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Captain Perrys Planet

Captain Perrys Planet

Titel: Captain Perrys Planet
Autoren: Jack C. Haldeman II
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unbedingt.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ihr Analysator ist eine großartige Maschine, aber sie ist unselbständig.«
    »Und das heißt?«
    »Daß sie nur die Fragen beantworten kann, die Sie ihr stellen. Wenn sie nicht weiß, wonach sie suchen soll, kann sie auch nicht finden, was Sie von ihr erwarten. Schließlich ist sie nicht fähig, selbst zu denken.«
    McCoy schüttelte müde den Kopf. »Es muß schön gewesen sein, als man sich nur mit Petrischalen und Reagenzgläsern herumärgern mußte. Heutzutage verlassen wir uns viel zu sehr auf Maschinen.«
    »Stimmt, aber sie können uns das Denken nicht abnehmen. Das müssen immer noch wir selbst besorgen. Dann erst können wir die Maschinen benutzen.«
    »Klingt nicht schlecht«, entgegnete McCoy. »Aber ich habe einfach keine Ideen mehr. Letztendlich ergibt sich immer dasselbe: nichts. Ich bin schon fast überzeugt, daß es tatsächlich ein perfekter Friedensvirus ist: unaufspürbar, unentfernbar, nicht dagegen anzukommen.«
    »Da kann ich Ihnen nicht beipflichten. Es gibt wahrscheinlich doch eine Lösung, auch wenn sie sich uns bisher entzogen hat. Und selbst wenn nicht, dürfen wir nicht aufgeben. Wir müssen es immer wieder versuchen.« Ihr Enthusiasmus war ansteckend, er drang sogar durch McCoys Zynismus – oder zumindest ein bißchen.
    »Und haben Sie irgendwelche Ideen?« fragte der Schiffsarzt.
    Kelly Davis lächelte. »Wie wär’s, wenn wir von der Voraussetzung ausgingen, daß es sich um einen multiphasigen Dipolorganismus handelt?«
    »Das ist ziemlich abwegig«, meinte McCoy.
    »Irgendwo müssen wir anfangen.« Kelly Davis zuckte die Schultern. »Sehen wir uns die Kultur noch einmal an.«
    »Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.«
    McCoy machte sich daran, den Analysator neu zu programmieren, dann blickte er Kelly Davis an.
    »Dr. Davis, Sie sind eine großartige Forscherin!«
    »Kelly!« verbesserte sie ihn.
    »Ja, natürlich. Kelly.«
    Und eine großartige Frau, dachte er.
     
    Spock lag auf einer Steinplatte unmittelbar neben der durchsichtigen Schutzkuppel. Die Wayne-Perry-Konstruktion steckte vorsichtig dünne Drähte in seine Kopfhaut. Diese Drähte führten zu einem Multianschluß, der mit dem Computer verbunden werden würde.
    »Ich bin mir nicht sicher, daß es auch wirklich funktionieren wird«, sagte die Konstruktion, während sie sich über Spock beugte.
    »Das ist nicht ermutigend«, entgegnete der Vulkanier.
    »Ich hatte es auch nicht als Ermutigung gemeint, sondern stellte lediglich eine Tatsache fest. Sie haben eine sehr starke Persönlichkeit, eine möglicherweise zu starke. Es ist deshalb durchaus denkbar, daß Sie Verwirrung stiften könnten, wenn Sie erst mit dem Computer verbunden sind. Deshalb baue ich einen Doppelschalter ein, den nur ich bedienen kann. In einer Stellung sind Sie vom System ausgeschlossen, in der anderen völlig vom System aufgenommen und Ihr sterblicher Körper permanent auf die niedrigste Lebenserhaltung gesetzt.«
    »Spock! Sie dürfen nicht zulassen, daß er Ihnen das antut!« rief Kirk entsetzt.
    »Ich fürchte, ich habe keine Wahl, Captain. Ich kann mich genausowenig wehren, wie Sie es könnten.«
    »Aber es muß doch etwas geben …«
    »Halten Sie den Mund, Kirk. Ich lasse Sie nur am Leben, damit Sie das Ergebnis dieser Übertragung miterleben können. Es dürfte für mich sehr interessant und informativ werden, Ihre Reaktion zu beobachten. Danach sind Sie von keinem weiteren Nutzen mehr für mich. Wenn Sie mich jedoch weiter ständig unterbrechen, sehe ich mich gezwungen, Sie sofort zu töten!«
    Hilflos schwieg Kirk.
    Die Computerkonstruktion richtete sich auf und betrachtete zufrieden ihr Werk. »Es ist soweit«, erklärte sie und drehte sich um, um den Multistecker in die Computerbuchse zu führen.
    »Nein!« brüllte Kirk und sprang auf. Grinsend sah die Konstruktion zu, wie er auf den Boden stürzte. In seinem Entsetzen hatte der Captain den Virus völlig vergessen.
    Die Konstruktion tat, was sie vorgehabt hatte – und Spock war eins mit dem Computer.
     
    Scott hatte vor kurzem versucht, mit Dr. McCoy zu reden, hatte jedoch erfahren, daß der Schiffsarzt mit einem wichtigen Experiment beschäftigt war und nur im Notfall gestört werden durfte.
    Es sah ganz so aus, als wäre gegenwärtig alles ein Notfall. Aber das hier konnte warten, eine Weile zumindest dachte Scott. Er machte sich Sorgen, weil sie so lange nichts vom Captain und von Mr. Spock gehört hatten. Es war, als wären sie
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