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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler
Autoren: David Baldacci
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Also können Sie ihn haben, wenn Sie es tatsächlich wünschen. Ich bezweifle, dass der Senat Bedenken gegen einen Träger der Medal of Freedom hat.«
    »Es wäre mir wirklich wichtig, Mr. President.«
    Der Präsident schüttelte Gray die Hand. »Heute weiß ich Ihre Offenheit ganz besonders zu schätzen, Carter. Sie sind ein echter Patriot. Hätten wir doch nur mehr Bürger wie Sie.«
    »Ich tue lediglich meine Pflicht, Sir.« In Wahrheit dachte Gray, dass es sich für ihn sehr empfahl, sich mit so vielen bewaffneten Männern wie möglich zu umgeben, solange Carr frei herumlief.
    »Wissen Sie, ich glaube, Sie gäben einen guten Präsidenten ab.«
    Gray lachte. »Danke, Sir, aber ich bin der Ansicht, dafür habe ich nicht die richtige Qualifikation.« Er verschwieg, dass er sich für überqualifiziert hielt, was das Präsidentenamt betraf. Überdies wünschte er in einer Position mit wirklicher Macht tätig zu sein. Irgendetwas Wichtigeres, als Kriege zu erklären, durfte ein Präsident kaum tun, und Kriege kamen allzu unregelmäßig vor. Ansonsten erachtete Gray das Präsidentenamt als saft- und kraftlose Institution.
    Er verließ das Weiße Haus und stieg in seinen Hubschrauber. Als der Helikopter startete, war Gray sich bewusst, dass er sich eigentlich glänzend fühlen müsste, wie ein Triumphator. Doch so war es nicht. Tatsächlich hatte er sich selten deprimierter gefühlt als in diesen Augenblicken.

KAPITEL 94

    Oliver Stone besuchte Miltons Beisetzung nicht, die Mehrzahl der übrigen trauernden Freunde jedoch fand sich ein. Caleb hatte der Tod des Freundes dermaßen erschüttert, dass Alex und Annabelle ihn am Grab stützen mussten. Harry Finn hatte kommen wollen, musste sich mit seiner Familie aber noch versteckt halten.
    Alex hatte eine Aussprache mit seinem Vorgesetzten gehabt und erfahren, dass mit einem Mal alle gegen ihn geäußerten Vorwürfe verpufft waren. »Ich kann nicht begreifen, was da abgegangen ist«, meinte sein Vorgesetzter. »Und ich glaube, ich will es auch gar nicht wissen.«
    Eine Woche später trafen sich alle in Calebs Eigentumswohnung, um Miltons zu gedenken. Diesmal erschien Finn, und zwar mit Lesya.
    »Ich kann nicht fassen, dass Oliver auf Miltons Begräbnis gefehlt hat«, sagte Reuben, wobei er in sein Bier starrte. »Ich kann es nicht fassen«, wiederholte er mit geröteten Augen.
    Annabelle schaute hinüber zu Alex. »Hat er sich kein einziges Mal gemeldet?«
    Alex schüttelte den Kopf. »Harry, Sie haben ihn zuletzt gesehen. Hat er erwähnt, wohin er gehen wollte? Was er vorhat?«
    Auch Finn schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, dass er sich an Miltons Tod die Schuld gibt.«
    »Und ich habe in der Zeitung gelesen, dass Carter Gray wieder oberster Chef aller Geheimdienstorganisationen werden soll«, sagte Caleb zornig. »Ist das nicht herrlich? Wir alle wissen, was er verbrochen hat. Wir wissen es, haben aber keine Beweise.« Er ließ sich in einen Sessel sinken und betrachtete ein Foto Miltons, das er so auf ein Regal gestellt hatte, dass alle es sehen konnten. Tränen rannen ihm über die dicklichen Wangen.
    »Meine Familie und ich werden das Land wohl verlassen müssen«, sagte Finn. »Gray würde nicht aufgeben, bis er uns vernichtet hat.«
    »Ich glaube nicht. Es ist höchste Zeit, seinen Machenschaften ein Ende zu bereiten.« Sämtliche Anwesenden sahen Lesya an, die in einer Ecke saß und aus ihrer Handtasche ein für eine ältere Dame reichlich seltsames Utensil zum Vorschein brachte. Es war ein Teddybär. »Das ist der geliebte Bär meiner Enkelin. Der Bär meiner wundervollen Susie, den ich ihr geschenkt habe, als sie noch ganz klein war.« Alle starrten sie an, offenkundig überzeugt davon, dass sie in ebendiesem Moment den Verstand verloren hatte. »Ich tue es mit Susies Erlaubnis.« Lesya nahm ein kleines Taschenmesser aus der Handtasche und trennte die Naht auf, die den Bären zusammenhielt. Sie teilte die Naht, griff in den Leib des Stofftiers und brachte ein Kästchen zum Vorschein. »Ein Handwerker in Russland hat es für mich hergestellt.« Sie zog einen Schlüssel hervor, öffnete das Kästchen und nahm ein daumengroßes elektronisches Gerät mit USB-Anschluss heraus. »Steht hier irgendwo ein Computer?«
    Die Szene auf dem Bildschirm spielte sich in einem kleinen, spartanisch eingerichteten Zimmer ab. Vier Personen saßen um einen Holztisch: Rayfield Solomon und eine viel jüngere Lesya auf der einer Seite, auf der anderen Seite ein junger Mann – Roger
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