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BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

Titel: BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker
Autoren: Im Magoon-Club saß mein Henker
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nicht für das FBI?« fragte Morelli hoffnungsvoll.
    »Ich bin Journalist.«
    »Dahn könnten wir uns also verständigen?«
    »Das kommt auf das Angebot an. Seien Sie sich aber darüber im klaren, Morelli: Die kleinste krumme Tour… und es ist aus. Ich habe vorgesorgt. Ich habe das Material gegen die Organisation hinterlegt. Sollte mir etwas passieren, erfährt nicht nur das FBI…«
    Morelli winkte ab. »Ich kenne Sie, Stafford. Sie zählen in Washington zu den gefährlichsten Journalisten. Man sagt Ihnen sogar nach, daß nicht einmal Staatsgeheimnisse vor Ihnen sicher sind. Demnach können wir‘offen verhandeln.«
    »Nicht hier.«
    »Wo?«
    Jim blickte auf seine Armbanduhr. »Kennen Sie das Kensington?«
    »Die Jöurnalistenkneipe im Diplomatenviertel?«
    Jim nickte. »Dort sind wir ungestört. Fragen Sie nach mir. Ich warte im Hinterzimmer auf Sie. Einen Rat möchte ich Ihnen noch geben: Kommen Sie allein.«
    »Wann?«
    »Es ist jetzt kurz nach Mitternacht. Sagen wir, um zwei Uhr.«
    ***
    Wir saßen wie auf Kohlen. Phil schüttete bereits die vierte Flasche eines ausgezeichneten Bieres in sich hinein. Man bekam es nur im Kensington.
    Gloria hatten wir in Sicherheit gebracht. Sie befand sich in der Obhut eines Arztes, der mit Jim befreundet war. Er praktizierte in einem kleinen Ort in der Nähe von Washington.
    »Es ist gleich eins«, sagte Phil. »Hoffentlich ist ihm nichts passiert.«
    »Jim ist ein Fuchs«, sagte ich mit belegter Stimme. Ich war mir meiner Sache aber durchaus nicht so sicher.
    Endlich öffnete sich die Tür und Jim kam herein. Er sah aus, als ob er eben ein erfolgreiches Interview mit einem Staatsmann abgeschlossen hätte.
    »Du hast vielleicht Nerven«, begrüßte ich ihn.
    Er zog sich einen Stuhl heran, tunkte seine Nase ungeniert in Phils Glas und setzte es erst wieder ab, als es leer war. »Ah«, sagte er, »das tut gut. Habe ich euch nicht gesagt, daß es im Kensington das beste Bier der Welt gibt? Habe ich gelogen?«
    »Nein«, antwortete ich ernst. »Aber willst du nicht endlich erzählen, was du ausgerichtet hast?«
    Er grinste, bediente sich aus meinem Zigarettenpäckchen und zündete sich eine Camel an. Er rauchte ein paar Züge und sagte plötzlich: »Er kommt.«
    »Morelli?«
    »Ja, in einer Stunde wird er hier sein.«
    Phil betrachtete Jim mit ehrlicher Bewunderung. Ich kannte Jim besser und wußte, daß er solche dramatischen Auftritte liebte. Schließlich war er Journalist, und da lebte man von Sensationen.
    »Er wird reden, Jerry. Ich bin ganz sicher. Ihr müßt mich allerdings mit ihm allein lassen.«
    »Das ist nicht unser Plan«, wandte ich ein.
    »Wir müssen ihn eben ändern. Taktik nennt man das, mein Alter. Morelli glaubt nämlich, ich wollte mich bei ihm einhängen. Kleines Privatgeschäft oder so.«
    »Okay, wir haben keine andere Möglichkeit, an die Organisation ’ranzukommen. Wir verlassen uns auf dich, Jim.«
    Er lenkte sofort ein. »So ist es auch nicht. Ich habe dieses Zimmer mit Bedacht gewählt. Hinter dieser Tür ist ein kleiner Raum. Dort werdet ihr warten. Ihr könnt jedes Wort verstehen, das hier gesprochen wird. Und wenn ich Morelli erst einmal dort habe, wo ich will, könnt ihr erscheinen. Abgemacht?«
    Wir nickten. Wir waren froh, daß Jim uns unterstützte.
    Wir tranken jeder noch eine Flasche Bier. Dann räumten wir alle Spuren beiseite, leerten die Aschenbecher und ließen Flaschen und Gläser verschwinden.
    Phil öffnete sogar das Fenster, um den Rauch abziehen zu lassen.
    Kurz vor zwei kam der Wirt, ein kleiner dicker Mann mit einem gutmütigen Vollmondgesicht, und meldete, daß ein Mann Jim zu sprechen wünschte.
    »Führen Sie ihn herein, Charly«, bat Jim.
    Wir waren bereits in unserem Versteck verschwunden.
    ***
    Morelli blickte sich mißtrauisch um. »Allein?« fragte er.
    »Wie Sie sehen«, gab Jim zur Antwort. »Setzen Sie sich.«
    Morelli war wieder nervös. Seine Augen flackerten unstet, als befürchte er jeden Augenblick eine unliebsame Überraschung. Unter seiner linken Achsel zeichneten sich die Konturen einer Waffe ab.
    Jim Stafford lächelte. »Nun?« sagte er. »Was haben Sie mir für Vorschläge zu unterbreiten. Ich nehme an, daß Sie bevollmächtigt sind, mit mir zu verhandeln.«
    Jim drückte sich vorsichtig aus und vermied, von irgendwelchen Personen zu sprechen oder Andeutungen zu machen, die ihn später festnageln konnten.
    »Sie haben behauptet, Sie könnten den Laden, hochgehen lassen«, begann Morelli.
    »Zweifeln Sie
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