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Carla geht Ihren Weg

Carla geht Ihren Weg

Titel: Carla geht Ihren Weg
Autoren: Monika Weber
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kümmern. Er konnte seine Arbeit frei einteilen, dass er noch genügend Zeit für seinen Sohn hatte.
    Christel ging als Krankenschwester in Schichten arbeiten. Wie wollte sie es machen? Tim wäre oft sich selbst überlassen. Außerdem hatte er hier seine Großeltern und Freunde.
    Mit diesen Argumenten versuchte er Christel zu überzeugen.
    Bisher stieß er allerdings bei ihr nur auf taube Ohren.
    Als letzten Ausweg bliebe noch die Möglichkeit das Aufenthaltsrecht für Tim über das Gericht zu erstreiten. Dies wollte er aber gern vermeiden.
    Er zweifelte daran, dass er überhaupt eine Chance hatte. Als Vater musste er schon sehr gute Argumente haben. Auch hatte er als Selbstständiger kein geregeltes Einkommen.
    So hoffte er inbrünstig, dass Christel freiwillig zur Einsicht kam.

Kapitel 36
    Carla hatte es sich gerade auf der Couch bequem gemacht. Eine Pizza hatte sie geliefert bekommen. Genussvoll biss sie hinein.
    Im Fernsehen brachten sie gerade das Neueste vom Tage, als das Telefon klingelte. Noch kauend ging sie dran.
    Es war das städtische Krankenhaus.
    Carla bekam einen riesigen Schreck. Das konnte nichts Gutes bedeuten.
    Es ging um Mutter Leni. Carla sollte sofort in das Krankenhaus kommen.
    Carla wusste, dass es ihrer Mutter schon seit einigen Tagen nicht so gut ging. Sie hatten dies auf ihre Erkältung bezogen, die sie hatte.
    Hastig zog sich Carla eine Jacke über.
    Tausend Gedanken gingen ihr durch den Kopf.
    Im Krankenhaus angekommen lief sie eiligen Schrittes zur Annahme.
    Ihre Mutter lag auf der Intensivstation.
    Der behandelnde Arzt sagte ihr, dass sie einen schweren Schlaganfall erlitten hatte. Die nächsten vierundzwanzig Stunden wären entscheidend.
    Carla saß die ganze Nacht bei ihr am Bett und hielt ihre Hand. Sie lag da mit geschlossenen Augen und war an Geräten angeschlossen.
    Gegen Morgen schlief sie dann endgültig ein ohne noch einmal zu Bewusstsein gekommen zu sein.
    Vollkommen aufgelöst und mit Tränen in den Augen verließ Carla die Klinik.
    Sie konnte es gar nicht realisieren. Es war schwer zu begreifen.
    Ein paar Stunden später rief sie ihre Tochter Katrin an, um es ihr mitzuteilen.
    Katrin versprach sofort zu kommen, ihr Beistand zu leisten und bei den anstehenden Formalitäten zu helfen.
    Sie blieb bis nach der Beerdigung. Dann musste sie wieder zurück. Sie war ihrer Mutter in dieser schweren Zeit eine wichtige Stütze.
    Katrin machte ihrer Mutter zum wiederholten Mal das Angebot in ihre Gegend zu ziehen. Jetzt, wo Oma Leni tot war, hielt sie ja nichts mehr.
    Carla wollte es sich überlegen.
Kapitel 37
    Zwei Wochen hatte Tim bei seiner Mutter verbracht. Robert freute sich, dass er heute zurückkam. In diesen zwei Wochen hatte er so richtig gemerkt, wie sein Sohn ihm gefehlt hatte. Es war so ruhig in der Wohnung gewesen. Es fehlte ihm Tim sein fröhliches Lachen, seine kindliche Neugier und noch viel mehr.
    Robert würde sich sehr einsam fühlen, wenn Tim nicht mehr bei ihm wäre. Robert wartete mit Bangen auf ihre Ankunft. Was wäre, wenn es seinem Sohn so richtig bei seiner Mutter gefallen hatte und er vielleicht bei ihr wohnen wollte.
    Er wagte gar nicht daran zu denken.
    Doch seine Zweifel waren unberechtigt. Als sie ankamen, fiel Tim seinem Vater gleich um den Hals und drückte ihn. Er erzählte aufgeregt, was sie alles unternommen hatten und wie schön es war. Robert hörte ihm interessiert zu.
    Er unterbrach ihn kaum.
    Wie nebenbei erwähnte Robert danach, dass Lukas schon ein paar Male geklingelt hatte.
    Lukas war Tim sein bester Schulfreund. Gleich wollte er ihn anrufen, was Robert gern erlaubte.
    Christel hatte sich ungewohnt diskret im Hintergrund gehalten. Sie beobachtete still die Szenerie. Bis jetzt wusste sie nicht, was sie machen sollte. Sie hätte wirklich in Berlin nicht viel Zeit für Tim und dann noch dazu in einer Großstadt. Wie schnell könnte so ein Kind unter die Räder kommen, wenn es oft sich selbst überlassen wäre. Sie würde ihn außerdem aus seinem vertrauten Umfeld reißen.
    Von ihren Zweifeln ahnte Robert nichts.
    Sie hatte in diesem Moment einen Entschluss gefasst.
    Tim verabredete sich mit Lukas draußen auf dem Spielplatz.
    Als Robert und Christel allein waren, entstand eine bedrückende Ruhe.
    Die sonst so sprachgewandte Christel, sagte nichts.
    Auch Robert verfiel in Schweigen.
    Dann schließlich ergriff Christel das Wort.
    Sie erzählte ihm von ihren Zweifeln.
    Robert wunderte sich. So kannte er seine Frau noch nicht.
    Das Gespräch
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