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Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Titel: Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)
Autoren: Renée Corrilla
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lässt Michaelas Hand los.
    - Aber Catullus ist doch tot! Er ist doch nur noch ne Legende! Alles, was von ihm existiert, wurde vor Jahren aufgenommen!
    - Catullus lebt!
    Beer hat das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Die Luftröhre scheint sich zu verengen, er greift an seinen Hals, seine Augen brennen. Verzweifelt versucht er, mit den implantierten Sensoren dieses Gespräch zu löschen, ehe es der Geheimdienst aufschnappen kann.
    Catullus, Staatsfeind Nummer 1. Wenn irgendwo in der Eurasischen Konföderation das Wort fällt, wird es von einer Datenkrake gespeichert und weitergeleitet.
    Catullus lebt, denkt sich Beer, und ich frag nicht mal, ob die Kleine lügt, weil ich spüre, dass es die Wahrheit ist. Catullus, sein Todfeind und Lebensretter, ist nicht tot.
    - Wo? Wo hat er Catullus getroffen?
    - In Guatemala. Bei den Indios. In ner Hütte ...
    Michaela dreht sich um, setzt sich auf das Bett.
    - Ist dir nicht gut?
    Beer hat das Gefühl, auf seinen Kopf würde die Sonne scheinen, er wird heiß, der Kopf, und die Sonne rückt näher an die Erde, näher an seinen Schädel. Er hat das schon einmal erlebt, und als er sich dessen bewusst wird, steigt dieselbe Panik in ihm auf, eine Angst, die alle Körperfunktionen außer Kraft zu setzen scheint.
    - Ey, ey, ey, du darfst hier nicht sterben, hörst du! Was ist los? Bekommst du keine Luft mehr? Oh mein Gott ... oh Gott, oh Gott ...
     
    ***
    Numa, Emil und Ramon treffen Ugi in der Einkaufsstadt. Sie wissen, dass sie auf Schritt und Tritt überwacht werden, aber sie wollen Ugi sehen, und Ugi traut sich erstmal nicht zurück ins Ghetto. Die drei sind geschockt, als sie ihn sehen, zitternd, blass, die Pupillen riesig.
    - Hey Bruder.
    - Hey ihr Säcke.
    - Siehst richtig scheiße aus.
    - Frag mal, wie ich mich fühle.
    - Diese Hurensöhne.
    - Lasst uns nicht darüber reden.
    Emil klopft Ugi auf den Rücken, Ramon küsst ihn auf die Stirn, Numa steht abseits, immer noch geschockt von Ugis Anblick.
    - Wie geht's Michaela? Ist sie ok?
    - Du hast nicht mit ihr gesprochen?
    - Hab sie geblockt. Konnte nicht reden. Ich konnt einfach nicht reden im Moment.
    - Scheiße, Ugi, du hast nichts verbrochen.
    Emil nimmt den Rucksack von seinem Rücken, stellt ihn in die Mitte. Die vier stellen sich dicht um ihn herum, bilden einen Kreis.
    - Störsender läuft.
    Numa spuckt auf den Boden.
    - Beer war's, hab ich Recht?
    - Beer, ja.
    - Glaubt er, du hättest ...
    - Er will nur alles wissen. Über Alex und so. Hat nichts mit uns zu tun.
    - Dafür lässt er dich foltern?
    - Wir hätten es wissen müssen. Einen wie Alex kann man nicht aufnehmen und glauben, das würde nie Ärger geben.
    - Wir sollten diesen Beer umbringen.
    - Hast du sie noch alle, Ramon?
    - Diese Hurensöhne foltern.
    - Diese Hurensöhne sind 1000mal mächtiger als wir.
    Drei Wachbeamte nähern sich den Jungs. Sie trennen sich, um sie einzukreisen. Emil, der einen Blick über seine Schulter wirft, entdeckt einen von ihnen und flüstert den Jungs die Warnung zu.
    - Besitz eines Störsenders, das macht zwei Monate Knast für Emil. Und je nen Monat für jeden uns.
    - Keine Angst. Wer den Rucksack aufmacht, der findet die schmutzige Unterwäsche meines Urgroßvaters darin.
    - Der ist doch letztes Jahr gestorben?
    - Eben.
    Einer der Wachbeamten überprüft Numas ID-Brille.
    - Was macht ihr da?
    - Wir haben uns lieb.
    - Das sieht man. Aber bitte nicht öffentlich.
    - Warum dürfen wir nicht schwul sein?
    - Willst du mich provozieren?
    Numa grinst. Ramon atmet tief ein, tief aus, hofft, dass der Riese jetzt keinen Stress beginnt. Ugi ist zu müde, um irgendwas zu fürchten. Emil beißt die Zähne zusammen. Emil ist der Einzige, der das Staatsgefängnis nicht von innen kennt, der Einzige, der nie fixiert wurde, absolut unfähig sich zu rühren, das Gefühl zu haben, lebendig im eigenen Körper gefangen zu sein. Man empfindet keine Schmerzen, man verliert nicht das Bewusstsein, man ist nur völlig regungslos.
    - Haben wir gegen ein Gesetz verstoßen?
    - Nein, aber Sie stören die Kunden.
    - Warum stören wir die Kunden?
    - Sie wissen genau, dass Menschenansammlungen verboten sind.
    - Wir sind keine Menschenansammlung, wir sind vier Freunde, die sich ne Zeitlang nicht gesehen haben.
    Die Wachbeamten haben die vier umkreist, die jetzt wissen, dass jedes Wort von der Zentrale mitgehört wird. Der Störsender hat nicht die Möglichkeit, offizielle Verbindungen zu unterbinden. Die vier sind nun im Fokus der Staatsmacht.
    - Schon gut. Wir
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