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Carolin - GesamtWerk

Carolin - GesamtWerk

Titel: Carolin - GesamtWerk
Autoren: Juergen Bruno Greulich
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der seine Carolin entstanden war? Eine Frage ohne Bedeutung, da die Unterschiede verwischten, sie wurden eins, nicht mehr voneinander zu trennen.
    Eine Bedienung kämpfte sich im Gewühle nicht zu ihnen durch, was nichts machte, da sie sowieso nicht bleiben wollten. Simon nickte ihr auffordernd zu: »Gehen wir.« Sie verließen die Kneipe und gingen Hand in Hand zum nahe gelegenen kleinen Park, genau wie in seiner Erzählung. Eine weite Rasenfläche, größer als zwei Fußballfelder, von einem Kiesweg in weiter Schleife umrundet, Sitzbänke, halb versteckt zwischen hohen Sträuchern, beim Eingang einige Eisenstreben, zu einem Kubus geordnet und von Efeu berankt, ein Kunstwerk, das niemand verstand, links zwei weiße Hochhäuser, rechts ein Bach, den man nicht sah, dahinter ein Schwimmbad und eine Tennisanlage. Es war warm, ein lauer Frühlingsabend, trotzdem war niemand hier, doch, weit hinten, kaum zu erkennen im Laternenlicht, schlenderte ein Pärchen eng umschlungen den Weg entlang, das hatte es in der Geschichte nicht gegeben.
    Simons Fantasie aber, sie natürlich schon, nun wurde sie Wirklichkeit. Sie gingen ein Stück weit in den Park hinein, dann blieb Simon stehen. Sie wusste, was kommen würde, und schaute mit pochendem Herzen zu ihm auf; er war fast einen halben Kopf größer. Leise, liebevoll klang seine Stimme. »Lass mich sehen, ob du dich auch wirklich an meine Anweisung gehalten hast.«
    Langsam, als wöge es mehrere Zentner, hob sie das Kleid mit beiden Händen hoch, enthüllte den Saum der Strümpfe, die nackten Schenkel und den dunklen Flaum ihres Schoßes. Sie musste verharren mit gelüpftem Rock und seine Hand schob sich ins Dekolleté, als wäre sie dort zu Hause, seine erste Berührung, er umfasste ihre nackten Brüste wie prüfend, ließ die Knospen schwellen und den Schoß erglühen, unmöglich, das aufsteigende erregte Seufzen zu verhehlen. Das Pärchen kam näher, Simons Hand zog sich zurück, sie durften den Rock hinabsinken lassen, strich ihn glatt, eine unnötige Geste, da sie sich auf der nahen Bank niederlassen musste, die halb im Schatten eines Flieders stand. Aber nicht aufs Kleid setzen, sie kannte die Instruktionen, die seine Geschichte ihr gegeben hatte. Sie hob es mit einer schnellen Bewegung hinten hoch, fühlte das kühle Holz unter dem nackten Po und öffnete die Knie, wie die andere Carolin es hatte tun müssen. Still blieb sie sitzen und blicklos schlenderte das junge Pärchen vorbei. Ob sie etwas bemerkten? Sie verrieten es nicht, gingen wortlos vorüber. Simon war neben ihr stehen geblieben, streichelte über ihren Kopf und schaute den beiden nach, bis sie den Park fast verlassen hatten. »Du weißt, was Carolin tat.«
    Ja, sie wusste es. Dicht vor ihren Augen sah sie die kupferfarbenen Knöpfe seiner Hose, sie ließen sich nur schwer öffnen, mühsam nestelte sie einen nach dem andern auf, spürte unter dem Slip den Penis, warm und groß, zerrte ihn hervor und hielt ihn andächtig in der Hand, beugte den Kopf nach vorn und bedeckte ihn mit ehrfürchtigen Küssen, als sei er das Ziel all ihres Sehnens. Wie viele Frauen er wohl erobert hatte im Laufe der Jahre, in wie viele Öffnungen er eingedrungen war, was alles er hätte berichten können? Egal, nun gehörte er ihr allein, war Mittelpunkt der Welt. Sie umschloss ihn mit ihren Lippen, lutschte ehrfürchtig an ihm, war endgültig zur Carolin von Simons Fantasie geworden, wollte keine andere sein, fühlte wohlig warme Schauer ihren ganzen Körper durchrieseln. Sie spürte ihn vorfreudig zucken und sich aufbäumen — dann quoll sein Sperma in ihren Mund, es schmeckte gut, fruchtig und cremig wie ein gelungenes Dessert; sie empfing es wie ein Geschenk ihres Schöpfers, der sie zum Wesen voller Wollust machte; nie zuvor war es so schön gewesen, nie zuvor hatte sie einen Mann so lustvoll getrunken, nie zuvor ein solches Bedauern gefühlt, als er ihren Mund verließ. Wie es der Carolin der Geschichte befohlen worden war, packte sie den klein gewordenen Penis in die Hose zurück und verschloss sie mit sanften Fingern, während sie seine klebrigen Reste von Lippen leckte — und erschrocken schaute sie auf, im Ohr den Hall seiner nüchternen Worte. »Ich muss gehen.«
    Ja, so war es auch in seiner Erzählung beschrieben. In dieser allerdings hatte er sie nicht zu ihrem kleinen schwarzen Auto begleitet.
    Zögernd öffnete sie die Tür, schaute sich zu ihm um. »Sehen wir uns wieder?«
    »Wenn du möchtest?«
    »Schreibst du
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