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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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kein Zweifel bestehen, dass Morales in diesem Augenblick auf nahezu jedem Fernsehbildschirm der Vereinigten Staaten zu sehen war.
    Ein Pfarrer ging ihr voraus, Gastrell und zwei Geheimdienstmänner folgten ihr, doch die Präsidentin ging allein, die Arme seitlich herabhängend, den Kopf erhoben, den Blick nach vorn gerichtet. Sie ging gleichmäßigen und zuversichtlichen Schrittes, um der Welt zu zeigen, dass die Präsidentin der Vereinigten Staaten sich immer noch im Griff hatte.Sie setzte sich. Der Menge entfuhr ein erleichterter Seufzer, und es raschelte, als die Leute es sich bequem machten.
    Bischof Jenny Hayes hielt eine Ansprache, worauf MoMos Gemeindepfarrer, Vater Miguel Richards, sprach. Der Chor sang. Es war sehr schön. Das hätte MoMo gefallen, auch wenn ihn die Ansprachen gelangweilt hätten.
    Dann verlas Hanna Ellstrom, die First Lady Kanadas, die erste Trauerrede. Sie war mit MoMo befreundet gewesen; sie hatten einander gemocht und hatten sich bei wichtigen Anlässen Gesellschaft geleistet, während ihre noch wichtigeren Ehepartner mit furchtbar wichtigen Angelegenheiten beschäftigt gewesen waren. Ellstrom versagte die Stimme, als sie von einem Streich erzählte, den MoMo ihr einmal gespielt hatte.
    Endlich war es Zeit für den zentralen Programmpunkt. Niemand erwartete von Morales große Eloquenz. Sie war noch nie eine besonders mitreißende Rednerin gewesen.
    Während sie langsam die Stufen zu einem kugelsicheren Rednerpult hinaufstieg, war der Präsidentin klar, dass sie lediglich eine Rede abzulesen brauchte. Sie war kurz, nur zwölf Minuten lang.
    Zwölf Minuten.

    Bug Man sah das Publikum in der National Cathedral schemenhaft und grobkörnig. Er hatte ausgezeichnete Aussichtspunkte, um durch die Augen der Präsidentin zu blicken. Schließlich hatte er wochenlang Zeit gehabt, um die richtigen Positionen zu finden. Dennoch hatte die Methode ihre Grenzen, und keiner der Gäste war zu erkennen, sie bestanden nur aus tanzenden grauen Pixeln. Die riesigen Säulen waren nur Schatten.
    Die Worte auf dem Teleprompter erschienen schemenhaft und verschwommen. Er konnte nur ein paar Worte entziffern. Er hätte weitere Nanobots in ihr Auge bringen können, um eine höhere Auflösung zu erreichen, aber er tat das Gegenteil. Seine Nanobots zogen sich aus den dunkleren Ecken des Präsidentinnengehirns zurück und eilten auf die Ausgänge zu, und bald würde er auch die Nanobots abziehen, die am Sehnerv angedockt hatten.
    Er hatte keine Chance, das Spiel zu gewinnen, aber es gab eine Möglichkeit, auch BZRK nicht gewinnen zu lassen: indem er den Wert von dem, was sie hatten, zerstörte. Und was sie hatten, das war er: Anthony Elder, Bug Man.
    Sie hatten es auf ihn abgesehen, weil er die Präsidentin kontrollierte. Wenn du die Marionette nicht lenken kannst, dann schnappe dir den Marionettenspieler. Doch wenn der Marionettenspieler nicht länger die Strippen zieht?
    Es war Zeit für Bug Man, die Wanzen herauszuholen.
    Und dann? Was dann? Bei der Frage verkrampfte sich sein Magen. Er würde sehr schnell sehr weit weglaufen müssen. Musste seine Nanobots aus der Präsidentin abziehen und sie an einem Ort zurücklassen, wo sie niemand finden konnte. Wenn er das tat, würde er BZRK nichts mehr nützen. Die Zwillinge würden ihn dann zwar immer noch umbringen wollen, aber wenn er Morales noch immer unter Kontrolle hätte, würden sie noch sehr viel gründlicher nach ihm suchen.
    Sah Vincent, was Bug Man tat? Er musste hoffen, er musste beten, und das tat er auch inbrünstig, er betete, dass Vincent nicht mitbekam, dass er die Präsidentin entließ.
    »Ich bin draußen!«, rief er schlotternd. »Ich geh raus!«
    Kämpfer, Weber, alle versammelten sich am äußeren Ende des Sehnervs der Präsidentin, zwei Dutzend insgesamt. Mit aufgesetzten Rädern rasten sie dem Tageslicht entgegen.
    Bug man sah sich nach einem Stück Papier um. Nichts. Er zog das Handy heraus und tippte mit dem Daumen eine Notiz ein. Und während seine winzigen Soldaten, zu einem einzigen Verband vereinigt, so schnell wie möglich vorwärtsjagten, hielt er sich die Nachricht vor Augen und stellte den Schriftgrad so hoch wie möglich ein.
    Ich steige aus. Jetzt nützt es dir nichts mehr, Vincent. Ich höre auf.

    Wenn ein Ort gleichzeitig schön und die Hölle sein kann, dann war es der Abfluss. Mit den Augen ihres Biots blickte Plath auf und sah von weit oben grelles Licht. Ein Reif aus Licht um den dunklen Kern des Stöpsels.
    Eine riesige, raue
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