Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Casting fuer die Liebe

Titel: Casting fuer die Liebe
Autoren: Anna Ludwig
Vom Netzwerk:
einfach zu viele Gedanken durch den Kopf.
    Wenn ich an Isabel denke, freue ich mich richtig.
    Aber gleichzeitig bin ich total betrübt. Jetzt weiß ich sicher, dass Philipp kein Interesse an mir hat. Und wahrscheinlich ist er sogar schon vergeben.
    Komischerweise gibt es aber etwas, das mich noch trauriger macht.
    Und das ist Davids Gesicht nach unserem Kuss. Meinem ersten Kuss, um genau zu sein. Der Arme muss ja gedacht haben, dass ich in ihn verliebt bin. Schließlich habe ich ihm genügend Signale dafür gegeben! Wie blöd muss er sich jetzt vorkommen?
    Das hat er echt nicht verdient. Er war die ganze letzte Zeit so nett zu mir! Jetzt wird mir auch klar, warum. Dass ich aber auch nicht früher gemerkt habe, dass David etwas für mich empfindet.
    Ich war einfach zu sehr mit Philipp beschäftigt!

    Ich muss daran denken, wie sich Davids Lippen angefühlt haben. Warm und weich. Kein bisschen eklig. Und außerdem hat er nach Vanille gerochen. Richtig lecker.
    Und dann dieser traurige Blick … Ich drehe mich zur Seite und mache das Nachttischlicht aus.
    Aber das Bild geht mir einfach nicht aus dem Kopf.

    Gleich am nächsten Morgen rufe ich Isabel an und erzähle ihr von Davids Kuss. Dazu sind wir gestern in der ganzen Aufregung um unsere Versöhnung nämlich noch gar nicht gekommen.
    Isabel ist gar nicht so erstaunt darüber. Wahrscheinlich wusste sie schon, dass David in mich verliebt ist.
    »Er tut mir so leid«, sage ich. »Außerdem finde ich ihn richtig nett!«
    Isabel lacht. »Du wirst dich doch nicht in den besten Freund deines
unmöglichen
Bruders verliebt haben?«, fragt sie mit ironischem Unterton.
    »Quatsch!«, antworte ich. »Aber ich würde ihn auf alle Fälle gerne wieder treffen. Und mich entschuldigen.«
    »Dann lösen wir doch jetzt einfach unser Versprechen ein und gehen mit Luis und David auf den Weihnachtsmarkt!«, schlägt Isabel vor.
    Ich bin begeistert von der Idee. Denn das ist erstens unverfänglich. Und zweitens stehen Luis und David die Mandeln ja auch zu. Sie
müssen
quasi mit uns auf den Markt kommen!
    »Ich bin sowieso heute Nachmittag mit Luis verabredet«, erklärt Isabel. »Er soll David fragen und dann treffen wir uns um zwei bei euch zur Abfahrt, okay?«
    »Luis ist mit meinen Eltern im Großmarkt beim Einkaufen«, sage ich.
    »Dann rufe ich ihn eben auf dem Handy an«, erklärt Isabel. »Roger!«, gebe ich zurück und merke, wie mein Herz hüpft.

    Ich sause ins Badezimmer und wasche mir erst mal die Haare. In diesem struppigen Zustand könnte man es nämlich glatt mit dem Stroh für die Weihnachtskrippe verwechseln.
    Ich föhne mich ausgiebig, creme mich von Kopf bis Fuß ein und tusche meine Wimpern.
    Danach überlege ich, was ich anziehen soll. Den schulterfreien Pulli hatte ich schon lang nicht mehr an. Ist doch eigentlich schade, dass ich den immer nur dann aus dem Schrank hole, wenn es einen besonderen Anlass gibt.
    Und dazu wieder den Minirock. Sieht doch top aus.
    Als krönenden Abschluss noch etwas von Mamas Lippenstift auf den Mund.
    Fertig.

    »So, du willst also nichts von David?«, fragt Isabel, als sie um kurz vor zwei an der Tür klingelt. Grinsend mustert sie mich von oben bis unten.
    »Nein«, gebe ich entschieden zurück. »Mir war eben danach, mich mal wieder chic zu machen.«
    Aber ehrlich gesagt kann ich mir selbst nicht genau erklären, warum ich diesen ganzen Aufwand betrieben habe.
    »Nur schade, dass da gleich wieder der dicke Mantel mit den Glühweinflecken drüber muss«, findet Isabel. »Und wo steckt eigentlich Luis?«
    »Der ist mir heute noch gar nicht über den Weg gelaufen!«, antworte ich.

    In diesem Moment kommt Luis die Treppe runtergepoltert.
    Er stößt einen kurzen Pfiff aus, als er mich sieht.
    »Und was ist mit mir?«, fragt Isabel und tut so, als ob sie mordsmäßig beleidigt wäre.
    »Tut mir leid, aber heute geht der Pokal für das Outfit des Monats an Leonie!«, lacht er und gibt Isabel einen Kuss auf den Mund.
    An den Anblick muss ich mich erst noch gewöhnen.

    »Wollen wir dann mal los, ihr Hübschen?«, fragt Luis. »Ich hab mordsmäßig Hunger und brauche sofort Zucker!«
    Er stößt ein paar »u-u-u«-Laute aus und kratzt sich am Kopf wie ein Affe.
    Ich rolle mit den Augen, aber Isabel muss schrecklich lachen.
    Liebe macht offensichtlich wirklich blöd.

    »Und wann kommt David?«, frage ich. »Treffen wir den erst auf dem Markt?«
    »David kann nicht mit«, verkündet Luis, während er sich seine Jacke anzieht.
    Eigentlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher