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Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Titel: Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)
Autoren: Renée Corrilla
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nichts.
    - Für den Staat macht das keinen Unterschied. Ein Staatsfeind hat dir geholfen, du darfst kein Cop sein.
    - Fick den Staat. Es geht um die Menschen. Der Staat ist nichts Höheres, nichts Heiligeres.
    Doris atmet tief ein und tief aus und sie spürt, dass sie eine Gänsehaut hat. Die beiden verlassen den Park und nehmen eine der Schwebebahnen, die den Menschen erlaubt sind, die sich als Europabürger identifizieren können. Der Beamte, der die beiden scannt, ist überrascht, einen so hohen Polizeibeamten in dieser Gegend anzutreffen. Er verbeugt sich höflich, als die ID aufscheint.
     
    ***
    Emil, Numa und Ramon jagen die Wölfe mit Fackeln, die Tiere rennen um ihr Leben, es sind fünf ausgewachsene Exemplare, wunderschön, wie Ramon findet, scheißgefährlich, denkt sich Emil, aber ich mach ja jeden Scheiß mit, während Numa sich nur ausrechnet, was ein toter Wolf wert sein kann - drüben, in der sicheren Zone. Aber es ist nicht die Zeit, Wölfe zu töten. Die Wölfe sollen nur Panik auslösen, Chaos, sollen das Ghetto in Flammen setzen. Aufruhr ist nötig, um Ugi zu befreien. Die Wölfe hetzen die Todesmauer entlang, es gibt kein Entkommen, der Weg ist vorgegeben, vor einigen Jahren haben die Reichen mit ihren ausgehungerten Wölfen Jagd auf Bewohner des Ghettos gemacht, es gab unzählige Schwerverletzte und Tote, und sobald in den Monaten und Jahren darauf ein wilder Wolf in dem Ghetto auftauchte, war Panik angesagt. Fünf würden dazu führen, dass sich ein Mob bildet. Die Wölfe finden den Tunnel, der für sie bestimmt ist. Der Tunnel, der sie zur gefährlichsten Siedlung führen wird. Dem Wohngebiet, in dem die höchste Mordrate Europas herrscht. In dem die gefährlichsten - alten - Drogen gebraut und verteilt werden.
    - Da die Wölfe nicht hungrig sind, werden sie keine Menschen anfallen. Sie sollen nur Panik verbreiten.
    - Nicht hungrig? Numa, die beiden schwarzen fressen, auch wenn sie nicht hungrig sind.
    Ramon hatte Recht. Die Wölfe waren nicht zu vergleichen mit den Wölfen aus vergangenen Zeiten. Sie waren doppelt so groß und dreimal so stark. In Labors manipuliert und hochgezüchtet.
    - Wird schon schiefgehen.
    Zwei Stunden später kommt es zu ersten wütenden Protesten und gewalttätigen Ausschreitungen. Es gibt Gerüchte, reiche Geschäftsleute würden wieder auf der Jagd sein. Außerdem hätte es eine unrechtmäßige Festnahme eines Europabürgers gegeben, der im Ghetto gewohnt und sich mit den Menschen dort solidarisiert hatte. Ein klarer Verstoß gegen das Friedensabkommen von Regierung und den Warlords im Ghetto. Die Menschen hier waren die Drohneneinsätze gewöhnt, aber Festnahmen würden sie nie akzeptieren. Dass unzählige Menschen getötet wurden, durch Polizei-Spezialoperationen oder durch die Bewohner des Ghettos - das war eine Sache. Dass Menschen gekidnappt und gefoltert wurden, eine andere.
    Drei Stunden später, bereits nach Mitternacht, ist das Ghetto in solchem Aufruhr, dass die Regierung des Destrikts Germany eine Krisensitzung einberufen. Haringer weckt Beer, der selten nach 22:00 ins Bett geht.
    - Wir müssen deinen Mann freilassen. Noch heute Nacht. Wenn du was von ihm willst, frag ihn jetzt.
    - Wie weit seid ihr?
    - Du weißt doch, diese Ghettoaffen überlisten die Detektoren. Und dieser Ugi ist besonders raffiniert.
    - Das ist doch ein Witz. Da baut man eine unüberwindbare Todesmauer, zwingt die Armen in Slums, kann sie zu jeder Tages- und Nachtzeit problemlos töten, auf Schritt und Tritt verfolgen, aber ihre verdammten Gehirne sind immer noch außer Kontrolle.
    - Er hat viel Schmerz erleiden müssen, wir sind weiter gegangen, als ich es geplant hatte. Aber das ist ein harter Brocken.
    - Ich spreche mit ihm. Gib mir den Code.
    Nur wenige Sekunden später erscheint Ugi auf dem Bildschirm. Wenn er Schmerzen erleiden musste, sieht man es ihm kaum an, denkt Beer.
    - Der Mob fordert deine Freilassung. Es gab Zeiten, da forderte der Mob, dass Menschen gekreuzigt werden. Mir waren diese Zeiten lieber, Ugi.
    - Was willst du von mir?
    - Alex Hong hat Drogen genommen. Welche und wieviel?
    - Ich habe ihn nicht umgebracht. Alex war einer von uns. Der war wie n Bruder.
    - Ich weiß, dass ihr ihn nicht umgebracht habt. Aber er muss Drogen genommen haben, die wir noch nicht kennen. Er hatte keinen Herzfehler, das ist doch ne lausige Diagnose. Ihr seid ein Haufen wilder Jungs mit nem Haufen wilder Drogen. Also, Ugi?
    Ugis Gesichtszüge sind verzerrt, sein rechtes Augenlid
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