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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)
Autoren: Mary Janice Davidson
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Restaurant anweist. »Hier entlang, Cookie Face.«
    Ich wollte gar nicht wissen, was diesen Spitznamen rechtfertigte, denn ich hörte ihn zum ersten Mal. Ich wusste, dass Wolf nicht mich meinte. Er glaubte das zwar, ich konnte ihn jedoch keines Besseren belehren. Denn ich wollte gern weiterhin für Shiro oder für mich oder ein Verbrennungsopfer oder ein ...
    ( Gans )
    ... Kind mit einem Blinddarmriss spenden.
    »Und übrigens«, fuhr Wolf fort, während ich auf einer leeren Liege Platz nahm und meinen Ärmel hochkrempelte, »können Sie den neuen Boss kennenlernen.«
    »Ist schon okay«, erwiderte ich hastig, um mein Erschrecken zu vertuschen. »Ich bin sicher, er – es ist doch ein Er? – hat superviel zu tun. Muss sich ja einarbeiten und so. Oder sie muss sich einarbeiten.« Wow! In so was war ich wirklich schlecht. »Falls es kein Er ist. Was ich sowieso angenommen habe.« Ich war eine Regierungsangestellte und warf mit der männlichen Form um mich? In welchem Jahrhundert lebte ich denn? Da benötigte ich aber dringend einen Auffrischungskurs in Politischer Korrektheit. Schande über mich!
    »Einarbeiten?«, schnaubte Wolf, während er meine Vitalfunktionen überprüfte. »Worin? Welch hat sein Büro so ordentlich hinterlassen, wie das nur ein Pedant reinsten Wassers fertig kriegt. Geradezu erschreckend aufgeräumt, verstehen Sie? Keine alten Papiere. Keine Akten. Keine alten Diagramme. Wahrscheinlich ist sogar der Teppich in seinem Büro makellos sauber. Sie haben den alten Mistkerl doch gekannt. Der Neue dagegen, Dr. Gallo, ist ein furchtbar zerstreuter Typ, aber nicht das, was Sie denken.«
    »Was denke ich denn?«, platzte ich heraus, ohne es eigentlich zu wollen. Wolf hatte mit dem, was Dr. Welch betraf, natürlich recht. Dr. Welch gehörte zur alten Schule, Dr. Welch war ein strikter Pedant, und Dr. Welch würde ebenso wenig ein Chaos hinterlassen, wie ich absichtlich eine Katze überfahren könnte.
    »Dr. Gallo hat sich aus einem ganz bestimmten Grund hierher versetzen lassen. Sein Neffe ist ermordet worden, und er kam her, um seiner Schwester und ihrer Familie bei der Bewältigung des Traumas zur Seite zu stehen.«
    »Das ist ja schrecklich!«
    »Schrecklicher als Sie ahnen, Adrienne. Sein Neffe ist zu Tode geprügelt worden, und niemand hat eine blasse Ahnung, wer der Täter sein könnte. Die ganze Familie – die Leute sind völlig durch den Wind.«
    Zu Tode geprügelt?
    »Zu Tode geprügelt?«
    »Jaa. Ziemlich beschissen, ich weiß.«
    Beschissen war eine Bezeichnung dafür. Bizarr wäre eine andere, denn trotz der Gewalt, die unserer Gesellschaft innewohnt, findet man zu Tode geprügelt selten als Todesursache auf einem Totenschein. Wie merkwürdig – und schrecklich zugleich.
    Wolf widmete sich dem furchtbarsten Teil der Prozedur und entnahm mit einem Lanzettenstich Blut aus meiner rechten Zeigefingerkuppe, um den Hämoglobinwert zu prüfen. Wie schwachsinnig ist das eigentlich, dass ich vor diesem Fingerpiks am meisten Angst habe? Eine Riesennadel in die Ellenbogenbeuge, und ich singe noch dabei, aber den Stich in die Fingerkuppe finde ich absolut ätzend.
    »Ich habe ja vorher in New York gelebt.« Geschickt wischte er meinen gefolterten blutigen Finger ab und klebte ein Pflaster auf die Wunde. »Abgesehen von dem siebzehnmonatigen Winter ist Minnesota absolut Spitze. In New York gibt es Gassen, in denen mehr Verbrechen verübt werden als in ganz Minnesota. Wahrscheinlich bin ich unheilbar naiv, weil ich so was hier nicht erwartet habe.«
    »Ich finde das nicht naiv. Wir haben eben Glück mit unserer niedrigen Verbrechensrate.«
    »Sicher, aber Gallo hat rausgekriegt, dass sein Neffe in so einer Art ... «, Wolf warf einen argwöhnischen Blick über die Schulter, doch niemand schenkte uns Beachtung, »... schrägem Ritual zusammengeschlagen worden ist, glaube ich.«
    »Ein Ritualmord?« Wow, das klang aber gar nicht gut.
    »Jaa, wie ich gehört habe, ist er zuerst vermöbelt und dann in Klamotten gesteckt worden, die nicht ihm gehörten.«
    »Kleider, die nicht … « Oh nein. Das hatte bestimmt nichts damit zu tun. Es konnte gar nicht …
    »Sein Neffe … war er noch jung? Ein Teenager?«
    »Yup. Muss irgend so ein gestörter Scheißkerl gewesen sein. Ist ja schon schlimm genug, einen Erwachsenen totzuschlagen, aber einen Halbwüchsigen? Soll man so einen Mist glauben?«
    Ja. Ich zum Beispiel glaubte solchen Mist. Ob es ein Zufall war oder nicht, die Wahrheit war jedenfalls, dass ich Wolf ganz
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