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Cashkurs

Cashkurs

Titel: Cashkurs
Autoren: Dirk Mueller
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reduziert wiederum den Kreditsaldo.
    In diesem Zusammenhang spricht man gern davon, das Konto »überzogen« zu haben. Das stimmt so nicht ganz: Überzogen ist das Konto erst, wenn Sie das Limit des Dispo-Kreditrahmens überschritten haben. Dann wird es richtig teuer und gefährlich, denn die Bank kassiert nicht nur einen Zinsaufschlag von 4 bis 5 Prozent, sondern piesackt Sie auch unangenehm, indem sie etwa die Ausführung von Daueraufträgen, Überweisungen und Lastschriften verweigert.
    Wofür ist der Dispokredit gut? Eigentlich nur, um einen kurzen Zeitraum bis zum nächsten größeren Geldeingang zu überbrücken. Beispielsweise dann, wenn Sie eine Woche vor der Gehaltszahlung noch eine größere Rechnung für die Reparatur Ihres Autos überweisen. Passabel ist dieser Kredit auch noch dann, wenn Sie im Urlaub etwas tiefer in die Tasche gegriffen haben und innerhalb von zwei bis drei Monaten das Konto wieder ins Plus bringen können.
    Nicht gut ist der Dispokredit für praktisch alles andere. Er taugt weder für die Finanzierung einer Einbauküche noch für den Autokauf und schon gleich gar nicht für den Dauerzustand.
    Warum? Ganz einfach: Er ist viel zu teuer. Im Sommer 2010, als Geldanleger Mühe hatten, für ihr Tagesgeldkonto mehr als 1 Prozent Zins herauszuholen, kassierten die Banken im Schnitt 11,2 Prozent Zinsen für Dispokredite. Der Durchschnittszins für Ratenkredite lag zu diesem Zeitpunkt bei deutlich günstigeren 7,5 Prozent.
    Viel billiger als Dispokredite sind übrigens die sogenannten Rahmenkredite, die genauso funktionieren – nur mit dem Unterschied, dass Sie dafür kein neues Girokonto eröffnen müssen. Meistens werden Rahmenkredite von Direktbanken angeboten. Das Ganze funktioniert recht einfach: Sie beantragen den Rahmenkredit und bekommen je nach Einkommen und Bonität von der Bank ein bestimmtes Limit eingeräumt. Innerhalb dieses Limits können Sie jederzeit Kredit aufnehmen, wobei der Kreditbetrag auf Ihr normales Girokonto überwiesen wird. Mit einer einfachen Rücküberweisung können Sie dann beliebige Beträge tilgen.
    Das verursacht zwar etwas mehr Aufwand, aber die Zinsersparnis ist es allemal wert. Dazu kommt ein weiterer Vorteil: Wenn Sie mit Ihrem Girokonto die Bank wechseln, müssen Sie nicht monatelang warten, bis Ihnen die neue Hausbank einen Dispokredit einräumt, sondern können bei Bedarf den Rahmenkredit weiter in Anspruch nehmen, denn dieser ist unabhängig von Ihrer aktuellen Bankverbindung.
    Vorsicht  Auch wenn es verlockend erscheint: Nutzen Sie den Rahmenkredit niemals dazu, um zusätzlichen Spielraum zum Schuldenmachen zu haben. Ein Rahmenkredit ist immer ein Ersatz für den Dispokredit und keine Ergänzung – es lohnt sich, diesen Satz wie ein Mantra auswendig zu lernen. Im Ernstfall schützt er Sie nämlich davor, in die Schuldenfalle zu tappen.
    Sie machen sich Gedanken, wie Sie am besten fürs Alter vorsorgen? Wo Sie die beste Rendite bekommen? Ich garantiere Ihnen 12 Prozent Rendite nach Steuern, und das völlig ohne Risiko!
    Unmöglich? Unseriös? Im Gegenteil. Die beste Anlageempfehlung lautet: Gleichen Sie Ihr Girokonto aus. Welchen Sinn macht es, in einen monatlichen Fondssparplan mit risikoreichen 6 Prozent Rendite vor Steuern einzuzahlen und im gleichen Augenblick 12 Prozent Zinsen nach Steuern für das überzogene Girokonto zu bezahlen? Richtig. Gar keinen. Bevor Ihr Girokonto nicht mindestens auf null steht, brauchen Sie sich über Ansparpläne gar keine Gedanken zu machen … und wehe, Sie klappen an dieser Stelle das Buch zu!
    Ratenkredite
    Ratenkredite kommen dann zum Einsatz, wenn Sie eine größere Investition vorhaben und Ihre Ersparnisse dafür nicht ausreichen. Das kann zum Beispiel ein neues Auto sein, eine Einbauküche oder die Renovierung des Reihenhäuschens. Gut, solche Ausgaben sollten Sie prinzipiell nur dann tätigen, wenn Sie das Geld dafür bereits auf dem Konto haben. Aber manchmal geht es nicht anders. Wer eine neue Stelle annimmt, die er nur mit dem Auto sinnvoll erreichen kann, der hat eben kaum eine andere Möglichkeit, als diese Investition auf Kredit zu tätigen.
    Die Laufzeit von solchen Krediten liegt je nach Bedarf zwischen einem und sieben Jahren, und hier erscheint eine simple Tatsache verlockend: Je länger Sie Ihren Ratenkredit strecken, umso niedriger wird die Monatsrate. Manche Banken werben sogar mit diesem Argument für länger laufende Kredite. Doch diese Milchmädchenrechnung birgt gleich zwei kapitale
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