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Cache! Wir Finden Ihn!

Cache! Wir Finden Ihn!

Titel: Cache! Wir Finden Ihn!
Autoren: Manuel Andrack
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aber für die Russen und auch die russischen Katzen wie Ludmilla ist das H eben ein N. Und die fehlenden Ziffern der Ostkoordinate bestehen deshalb aus der Zahl…“ Victor blickte zum Himmel und rechnete kurz nach. „Aus der Zahl 08, denn das H ist der achte Buchstabe im Alphabet. Tipp das doch mal ein, Sven!“
    Das machte dieser blitzschnell und grinste dann breit. „Herzlichen Glückwunsch, liebster Cousin, Volltreffer. Jetzt zeigt das GPS-Gerät als nächsten Cachefundort eine Stelle drei Kilometer von hier. Das macht viel mehr Sinn!“

Der letzte Cache

    „Nicht alle durcheinander reden, ich verstehe gar nichts“, beschwichtigte Onkel Christian die drei aufgeregten Geocacher. „Also noch mal: Eine Katze, die Ludmilla heißt, fährt mit ihrem Motorrad zum nächsten Cache. Wer soll denn daraus schlau werden?“
    Clara bremste die beiden Jungen aus und erklärte ihrem Onkel, was in den letzten Stunden passiert war. „Und jetzt haben wir uns gedacht, dass du uns vielleicht mit deinem Traktor zum nächsten Cache fahren kannst, damit wir noch vor den blöden Motorradfahrern dort sind.“
    „Also los“, sagte Onkel Christian kurz entschlossen, „ich habe auch kein gutes Gefühl, euch wieder allein losziehen zu lassen. Es wird gleich dunkel, und diese Motorradfahrer scheinen ja wirklich verrückt zu sein.“
    Es rumpelte, und eine riesige Staubwolke bildete sich hinter dem grünen Traktor. Clara hatte sich neben ihren Onkel gequetscht, und Victor und Sven hatten auf den Radabdeckungen Platz genommen. Clara sog den Geruch des zu Ende gehenden Sommertags auf und entdeckte während der Fahrt viele Orte wieder, an denen sie in den letzten Tagen gewesen waren. Am Grenzstein neben dem Maisfeld stoppte der Traktor, weil Sven geschrieen hatte.
    „Stopp, wir fahren in die falsche Richtung“, rief er nach einem Blick auf das GPS-Gerät. Wir müssen hier am Maisfeld entlangfahren.
    Onkel Christian wendete, fuhr am Feld entlang und stellte den Traktor schließlich am Waldrand ab.
    „Endstation, alle aussteigen! Ab jetzt müssen wir zu Fuß gehen. Denn wenn wir mit dem Traktor durch das Unterholz rasen würden, wären wir auch nicht besser als die Motorradfahrer!“
    Nach einem kurzen Gang durch den Wald kamen die vier an der Lichtung an, an der Clara und Victor ihren ersten Cache gefunden hatten. Im Vergleich zu den folgenden war dieser Cache wirklich Babykram gewesen. Victor tastete nach der Trillerpfeife in seiner Hosentasche. Bei irgendeinem weiteren Geocaching-Abenteuer würde er die Trillerpfeife aus seinem ersten Cache mit Sicherheit gut gebrauchen können.
    Langsam kämpften sie sich wieder zwischen den Bäumen hindurch, die an die Lichtung grenzten.
    „Hier ist es“, rief Sven und hob einen Arm.
    Sie schauten sich um. Sie standen zwischen vier riesigen Buchen auf einer weiteren Lichtung, sehr alten Bäumen, wenn man betrachtete, wie dick die Stämme waren. Die Baumkronen konnte man gar nicht erkennen. Das lag auch daran, dass es schnell immer dunkler wurde. Victor wollte schon die Taschenlampe aus dem Rucksack holen.

    „Wartet noch“, sagte Onkel Christian, „eure Augen werden sich an die Dunkelheit gewöhnen. Und dann werdet ihr mehr sehen, als in dem engen Lichtschein der Taschenlampe.“
    „Wir teilen uns auf“, schlug Victor vor. „Jeder untersucht eine der vier Buchen, und wir schauen, was wir finden können.“ Alle machten sich ans Werk. Fühlten unter den Wurzel nach, ob dort ein Cache versteckt worden war. Krabbelten auf dem Waldboden herum. Hoben jeden Stein und Ast an, um darunter nach dem Cache zu suchen. Klopften die Rinde ab, um eine lockere Stelle zu finden.

    „Das hat keinen Sinn“, keuchte Onkel Christian, als er sich aus seiner Krabbelkäferlage wieder aufrichtete. „Lasst uns nach Hause gehen und morgen früh im Hellen wiederkommen. Das ist vernünftiger.“
    „Nein, Papa“, sagte Sven energisch. „Dann schnappen sich in der Nacht Klaus oder die Motorradfahrer den Cache. Wir gucken in die Röhre und die ganze Sucherei in den letzten Tagen war umsonst. Wir suchen jetzt bis zum Umfallen, basta.“
    Clara hatte sich die Taschenlampe geschnappt und leuchtete damit die Bäume ab. Von unten nach oben, von oben nach unten. Plötzlich stutzte sie.
    „Kommt mal gucken, da blitzt es so merkwürdig.“ Sie zeigte wedelnd mit der Taschenlampe in zwei Meter Höhe. Dort schien ein silberner Strich in der Luft zu verlaufen. Und in einem Meter Höhe gab es auch so einen Streifen.
    Victor
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