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Carolin - GesamtWerk

Carolin - GesamtWerk

Titel: Carolin - GesamtWerk
Autoren: Juergen Bruno Greulich
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Gedanken zu kompliziert und sie begnügte sich mit einem Nicken. — »Du hast Lust darauf, sie mir zu zeigen, nicht wahr?«
    Sie nickte erneut und sah ein amüsiertes Lächeln in seiner Miene erblühen. Ja, gut, sie wusste natürlich, dass es mit dem theoretischen Bekenntnis nicht getan war. Zögernd legte sie die Jacke ab und wie ferngesteuert griff sie nach dem Reißverschluss am Rücken des Kleides mit verrenkten Armen, zog ihn herab, streifte die Träger von den Achseln und ließ es zu Boden sinken, zeigte ihm seine Geschenke, dazu das Geschenk, das sie ihm machte, sich selbst, die runden Brüste mit den dunklen Höfen und steifen Knospen, die schmale Taille, den dunkel behaarten Schoß, den festen Po.
    »Du bist schön.« Es war das erste Mal, dass er sie nackt sah, fiel ihr ein. Komisch, dabei war ihr, als sei ihm ihr Körper vertrauter als jedem andern. Noch nie hatte sie sich einem Mann in Strapsen gezeigt und erfüllt von Kugeln, die sie wunderbar lüstern machten. (Und jeden Moment herauszugleiten drohten, was die Erregung noch schürte.) Was machte dieser Mann nur aus ihr, weshalb ließ sie es mit sich geschehen, gern sogar, als gäbe es nichts Aufregenderes? Es ging ein unwiderstehlicher Zauber von ihm aus, der ihre geheimsten Wünsche offenbarte, sie konnte sich dagegen nicht wehren, wollte es nicht. Simon stand auf und führte sie zum Stuhl, der wenig bequem aussah und nur auf sie zu warten schien. Sie ließ sich nieder und schaute zu Simon auf. Er blickte direkt in ihre Augen und mahnend klang seine Stimme: »Weißt du nicht mehr, wie du vor mir zu sitzen hast?«
    Doch, sie wusste es, erinnerte sich genau an seine Anweisung, hatte sich nur nicht dazu überwinden können. Nun aber öffneten sich ihre Knie, immer weiter, bis Simon zufrieden nickte. »Bist ein artiges Mädchen.« Leise und gedämpft klackten die Kugeln, von ihren Muskeln umspielt, und ihr angeregtes Seufzen stieg zur Decke. Simon trat hinter sie, entschwand ihrem Blick. Sie hörte, wie eine Schublade des Schrankes geöffnet wurde, sah durch das Fenster das Nachbarhaus und den Himmel, geduldig kreiste ein Habicht mit ausgebreiteten Schwingen unter den dunklen Wolken — dann wurde die Welt schwarz, eine Augenbinde raubte das Licht, sanft wurden die Enden am Hinterkopf verknotet. Ein leises Klirren erklang, etwas Kühles berührte ihren Unterarm, eine Kette, die ihre rechte Hand an den Stuhl fesselte, gleich auch die linke. Eine zweite Kette fesselte ihre Füße außen an die Stuhlbeine, spreizte die Schenkel. Musik erklang, kühler Jazz. Wenn Simon doch nur etwas sagen würde. Ins klagende Saxofon mischten sich ihre tiefen Atemzüge, wie unergründlich reizvoll es doch war, hilflos auf dem Stuhl zu sitzen, ohne zu wissen, was mit ihr geschehen würde.
    Befand sich Simon überhaupt noch im Zimmer, hörte sie nicht das leise Quietschen einer Tür? Aber nein, er hatte sie nicht verlassen, er war da, ein Schauer rieselte über ihre Haut, da etwas Warmes an ihre Brüste stupste, sein Penis vermutlich, er streichelte ihre Knospen, ließ sie zittern. Aber es war wohl doch ein Finger, denn der Penis berührte ihre Lippen, schob sich in ihren Mund, während die Brüste noch immer betupft und bestrichen wurden. Sie lutschte zärtlich am schwellenden Fleisch, liebkoste es innig; der magische Stab des Zauberers, der unbekannt aufregende Gefühle weckte. Sie spürte ihn zucken, spürte, wie er sich aufbäumte, empfing das warme Sperma wie ein Kompliment, er fand ihren Mund reizvoll genug, sich darin zu ergießen, glücklich schluckte sie seine Gabe hinunter. — War er tatsächlich ein Zauberer? Kaum hatte er sie verlassen, begehrte er ein zweites Mal Einlass, kraftvoll schwellend schon wieder, als habe es das erste Mal nur in ihrem Traum gegeben. Erneut liebkosten ihn ihre Lippen, wieder wurde ihr Mund von seiner warmen klebrigen Flut überschwemmt, die nun plötzlich anders schmeckte als vorhin, weniger fruchtig, dafür salziger und ein bisschen bitter. Was um Himmels hatte das zu bedeuten? — Die Augenbinde wurde gelöst, verwirrt hob sie den Blick — und schaute in ein unbekanntes hageres Gesicht mit braunen Augen, die vor ihr zur Seite wichen, der Penis in ihrem Mund war der eines Fremden. Er stahl sich davon wie ein Eindringling aus verbotenem Terrain, kreisend leckte ihre Zunge seine zähen Spuren von den Lippen.
    Simon erschien in ihrem Blickfeld, lächelte sie an. »Ich versprach dir eine Überraschung. Wenn ich vorstellen darf: Das ist
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