten zu halten.
    - Catullus ist ein Terrorist. Ein Terrorist tötet. Ein Terrorist zerfetzt Menschen. Ein Terrorist versucht, die bestehende Ordnung ins Wanken zu bringen. Catullus ist ein Mörder, ein Aufrührer, ein Staatsfeind. Ihr werdet ihn aufspüren, ihn jagen, bis ihr ihn zur Strecke gebracht habt. Die Daten, die ihr über ihn bekommt, sind - muss ich wohl kaum erwähnen - streng vertraulich. Eine Weitergabe an Dritte gilt als Hochverrat und kann mit lebenslänglicher Haft bestraft werden. In diesem Fall hat sich die Eurasische Konföderation sogar entschlossen, den Notstandsartikel zur Gefahrenabwehr auszurufen. Das heißt - und auch diese Information finden Sie bei den Gesamtdaten -, dass im Falle von schwerem Geheimnisverrat ein Standgericht über die Todesstrafe befinden kann.
    Der Türke, der perfekt Deutsch spricht, redet noch zehn weitere Minuten, aber Beers Gedanken driften ab, er hasst diese Vereidigungen, diese Reden, er hasst bis auf wenige
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